Bester Freund verlängert Therapie wahrscheinlich nicht obwohl er offensichtlich ein Problem hat - was tun?
Hallo! Mein bester Freund (28) ist in Therapie, weil er nicht mehr aus seiner negativen Spirale rausgekommen ist. Er hat keine Depression, sondern „nur" eine Trennung aus einer toxischen Beziehung hinter sich. Vor 2 Jahren. Und halt sein Kindheits Trauma (hatte ich auch).
Meine Therapeutin meinte gut, dass er zur Vernunft gekommen ist, weil er hat uns (also unsere kleine Freundes Gruppe) ein Jahr lang mental mit runtergezogen und wir hätten ihm nicht helfen können, weil er halt emotional total abhängig ist. Wir haben es ihm auch ehrlich so gesagt.
Sein Therapeut geht aber Ende April in Rente und er ist jemand der nicht in die Gänge kommt und man ihm immer alles 1000 Mal sagen muss bevor er eine vernünftige Entscheidung trifft, weil er so jemand ist der auch nicht wirklich alleine klarkommt im Leben - er meinte zwar wenn es notwendig ist gehe ich zu seinem Kollegen, aber wir haben Angst er verpasst den richtigen Moment um sich rechtzeitig anzumelden.
Man merkt, dass er immer noch eine Therapie braucht, weil als er gestern im Chat wieder von seiner Ex gesprochen hat, dass er naiv gewesen ist kam er nicht mehr on, obwohl es untypisch für ihn ist so früh schon offline zu gehen und er macht das nur wenn ihn mal wieder was mitgenommen hat. Und er ist generell wieder so negativ eingestellt.
Wenn er seine Therapie nicht verlängert, dann ist nicht nur er verloren, sondern wir leiden mit und wir sind uns einig, dass wir uns das mental nicht mehr zumuten können. Versteht mich nicht falsch, natürlich ist man unter Freunden füreinander da und es nunmal nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen, aber er kommt da alleine ohne professionelle Hilfe nicht raus, das sagt auch meine Therapeutin, auch dass es ultra toxisch werden könnte.
Was können wir am besten tun?
15 Stimmen
6 Antworten
Mal aufhören mit intervenieren. Bitte last ihn mal in Ruhe. Du musst dir vorstellen, dass zu seinem eigenen Problem auch noch euer freundschaftlichen Problem dazu kommt. Euer ständiges reinreden und richtungsweisen macht zusätzliche Schuldgefühle und negativgedanken. Er steckt in einer psychischen Spirale, wo zureden von Laien nichts bringen. Er muss da von alleine drauf kommen. Eine psychische Heilung oder Verbesserung kann nur von innen herauskommen, nicht von Wohlfühlgerede und freundschaftlicher Übernahme. Überreden bringt nichts, so gut es gemeint ist. Hört damit auf. So ein gruppenzwang kann ätzend sein. IHR LEIDET MIT. Sowas darfst du nicht mal ansatzweise ihm gegenüber äußern!!!! Wir leiden darunter, das muss er doch merken....!!! Es ist sein Leben! Sei da, wenn er bei dir anklopft. Hört auf, euch selbst aufzureiben, wenn er anders reagiert, als ihr glaubt, was gut für ihn wäre.
Wir können nicht aufhören, wenn wir noch nichtmal damit angefangen haben😅 Wir haben ihn jetzt dir ganze Zeit machen lassen ohne was zu sagen. Ich glaube das war im Text nicht deutlich😅
Sagt ihm, wie ihr euch fühlt.
Er ist für sein Leben selber verantwortlich. Ihr könnt nicht mehr machen als es ihm zu sagen, dass er in die Gänge kommen und sich weiterhin um eine Therapie bemühen solle.
Kriegt er sein Leben nicht in den griff verliert er wohlmöglich irgendwann seine Freunde. Das macht kein Mensch ewig mit und ich kann es auch absolut nachvollziehen.
Den Kontakt abbrechen. Ein guter Kumpel von mir braucht auch Therapie und sagt er macht es, aber macht es nicht. Es reicht mir. Man kann Leuten irgendwann nicht mehr helfen.
Mache ihm klar das es ohne Therapie keine Ausweg gibt. Vielleicht wäre auch eine Reha gut oder sonst etwas einer intensiv die Probleme angehen kann.
Viel Erfolg ;-)
Zeig ihm genau diesen Text, und erklärt ihm alles ganz ehrlich. Ich hoffe, dass er es versteht!