"Blimps" (Mini-Zeppeline) bei der Landung in der Normandie

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Was du meinst sind diese kleinen Blimps, die die gleiche Funktion haben wie Sperrballone. Die wurden an den Stränden der Normandie eingesetzt, um die anlandenden Truppen vor Tieffliegern zu schützen. Denn diese Ballons waren an Drahtseilen aufgehängt und sollten psychologisch und mechanisch dafür sorgen, dass deutsche Jagdflieger keine Möglichkeit für einen Tieffliegerangriff hatten. Denn nach der Übernahme der Strände gingen ja tausende Allierte Infanteristen und Fahrzeuge direkt von den Schiffen an Land, völlig ohne Deckung. Für Tiefflieger wären die leichte Beute gewesen, die hätten da nur einmal reinhalten müssen und hätten sofort großen Schaden angerichtet. Aber welcher Pilot fliegt mit seiner Maschine schon freiwillig da hin wo Ballons und Drahtseile im Weg hängen, die die Maschine zu Absturz bringen könnten? Alleine dafür waren die Dinger gedacht. Obwohl man für einige deutsche Flugzeuge auch spezielle Konstruktionen entworfen hatte, die in der Lage waren die Drahtseile der Ballons zu durchtrennen.

Commodore64 
Fragesteller
 29.09.2011, 23:05

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Eine Idee warum die diese schwierigere Bauform gewählt hatte? Ein runder Ballon ist ja viel einfacher und braucht weniger Gas da das Eigengewicht geringer ist.

Meine Idee wäre dass die sich hin und herbewegen im Wind, denn auf den Filmaufnahmen sind die relativ flott in einer schwingenden Bewegung!

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drhouse1992  29.09.2011, 23:12
@Commodore64

Soweit ich weiß hingen an den Seiten von diesen Ballons noch dickere Stahldrähte dran. Ich denke mal diese Form wurde gewählt, um soviel Schaden wie möglich anzurichten wenn da ein Flugzeug reinfliegt. Denn je mehr Draht und Metall man da ranhängt desto gefährlicher wird es. Sicherlich, verhindern konnte man Jagdfliegerangriffe mit den Dingern auch nicht. Aber zumindest wurden die Piloten durch diese Sperrballons gezwungen in größerer Höhe zu fliegen. So war ein Angriff auf die Ziele am Boden zwar noch möglich, aber der Luftangriff war dann nicht mehr so effektiv und auch nicht mehr so treffsicher wie in niedriger Höhe.

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Wie du richtig sagst, sind Blimps Luftballons, die als Fesselballone benutzt wurden. Zeppeline haben ein inneres Traggerüst. Ich war als Soldat in der Normandie. Kam aber erst an die Front, als diese schon ca. 25-30 km landweinwärts verlief. Von dort waren sie nicht mehr zu sehen, wenn es sie überhaupt gegeben hat. Sollte es sie gegeben haben, könnte ich mir vorstellen, daß sie als Nahaufklärer eingesetzt waren, um hinter die feindlichen (deutschen) Linien zu sehen. Ich glaube kaum, daß sie als Abwehr gegen deutsche Flugzeuge dienten, denn die Lufthoheit lag eindeutig bei den Alliierten. Da hatten deutsche Flugzeuge kaum eine Chance.

Commodore64 
Fragesteller
 29.09.2011, 22:48

Auf diesem Bild sind die zu sehen:

http://tinyurl.com/5r59sn6

Auch in Filmaufnahmen kann man die sehen, die bewegen sich da recht schnell hin und her so daß ich dachte dass die sehr klein sind. Aber auf dem Foto sieht man, dass die doch recht groß sind.

Die fahren nicht durch die Gegend, die schwingen an ihrer Leine im Wind nur hin und her.

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Commodore64 
Fragesteller
 29.09.2011, 22:59

Ich war als Soldat in der Normandie.

Und dabei richtig Glück gehabt. Von dem Strand kamen nicht viele zurück, der Rest ist dann zum Teil auch noch in Frankreich drauf gegangen!

Mein Opa hatte richtig Glück. Als Flugzeugelektroniker war der bis Italien angegriffen wurde Köln stationiert. Dann wurde der nach Italien geschickt und strandete da ohne Nachschub in einem Fischerdorf. Als die Amerikaner näher rückten haben die zu 6 Personen einen Fieseler Storch (kleines 2-Sitzer Flugzeug) umgebaut, von den Einheimischen Sprit erbeutet und sind nach Köln zurück geflogen wo sie dann in Britische Gefangenschaft gerieten und für die Besatzungsmächte Flugzeuge warten durften. Mein Opa hat damals deutsche (zuverlässigere Starter) umgebaut und damit Flugzeugmotoren die durch Patronen gestartet wurden ausgerüstet.

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wolfgang11  30.09.2011, 18:03
@Commodore64

Ich kenne den Fieseler Storch. es war ein kleines, langsames, aber sehr wendiges Flugzeug. Gesehen habe ich den Storch einmal an der Front. Er wurde von 2 Jägern angeriffen. Der Storch flog im Tiefflug um ein Waldstück. Wenn er angegriffen wurden, flog er um das Waldeck und wurde für die schnellen Jäger nicht mehr sichtbar. Es war ein Katze und Maus Spiel, das die Jäger aufgegeben haben.

Zur Normandie noch etwas. Die deutschen Linien wurden ständig nach rückwärts verlegt. Am 12. August wurden wir überrollt. Ich bin aus meinem Panzerdeckungsloch gekrochen und habe die Hände hochgehoben. Es ging ab in die Gefangenschaft. Der Krieg war für mich glücklich zu Ende gegangen.

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robert97  01.10.2011, 12:11
@wolfgang11

Hast du aber Glück gehabt. Deutsche Soldaten egal ob von der Wehrmacht oder Waffen-SS wurden nicht selten erschossen als sie sich schon ergeben haben.

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wolfgang11  02.10.2011, 22:49
@robert97

Glück gehört zum Leben und zum Leben eines Soldaten besonders. Ich habe den Rückzug vom Donez zum Djepr an der Front mitgemacht. Kam mit einer Lungenentzündung ins Lazarett. Habe auf Leben und Tod gelegen. Kam über mehrer Lazarette in die Heimat und von meinem Ersatzbatalion mit einem neu aufgestellten Truppenteil nach Frankreich. So war die Lungenentzündung, die mir fast das Leben gekostet hätte ein Glücksfall. Sie hat mich aus Rußland herausgebracht und mich vor dem dortigen Krieg und einer eventuellen Gefangenschaft in einem russischen Gefangenenlager in Sibirien bewart. Ob ich das alles überlebt hätte?

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robert97  07.10.2011, 21:26
@wolfgang11

Mit aller gröpßter Sicherheit nicht. Von der 6. Amee die in Stalingrad gekämpft hat sind gerade mal 5000 in ihre Heimat zurückgekehrt. Der Bruder meines Opas ist in russischer Kriegsgefangenschaft gestorben nach dem er im Volkssturm in Russland gekämpft hat.

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die teile sollten den einsatz von tieffliegern verhindern.waren aber überflüssig da die deutsche luftwaffe zu diesem zeitpunkt de facto am boden lag.

Sinds nicht "Fesselballons" gewesen? Die wurden genutzt um Flugzeuge fern zu halten...

mfG

Commodore64 
Fragesteller
 29.09.2011, 17:56

Die sahen so aus wie der "Goodyear" Blimp, also wie ein kleiner Zepelin.

Ich habe endlich ein Foto gefunden:

http://tinyurl.com/5r59sn6

Auf dem Bild kann man die sehr gut sehen. Größer als ich dachte, aber ob das hoch genug ist für Flugzeuge?

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Commodore64 
Fragesteller
 29.09.2011, 23:02
@Commodore64

Warst zwar der erste, aber leider nur 2. Platz, war eine schwierige ENtscheidung. Trotzdem besten Dank für die rasche Antwort!

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