Bin ich Autist/ Asperger?
Hallo.
Ich frage mich seit einiger Zeit, ob ich evtl. Autistin bin. Ich hatte schon immer gewisse Tagesabläufe, von denen ich nicht loslassen kann. Im Kindergarten habe ich zum Beispiel immer das selbe gezeichnet. Ich mag keinen Körperkontakt, auch nicht den von meinen Eltern (führt oft zu Komplikationen- die diese denken, ich hätte sie nicht lieb). Schwierigkeiten mit anderen Menschen habe ich auch. Ich halte es in einer Gruppe mit mehreren Menschen (5 oder mehr) nicht aus. Ich kann mich selber nicht in die Gespräche einbringen. Allgemein bin ich sehr ruhig und rede nur, wenn etwas auf meine Interessen zutrifft. Da ich mich leider für Sachen interessiere, die andere nicht so ansprechend finden, habe ich nie viel zu erzählen. ALLERDINGS kann ich sehr viel reden, wenn jemand so denkt wie ich, und die selben Hobbies hat. Naja. Blickkontakt ist mir auch viel zu schwierig zu halten. Ich kann nur auf den Mund sehen, auf den Boden, oder in die Luft, wenn ich mit einer Person rede. Motorik ist auch eine Sache. Da war ich nie gut. Ich kann z.B eine Tür mit dem Schlüssel erst öffnen, seit dem ich 12 / 13 bin. Noch eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin, ob das großartig mit dem Autismus zusammenhängt, ist, dass ich immer meinen Kopf oder Oberkörper schaukel. Ich kann leider nicht anders. Meistens mache ich das im Bett, wenn ich Musik höre, oder in der Schule im Unterricht- da mache ich das allerdings etwas ..."softer"? Als Kind war das so schlimm, dass meine Mutter das Kinderbett durch das Babyphone knallen gehört hat. Dieses Schaukeln mache ich abends im Bett, Nachmittags- nach der Schule, und Morgens. Oft auch in Stresssituationen. Wenn ich müde bin, mache ich das sogar unbemerkt. Oft lache ich dabei- wenn ich an bestimmte Sachen denke.
Für letzteres habe ich mich eine Zeit lang geschämt.
Das waren nun einige Punkte, die ich über mich preisgegeben habe. Meine Mutter schöpft Verdacht auf Asperger. Ich selber bin mir unsicher. Ich war letztens bei einer Psychologin, diese hat allerdings nach 20 Minuten Diagnosen gestellt. Soziale Ängste und Abgehobenheit. Ich konnte mich damit nicht ganz identifizieren, da ich nicht einmal die Gelegenheit hatte, die Hälfte von dem, was hier steht, zu erzählen. Ich denke sie war im Stress. Außerdem meinte sie, dass ich kein Autist sein kann, weil ich lächeln konnte. Das hat mich im Nachhinein etwas verunsichert.
Ich hatte übrigens einen Online Test gemacht. 44 von 50 Punkten, wenn ich mich recht erinnere- nur kann man diesen Tests im Internet nicht 100%ig vertrauen. Ich hätte dennoch gerne eine Antwort auf all das. Meine Mutter wird versuchen einen Termin mit einem Neurologen zu vereinbaren, das kann aber noch lange dauern.
Daher wollte ich hier fragen, ob mir irgendwer etwas sagen kann. Ich würde das ganz gerne wissen, um wenigstens ein wenig Klarheit zu bekommen.
7 Antworten

Psychologen sollten solche Diagnosen nicht stellen oder ausschließen- und schon gar nicht nach 20 Minuten- weder AS noch das, was man Dir verpasst hat. Ich habe AS und kann lächeln- Du kannst ja selbst googeln- in den Diagnosekriterien steht nicht, dass man als Autist nicht lächeln kann. Ich lache gerne und viel und oft auch dann, wenn ich es nicht sollte- Schadenfreude. Schlimm ist nur, wenn ich einen emotionalen Meltdown bekomme, kann es passieren, dass ich aus Überforderung lache. Aber- warum sollte ein Autist seine Mundwinkel nicht zu einem Lächeln hochziehen können- wie manche Psychologen nur auf so einen Schwachsinn kommen...
Was Du beschreibst ist schon recht typisch und bestätigt den AS-Verdacht. Mein Rat wäre- google nach einem Autismuszentrum in eurer Nähe und frage da nach Adressen für Spezialisten für die Erwachsenendiagnostik. Du kannst Dich auch jetzt schon auf aspies.de im Selbsthilfeforum mit anderen Autisten austauschen und die fragen, wo es in Deiner Nähe gute Diagnostiker gibt.
Du könntest überlegen, den Vorfall bei der Psychologin Deiner Krankenkasse zu melden, seriös ist das nicht, was diese Person mit Dir gemacht hat- aber der Kasse hat sie sicher eine fette Rechnung zugeschickt.
Positiv ist, dass Deine Mutter an Deiner Seite ist- meine ignoriert die Diagnose.
Tests im Internet zwigen nur Tendenzen- Klarheit bringt nur der Fachmann. Es gibt gute und weniger-gute Tests. Gute findest Du u.a. im Forum auf aspies.de- mit Kritiken von bereits diagnostizierten. Aber- als ich damals meinen ersten Test gemacht habe, einen mit 50 Fragen, einen mit 150 und extrem hohe Ergebnisse hatten, die für AS sprachen, dachte ich auch, dass sind sicher so blöde Tests wie bei Bravo (Jugendzeitschrift, falls Du die nicht kennst- die gab es, als ich noch jung war). Ich bat Freunde darum, diese Online-Tests zu machen und keiner erreichte nur annähernd den AS-Bereich. Die Tests ersetzen aber keine Diagnose, aber wenn Du bei jedem, den Du ergoogelst, hohe AS-Werte hast, kann es nur AS sein oder etwas ähnliches.

Was du beschreibst, deutet tatsächlich auf Autismus hin.
Nicht jeder Psychologe hat die Kompetenz, eine Autismus-Diagnose zu stellen. Deswegen würde ich deiner Psychologin gegenüber skeptisch sein und lieber bei einem Spezialisten einen weiteren Test machen lassen. Wende dich, wie WPOAS schon empfohlen hat, an ein Autismus-Kompetenzzentrum oder an eine versierten psychologisch arbeitenden Neurologen, einen Psychater oder an eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychatrie. Das Wort "Psychater" braucht dich dabei nicht zu erschrecken. Das ist einfach nur der Facharzt für solche Sachen.

Kann ich nur zustimmen. Und och finde es ist nicht möglich in einem mal eine Diagnose zu stellen, dafür braucht man halt zeit. Wende dich an eine person, die auf autismusspezialisiert ist. Bei mir geht das ganze abkärungszeugs schon fast 4 Monate aber jetzt sind wir dan bald durch und ich weis hoffentlich mehr.


Wie es scheint bist du darauf basiert dich auch schnell ablenken zu lassen. Dies bringt
oft auch die komplikation mit, sich in Gruppen leicht einzubringen. Gehör, Visuell und
Gefühlsvoll nimmst du ständig alle Sinne war. Das hat jedoch nichts mit Autismus zu tun.
Die Konzentration ist ja da, doch du beachtest dabei nicht das wesentliche. Dies kannst
du allerdings üben. Es sind kleine schaltkreiße in deinen Gehirn. Wenn du dir also ständig,
wenn dir auffällt dir selber sagst: Stop, ich muss mich auf das wesentliche kontzentrieren.
Dann kannst du selber für dich schon einmal sehr gute Ressonanzen bewirken.
Interressen sind auch immer ein Faktor: Es gibt derzeit so viele ausweichmöglichkeiten, um
das reale Leben zu entgehen. Diese gab es vor hunderten Jahre nicht. Somit musst du dir
schnell bewusst werden, dass du das am besten für dich Vorteilhafteste findest. Sei es eine
Sache anzugehen die dich nicht so interressiert, jedoch das Ziel es trotzdem gut zu meistern.
Der Blickkontakt ist eine Sache, die du zwar jetzt schon in Anspruch nehmen kannst, würde dir
jedoch empfehlen zu erst auf deine Leistung dich zu fokusieren. Das mit dem Blickkontakt kommt
noch.
Das mit dem Schaukeln ist normal. Wir Menschen sitzen viel zu oft. Haben weniger Bewegung wie
jemals alle Menschen vor unserer Zeit, da wo es noch kein richtiges Bildungssystem gab, sondern
die Erziehung wirklich nur von Zuhause stattgefunden hat. Dabei musste man Mitarbeiten, egal im
welchen Bereich. Man musste selber schauen vor tausenden von Jahren das es funktionierte.
Da Menschen unterschiedlich funktionieren und auch über Ihren Stammbaum verschiedenste Aufgaben
erfüllen mussten. Und es einfach so ist, dass nicht jeder Mensch gleich ist, gibt es natürlich
auch Menschen denen ihre Ausprägungen besser in einer früheren Zeit geholfen hätte.
Autismus bedeutet. Das du auf irgendeiner Weise eine starke Einschränkung hast, dafür dies mit
einer anderen Eigenschaft wieder ausgleichst.
Ich lese im Text nichts was einer starken Einschränkung vermuten lässt, weder einer Eigenschafft,
die dich von der Masse abhebt.
Dennoch bist du ein Lebewesen mit Fleisch und Blut. Und daher möchtest du auch was besonderes sein.
Eine autistische veranlagung schafft dies jedoch alleine nicht. Es ist dein Herz was du in dir trägst
und wie du es einsetzt.
Du sprichst von den "Schaukeln" wo andere vermuten würden, dass du gerade schlecht träumst, dieses aber
nicht tust. Dann solltest du jetzt baff sein das Jemand das kennt, denn du warst dir bis jetzt sicher,
das du das "Problem" nur alleine hattest. Keine Ärzte konnten das jemals erklären? Eines kann ich dir
nur dazu sagen, es bleibt dein Lebenlang. Falls du eine Antwort darauf findest sag mir gerne bescheid.
Das hat jedoch nichts mit sozialen Ängsten zu tun. Und Online Tests sind auch nur "Bereiche" in denen
deine zugehörigkeit überprüft werden soll.
Ich sehe, du hast noch ein interressantes Leben vor dir. Viele Fragen. Glaub mir viele Antworten kommen.
Ich wünsche dir alles gute auf deiner Zukunft. Und hoffe du erreichst deine Ziele.
-UnZEit-

Tests im Internet solltest du gar nicht vertrauen, nicht nur nicht zu 100% - das ist diagnostischer Schrott.
Lass dich zu einem Psychiater überweisen und eine richtige Diagnostik machen - das ist nicht mit 20 Minuten erledigt.

Viel kann ich dir dazu auch nicht sagen.
Nur so viel:
1. Die Tests im INternet sind echt mehr als unzuverlässig.
2. Deine Psychologin braucht wohl noch mal eine Ausbildung! nach nur 20(!) Minuten kann man gewiss keine Diagnose stellen!! Dazu braucht es mehrer Termine und "Sitzungen"
Das dich deine Situation belastet und du klarheit haben willst warum du so "anders" bist bzw dich so fühlst ist klar.
Schau dich noch mal gewissenhaft nach einem anderen Pschologen um