Bertolt Brecht Zitat erklären?

2 Antworten

Wenn jemand auf einem Baum sitzt und einen Ast absägen möchte, sollte er aufpassen, dass er nicht den Ast absägt, auf dem er sitzt: Sonst fällt er auch runter, sobald der Ast abgesägt ist.

Daher sagt das Sprichwort: "Man sollte nie den Ast absägen, auf dem man sitzt!"

Wenn also ein Sohn zu einem Elternteil frech ist, das ihm immer Geld für Eis gibt, kann es passieren, dass es kein Geld für Eis mehr gibt. Dann kann der Bruder sagen: "Warum sägst du auch immer an dem Ast, auf dem du selber sitzt?"

Genauso ist es im Berufsleben, wenn man Gerüchte über seinen Vorgesetzten verbreitet: Der kann einen dann feuern.

Oder wenn man seinen Führerschein benötigt für seine Arbeit, etwa als Taxifahrer, aber immer am Wochenende besoffen mit dem Auto nach Hause fährt: Ist der Führerschein weg, ist der Job weg - man hat also an dem Ast gesägt, auf dem man sitzt!

Und die Leute, über die Brecht dichtet, sägen nicht nur an den Ästen, auf denen sie sitzen, sie warnen sich auch nicht davor, dass sie dann runterfallen können, sondern sie beraten die anderen sogar dabei, wie sie noch besser sägen könnten!

Und die, die das Runterfallen sehen, sägen einfach weiter an ihren eigenen Ästen, auf denen sie sitzen.

Watt lernt uns datt? Datt der Mensch nix lernt aus seinen Fehlern!

Genau wie in diesem Lied von Bertold Brecht.

Gruß aus Berlin, Gerd

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Journalist, Buchautor, Dichter, wissenschaftlicher Lektor

Die Menschen lernen nicht aus dem selbstzerstoererischen Verhalten der Mitmenschen. Sie tun ihnen sogar nach.