Bin ich zu alt für Jura?
Ich bin 33, habe nie studiert, will meinen jetzigen Beruf ungerne aufgeben. Ich verdiene da ziemlich gut Geld. Aber ich merke, mein Interesse spaltet sich immer weiter in Richtung Rechtswissenschaften! Dann wäre ich 44.
7 Antworten
Das dauert mit Referendariat um die 8 Jahre, größtenteils selber finanziert. Und dann bist Du 2+ Jahre Berufsanfänger und praktisch kaum einsetzbar, entsprechend das Gehalt, wenn Dich mit dieser etwas absonderlichen Vita noch jemand ernsthaft nimmt.
Das ist eigentlich nur eine Option, wenn der Lebensunterhalt auch so gesichert ist, also "l'art pour l'art", der reinen Kunst halber.
Also 5 Jahre auf Halbtagsjob vegetieren, Miete in einer Universitätsstadt bezahlen, und dann feststellen, das daß zumindest dieses Studium kein zweiter Halbtagsjob war? Ich bin da in Echtzeit durch, hab auch noch ein Leben und Spaß gehabt, aber das war nicht ohne und ich hab genügend Leute gehen sehen.
Sehe ich ehrlich gesagt nicht so. Hier haben wir mal einen Herrn,der sich weiterbilden möchte und nicht faul auf der Haut liegt. Klar, er wird nach dem Studium natürlich deutlich Älter sein als viele andere, aber wenn man bedenkt, das man locker bis 68 arbeiten wird,finde ich die Idee gar nicht so abwägig. Ausserdem haben wir nur dieses eine Leben. Und dies sollte jeder ausschöpfen.
Ja, das wäre Realist gesehen zu alt. Denn mit 44 Jahren bei entsprechend niedrigem Einstiegsgehalt zu starten, ermöglicht dir zumindest keinen Aufbau einer auskömmlichen Altersvorsorge.
Wir haben einen Opa bei uns, also fang ruhig an.
Nein bist du nicht.
Ne bekannte hat auch mit 30 Jura studiert. Und mit ca 40 fertig eingestiegen. Sie hat das bis zur Rente gemacht. Im Studiengang meiner Cousine war ein 65 Jähriger. Zwar kein Jura, aber immerhin.
Wenn's das ist was du machen willst, dann mach's einfach und hör nicht auf negative Stimmen. Es ist dein Leben und du bestimmst wie du es gestaltest.
Respekt.
Ich sag ja nicht mal, daß das absolut nicht klappen kann, aber das wäre ein "Paradisfalter", wenn das denn so klappt, und noch realwirtschaftliche Früchte trägt. Vielleicht bin ich ja desillusioniert, trotz 2 "befriedigender" Examen (in Jura ist das ganz gut) und Fachanwaltschaft obendrauf.
Realitätsnah muß ich sagen: nix gutt
Man ist mit Anfang 30 für eine Ausbildung oder ein Studium nicht unbedingt zu alt, aber ein Jurastudium zu beginnen, lohnt sich m. E. nicht. Das Studium ist schwer, die Abbrecherquote und die Durchfallquote im Staatsexamen sind hoch und die Berufsaussichten sind nicht rosig, da die Konkurrenz groß ist. Nur die besten werden Richter, Staatsanwalt, Verwaltungsjuristen oder bekommen einen Job in einer renommierten Kanzlei. Für die große Masse bleibt nur die Selbstständigkeit als Anwalt, was nicht lukrativ ist. Wenn dein bisheriger Beruf keinen oder nur wenig Bezug zu Jura aufweist, würde ich es sein lassen.
Genau so. Das Studium ist so schon eins der schwierigeren, noch schlimmer ist, daß man erst mit dem Abschluß weiß, ob das was gangbares wird.
Warum sollte es nicht neben der Arbeit gehen, zumindest das Studium?