Bin ich das A Loch? Oder schätze ich die Situation richtig ein?
Ich studiere mit einer Freundin zusammen und habe vor dem Studium über ein Jahr lang hart gearbeitet, viele Überstunden gemacht und mir mein Auto selbst finanziert.
Neben dem Studium arbeite ich weiter, da ich kein BaföG bekomme. Wenn wir rausgehen, fahre immer ich, obwohl sie einen Führerschein hat und ein Auto ihrer Eltern nutzen könnte. Ebenso bezahle immer ich für uns. Auch Geschenke von ihr sind immer weniger wert.
Ich schätze das zwar, aber ich habe das Gefühl, dass sie mich in gewisser Weise ausnutzt. Seitdem bezahle ich nichts mehr für uns und fahre auch nicht mehr mit ihr zur Uni, wenn wir mit dem Zug fahren können, der nur maximal 10 Minuten länger braucht.
Ich bin keineswegs geizig, ich gebe immer gerne und hab es bis jetzt auch immer getan– mit meinen Freunden funktioniert das Geben und Nehmen immer reibungslos. Mal fährt der eine und dann der andere, mal gibt er eine aus und mal gibt der andere aus. Bei meiner Freundin habe ich jedoch das Gefühl, dass sie eher nur nimmt. Zudem war sie während meines Arbeitsjahres zu Hause, weil sie keine Lust hatte zu arbeiten, und hält mir immer noch vor, wie ich mir all das leisten kann, ohne zu sehen, wie viel ich dafür getan habe. Sie lebt in keinem schlechten finanziellen Umfeld, unsere Eltern sind gleich aufgegestemmt.
Übertreibe ich oder sehe ich das richtig?
3 Antworten
Ja, du übertreibst.
In einer Partnerschaft kann man nicht alles finanzielle auf die Waage legen, und wenn sie nicht in der Balance ist, die ganze Beziehung in Frage stellen.
Wenn sie keine Lust hat zu arbeiten, und das auch nicht muss, ist das ihre Sache. Das sie arbeiten geht, damit ihre Geschenke für dich wertvoller werden, ist sicherlich keine Motivation.
Eine Fahrgemeinschaft ist doch ohnehin wenig sinnvoll, wenn ihr mit so wenig Mehraufwand mit dem Zug hin kommt. Das rechnet sich doch alleine schon durch die weniger Wartezeiten auf den anderen, weil man dann selbstständig fahren kann.
Einzig das Thema "fahren bei der Freizeitgestaltung" würde ich gelten lassen. Da kann man durchaus erwarten, das beide mal fahren, und auch nicht nur dein Auto genutzt wird.
Es geht hier nicht darum wer Recht hat oder ob du übertreibst oder nicht. Es geht darum, dass dich was stört. Warum redest du nicht einfach ganz normal, ruhig und sachlich mit ihr über die Dinge die dich stören?
Na dann zieh daraus deine Schlüsse. Es ist vollkommen wurscht wie andere so was sehen. Wenn es DICH stört, dann müsst ihr eine Lösung finden.
Ich finde es ist eher wichtig, dass dich etwas stört, aber ihr nicht offen darüber redet. Deine Sichtweise verstehe ich sehr gut, aber wenn ihr darüber nicht redet, entstehen nur Missverständnisse und Streit.
Ich habe sie schon darauf angesprochen, aber sie sieht das nicht so. Ihr Argument ist immer, dass ich alles bezahlen kann, weil ich arbeite und dass ich übertreibe.