Bin ich Afrikaner?

3 Antworten

Nach dem Stand der Wissenschaft haben wir alle afrikanische Vorfahren. Die ersten Menschen lebten nämlich in Afrika, und einige ihrer Nachkommen sind dann in andere Gegenden der Welt weitergezogen. Aber das ist schon Zehntausende von Jahren her.

In Lateinamerika (wozu ich jetzt auch Puerto Rico zählen würde) gibt es allerdings auch viele, deren Vorfahren vor wesentlich kürzerer Zeit aus Afrika gekommen sind. Teilweise hat man sie als Sklaven dahin verschleppt, teilweise gab es aber sicher auch freiwillige Wanderung, etwa zwischen verschiedenen Ländern, die zum selben Kolonialreich gehörten.- o

Afrikanischer Abstammung (auch aus neuerer Zeit) kannst Du also durchaus sein. "Afrikaner" bist Du deswegen meiner Meinung nach nicht, wenn Du nicht in Afrika aufgewachsen bist oder sonst lange dort gelebt hast. Anscheinend trifft das ja nicht mal auf Deine Eltern zu, von denen kannst Du also auch keine "afrikanische" Kultur mitbekommen haben. Durchaus aber etwas von der Kultur der Lateinamerikaner, die vor nicht allzu langer Zeit aus Afrika dorthin gekommen sind.

Das nennt man Afro-Latino.

Du hast - wie alle in der hispanischen Karibik - spanische und afrikanische Wurzeln und ggf. (je nach Insel) noch geringen indigenen Einfluss. Allerdings überwiegt eben der spanisch-afrikanische Einfluss, da die Eroberer (Spanier) und mitgebrachte afrikanische Sklaven die indigene Bevölkerung auf den Inseln verdrängten.

Die ganze Kultur auf Puerto Rico ist Afro-Latino, was man ja auch gut an der Musik festmachen kann.

Was deinen Vater betrifft (Lateinamerikaner), kommt es stark auf das Land an. Es gibt Länder mit starkem europäischen Einfluss (Argentinien, Chile, Uruguay), andere mit starkem indigenen Anteil (Bolivien, Perú, Mexiko), andere mit starkem afrikanischen Anteil (Venezuela, Kolumbien, Panamá) zum spanischen Einfluss.

Mit dem N-Wort meinst du wohl Negro. Das ist im Spanischen nicht negativ.

maxfast21 
Fragesteller
 20.08.2018, 00:29

Nein mit dem N wort meine ich "Nigga" wie sich eigentlich Afroamerikaner nennen Ich sage das Wort nicht weil ich mich nicht als Afroamerikaner oder Afrikaner fühle ^^. Ich bin mir nicht sicher woher mein Vater herkommt aber ich vermute aus Costa Rica da mein Opa dort aufwuchs.

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maxfast21 
Fragesteller
 20.08.2018, 00:36

Vor allem weil wir nicht einmal "schwarz" was dass Wort bedeutet sind. Wir könnten auch als Italiener oder Griechen durchgehen.

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soydelsur  20.08.2018, 00:39
@maxfast21

Ja, dann geh mal von Latino oder Afro-Latino aus.

Aber Negro werden auch Argentinier genannt, die alles andere als schwarz sind, nur dunkler oder Richtung indigene Bevölkerung. In anderen Ländern sagt man moreno (braun) zur Hautfarbe der Schwarzen. Das wird auch als Kosewort gebraucht, muss also nicht immer zutreffen, oder auch als Spitzname oder Künstlername (dann schon).

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Die Welt ist ja nun nicht mehr nur Schwarz und Weiss. Aber man kann sich natürlich alles unnötig verkomplizieren.

Und auch die Theorie, wass wir alle aus Afrika stammen, halte ich für überholt. ich tendiere mehr zum "Java-Frühmenschen" der noch mindestens 100 000 Jahre älter war und irgendwo aus der Gegend zwischen Indonesien und Micronesien stammte. (Aber da gibts sicher noch ältere, die halt eben im Dunkel der Zeiten verschollen sind)

Mancher sagt einfach: Ich hab nen Deutschen Pass, also bin ich Deutscher. Oder eben Colombianer. PUNKT!

Ich habe einen Sohn, in der Karibik geboren, dort auch z. Teil aufgewachsen, sieht aus wie ein Asiate (hat Ethnisch Indisch, Spanisch, Irisch und Indianisch im Blut) fühlt sich aber als DEUTSCHER und sonst NIX.

Und darum gehts. man ist, als was man sich fühlt. In meiner Familie gibts auch Schwarze, die keinerlei Komplexe damit haben. Sie sagen: "Ich bin Trini" Und wenn man sie "Afrikaner" oder "Spanier" nennen würde, wären sie leicht beleidigt. Aber würden dem Sprecher als Dummkopf gnädig verzeihen.

Und ich habe eine Tochter (Die Schwester meines Sohnes) die in Deutschland geboren wurde, mehr wie eine Spanierin ausieht, wie man sich halt so eine "Carmen" vorstellt. Aber sie fühlt sich als "Karibin" (auch wenn sie drei Pässe hat) Und auch sie hat Recht.

Und, wäre ich Puerto Ricaner - was ich nicht bin - wäre ich eher auf meine Arawak-Taino Wurzeln stolz, als auf die Tatsache, dass irgendeiner meiner Vorfahren mal eine Sklavin gezwungen oder gar vergewaltigt hat. Egal. ist hunderte von Jahren her. Und wir leben jetzt in der Gegenwart. Und nicht in einer Zeitmaschine, die uns hin und wieder ein paar hundert Jahre in die Vergangenheit versetzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung