Es gibt ja immer wieder Dinge, die gesellschaftlich eher Männern oder eher Frauen zugeordnet werden, wie sehr achtest du darauf?
Thema Rollenklischees:
Also, so blöd das klingt, aber es scheint ja Männer zu geben, die achten penibel drauf, nur ja nichts vermeintlich „weibliches“ zu machen, damit ihre „Männlichkeit“/ der Ruf dessen, nicht kaputt geht. Ich kann mir vorstellen bei dir kommen im Umfeld, sofern es bekannt ist, noch mehr Leute auf die abstruse Idee, dir quasi deine Männlichkeit absprechen zu wollen, oder dich dabei nicht ernst nimmt?
Wenn das nicht zu persönlich ist: hast du Angst davor, nicht anerkannt zu werden? Gibst du dich vielleicht manchmal aus einer solchen Angst heraus auch anders, als du sein wollen würdest? Versuchst du möglichst unauffällig zu sein? Also quasi in der Masse der anderen Männer unter zu gehen? Oder ist dir all das, die Meinung der anderen eigentlich eher egal – weil du ja weißt, was und wer du bist? Gibt es bei dir, oder auch bei anderen Transmenschen, manchmal das Gefühl sich „beweisen“ zu müssen? Denn zumindest manche mediale Berichterstattung erweckt irgendwie den Eindruck.
Wie gehst du allgemein mit so Rollenklischees um?
Diese Frage wurde im Rahmen der Aktion „Blickwechsel“ direkt an den Nutzer PmMeYourCactus gestellt. Am Dienstag, den 26. Februar 2019, beantwortet PmMeYourCactus ab 15 Uhr für zwei Stunden live an ihn gerichtete Fragen der gutefrage Community rund um das Thema „Transgender“.
Weitere Informationen zum Blickwechsel findet Ihr unter: https://www.gutefrage.net/aktionen/blickwechsel-transgender/
Sowie auf der Sammelseite zur Aktion: https://www.gutefrage.net/aktionen/blickwechsel/
2 Antworten
Wenn ich eine Sache gelernt habe, dann, dass man sich in seinen Interessen nicht aufgrund seines Geschlechts eingrenzen sollte.
Ich erfülle mit Sicherheit nicht das Klischee Bild eines Mannes, das möchte ich auch gar nicht. Wenn alle Männer Holz hackende, bärtige Kanten wären die sich nur für Autos und Fußball interessieren, dann wäre das doch irgendwann ziemlich langweilig.
Ich kann von mir selbst ganz entspannt behaupten, dass ich als Mann gerne koche, mal einen Liebesroman lese oder einen Abend mit Entspannungsbad und Gesichtsmaske mache, ohne dass ich Angst habe, dass mich das für irgendwen mehr "zur Frau" macht. Die Meinung von jemand, der so ein eingeschränktes Weltbild hat, ist mir um ehrlich zu sein sowieso egal.
Dennoch merke ich aber, dass es manchmal in der Trans* Community Menschen gibt, die absichtlich extreme Klischee-Bilder erfüllen. Vielleicht ein wenig aus Angst oder um ihre Transsexualität zu kompensieren. Letztendlich soll jeder so sein, wie es ihn glücklich macht.
Ich finde es persönlich total schwachsinnig an die typischen Rollenbilder zu glauben. Warum sollte ein Mann nicht die gesellschaftlich so gesehenen ‚Frauenjobs‘ machen können (und das gleiche gilt natürlich auch für Frauen)?
Danke für deine Antwort, ich finde sie auch absolut gut, aber: trotzdem bitte ich dich mal auf den Link zu klicken, den ich oben mitgegeben habe.