bin ich zu "kalt" zu meinen Eltern?
Ich bin etwas am nachdenken weil mich meine Mutter eben unter Tränen gefragt hat wieso ich nicht mit Ihr und meinem Vater reden würde, das wenn ich nachhause komme, ich ohne Hallo direkt in mein Zimmer gehe ( Bin Soldat also bin ich unter der Woche in der Kaserne ).
Ich melde mich auch unter der Woche nicht, ich hab es einfach nie gelernt und empfinde es als sinnlos jeden tag zu fragen wie es Ihnen geht. Ich muss sagen das ich meinen Eltern gegenüber nie wirklich offen war, ich wurde als Kind gelegentlich nackt in der ecke von beiden Geschlagen und hab so ziemlich alles was geht vor denen versteckt. Es geht mir hier nicht um meine Kindheit sondern würde ich einfach gerne wissen was Ihr denkt. Mir fällt es sehr sehr schwer einfach mit meinen Eltern zu reden - Ich bin nicht sauer auf die aber es ist etwas was mich davor zurückhält das sich irgendwie wie scham anfühlt. Ich kenne die Kindheit und Jugend meiner Eltern quasi überhaupt nicht und rede generell nur das nötigste, dazu kommt das quasi jeden tag streit war und durchgehend rumgeschriehen wurde. Ich Liebe meine Eltern keine frage aber ich sträube mich wortwörtlich davor mich "hinzusetzen und zu reden" oä.
Wollte einfach mal ne 2. meinung, tipps oder ähnliches
- Ich bin von Person her niemand der jemandem lange etwas böse nimmt, und es geht mir hier nicht und meine kindheit, jedoch denke ich schon das es hierrauf einen einfluss hat. Im privaten mit Freunden bin ich sehr offen und rede auch viel - ggf. sogar zu viel.
2 Antworten
So wie sich dein Text anhört, hast du als Kind die Erfahrung gemacht, dass deine Eltern keine zuverlässigen Bezugspersonen sind. Du sagst ja selbst, dass die Beziehung zu deinem Vater als Kind eher die war, dass er Befehle gibt und du gehorchst.
Ich meine, aus dem Kommentar herauszulesen, dass deine Mutter zwar die Person war, die für dich emotional zumindest etwas verfügbarer war als dein Vater, aber auch sie hat dich geschlagen und ganz offensichtlich dein Vertrauen missbraucht (sonst hättest du ja nicht alles vor deinen Eltern versteckt, wie du selbst sagst).
Dass du jetzt Schwierigkeiten hast, dich ihnen anzuvertrauen oder auch nur ein normales Gespräch zu führen, ist völlig normal und nachvollziehbar.
Gleichzeitig ist es normal und nachvollziehbar, dass du deine Mutter nicht weinen sehen kannst, denn sie ist immer noch deine Mutter und du liebst sie, so wie jedes Kind seine Mutter liebt.
Du solltest aber aufhören, dir selbst für das Verhalten deiner Eltern die Schuld zu geben.
Sie haben getan, was sie eben getan haben. Dass deine Mutter jetzt mit ihren Tränen versucht, dich emotional zu erpressen, ist echt das Letzte.
Dass eure Beziehung so ist, wie sie ist, ist NICHT deine Schuld und deshalb kannst du die Beziehung auch nicht kitten.
Was du natürlich tun kannst, so als Minimum: zB wenn du nach Hause kommst, "hallo" sagen. Beim gemeinsamen Abendessen solche Sachen wie "Guten Appetit", "schmeckt lecker" oder ähnliches. Halt ein Minimum der Konversation.
Übrigens: ich finde es definitiv übertrieben, sich jeden Tag bei seinen Eltern zu melden.
Nein! Die Begründung lieferst du selbst in deinem Text. Eltern, die ihre Kinder misshandeln, bekommen irgendwann den gerechten Lohn dafür.
Das nennt man emotionale Erpressung! Gehe deinen Weg!
Das möchte ich wirklich vermeiden, ich möchte meine Mutter nicht Leiden sehen. Trotz allem war Sie diejenige die mich ins Leben gesetzt hat und trotz dem was sie getan hat Liebt sie mich, und war wie gesagt auch wenn nicht oft die einzige Person mit der ich zumindest etwas reden konnte abgesehen von Geschwistern/Freunden. Ich bin bereit dazu meinen Eltern zu vergeben aber das fällt mir ungemein schwer. würde einfach gerne von Menschen hören die ggf. etwas ähnliches durchlebt haben und vielleicht ist ein "neuanfang" der beziehung möglich. Suche eher dahingehent rat.
Trotzdem danke für deine sicht, und mir ist bewusst das du hier wahrscheinlich recht hast - aber ich möchte erst die Alternative probieren.
DU wirst emotional erpresst! Die ändern sich nicht, und werden dich immer wieder verletzen. Dann fange klein an, indem du die geringsten Höflichkeitsformen einhältst.
Ich bin niemand der in die Vergangenheit zurückschaut und and Ihr hängt, denke das ich eine überwiegend rational denkende Person bin und nach vorne schaue sowie das beste aus dem mache was ich kann. Das Sie mich Lieben weiß ich auch, zumindest komischerweise erst seitdem ich von zuhause weg bin, vorher hab ich das selten irgendwie gesehen oder gehört. Wurd mir mal nachdem ich zusammengeschlagen wurde gesagt das mein Vater mich Liebe und am nächsten Tag wieder derselbe scheiß. Aufeinmal wollen Sie jedoch das ich mit denen Rede, das kriege ich irgendwie aber einfach nicht hin. vorallem weil meine Mutter "das kleinere" übel war und ich mit Ihr zumindest etwas Reden konnte. Bei meinem Vater war das eher ne "beziehung" von Vorgesetzter und Rekrut. Befehle bekommen und ausführen.
Es ist mir trotz allem was ich durchmachen musste schwer anzusehen wie meine Mutter weint, ich trage wiegesagt keinen Hass was meine Eltern angeht in mir aber ich finde es unglaublich schwer dies gegenüber meinen Eltern auszudrücken. Es fühlt sich so unfassbar unnatürlich an eine konversation mit denen zu Führen, mein Körper spannt sich irgendwie von selbst einfach an.