Betreutes Wohnen für psychisch Kranke, wenn man keine Hilfe im Alltag braucht?
Bei mir wurde vor ungefähr 6 Jahren eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert, die Psychose(n) hatten Jahre vorher angefangen. Wurde dann irgendwann zwangseingewiesen und zwangstherapiert. Ich war voll neben der Spur. Seitdem gehe ich regelmäßig zu meinem Psychiater und nehme täglich Neuroleptika. Ziehe mich eher zurück, was ich aber eigentlich schon auch in meinen frühen Jugendjahren gemacht habe (bin 34). Zudem bin ich ein wenig antriebsschwach, aber ich gehe trotzdem regelmäßig raus und kann einkaufen gehen, ist alles locker, bin also dazu in der Lage. Habe seitdem keine Psychose mehr gehabt. Habe einen gesetzlichen Betreuer, der jetzt Betreutes Wohnen für mich beantragt hat, nachdem ich ihn darauf angesprochen und ihn darum gebeten habe. Hilfe im Alltag brauche ich allerdings eigentlich nicht. Arzttermine kann ich allein wahrnehmen. Nur Anleitung wäre manchmal gut, wenn es um die Ordnung im Zimmer oder in der Wohnung geht. Es fällt mir z.B. schwer, Wäsche zu waschen und lasse es meine Eltern machen. Ist sehr komplex alles. Verwahrlosen tue ich nicht wirklich, ich dusche jeden Tag, weil mir das Spaß macht, aber selbst Fingernägel schneiden fällt mir manchmal schwer, doch wenn sie zu lang sind, schneide ich sie dann aber auch, also ich schaffe das dann doch selber und mach das dann letztendlich auch. Ich würde mich als stark beschreiben, und die Krankheit ist eine schwere Krankheit, aber man lernt, damit umzugehen und damit zu leben. Manchmal habe ich Phasen des Leids, aber die vergehen dann auch schnell wieder, dauert nie einen Tag. Ich würde gerne mein eigenes Zimmer oder eine eigene Wohnung haben. Ich liebe meine Eltern, aber ich will mein eigenes Leben leben.
2 Antworten
Warum nicht? Ich bin auch Schizophren und habe das betreute Wohnen mal ausprobiert. Mir haben sie zu viel Druck gemacht, aber wenn du fit bist, geht das sicher. Der soziale Rückzug ist halt ein Problem, ist bei mir genauso. Die bieten u.a. dann Gruppenausflüge mit anderen an. Z.B. schwimmen gehen, Billard spielen, oder ähnlich, wodurch man neue Kontakte knüpfen kann.
Wenn du eine eigene Wohnung hast, kann dein Betreuer auch eine Pflegestufe beantragen. Dann kommt jemand und macht mit dir den Haushalt. Hatte ich auch 1 Jahr lang. Allein ist es bei mir auch schwierig, aber wenn jemand mit macht, fällt es einem leichter.
Würde es mal versuchen.
Naja, mir wurde von vorn herein gesagt, dass das keine "freie Leistung" ist, sondern, dass ich im Gegenzug an mir abreiten müsse, wieder selbstständig leben zu können. Das fand ich etwas abschreckend, als ob ich ihnen etwas schuldig wäre.
Ich wollte halt erstmal klein Anfangen und sehen was dabei raus kommt.
da weiss man gar nicht, was man dazu sagen soll, einerseits will ich meine ruhe, andererseits wären aber auch kontakte okay.
Allah ist der Druck an sich. Allah ist dieser Druck. Das Leben soll dir Spaß machen. Kopf hoch 👍♥️💐🌺🌸🏵️🌻
Betreutes Wohnen stellt zunächst eine stabilisierende Instanz dar. Was du mit dem "Sozialassistenten" dann konkret planst, ist deine/eure Sache. Nimm die ambulante Betreuung doch einfach zur Unterstützung. Der schaut einfach mal nach dem rechten. Das ist doch ok. Du brauchst mit ihm ja nicht bei jedem Termin ein tiefenpsychologisches Gespräch führen. Man kann auch mal zusammen ein Eis essen gehen, spazieren gehen oder in der Wohnung was machen.
Hallo, danke dir. Ja, Unterstützung wäre wirklich gut. Ich habe einige gesehen, die dieses Angebot wahrgenommen haben, und bei denen läuft es.
Ich hab selber ambulante Betreuung angeboten. Wenn die Chemie zwischen dir und dem Betreuer stimmt, kann man einige Dinge machen, die man allein sonst vielleicht nicht machen würde. Man kann ja auch mal in den Zoo gehen oder andere Dinge unternehmen. Auch einen Besuch bei z. B. Ikea wäre dann mal möglich. Man hat ja immer einen "Schutzmann" an seiner Seite den man für seine Unternehmungen "verpflichten" kann. :o)
Ich wüsste gar nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn man Druck auf mich ausüben würde.