Beispiele für Handlungs- und Willensfreiheit ?

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https://www.gutefrage.net/frage/handlungsfreiheit-vs-Willensfreiheit

Deine  Frage  ist  bei  gute  Frauge.net  schon  oft  gestellt  worden.  Die  Antworten  sind  wahrscheinlich  nicht  das,  was  Dein  Lehrer  hören  möchte.  Was  Dein  Lehrer  erwartet,  dass  musst  Du  selbst  herausfinden.

Meine  Meinung  dazu  ist:  Freiheiten  darf  es  nur  in  einem  seriösen  Rahmen  geben.  Die  Freiheit  darf  das  Wohlergehen  des  Einzelnen  und  der  Gesellschaft  nicht  verhindern.  Eine  totale  Handlungsfreiheit,  ermöglicht  Missetaten.  Eine  totale  Willensfreiheit  ebenso.  Man  darf  nur  das  wollen,  das  denken,  das  planen,  das  tun,  was  keine  schlimmen  Folgen  hat.

Religiöse  Zeitgenossen  behaupten,  Gott  wollte  keine  Roboter  in  die  Welt  setzen,  als  er  die  Menschen  erschuf.  Deswegen  hat  er  uns  die  Willensfreiheit  geschenkt.  Das  ist  der  Grund  dafür,  dass  wir  einen  eigenen  Willen  haben,  und  uns  frei  entscheiden  können.  Wir  müssen  nicht  unseren  Trieben  gehorchen,  wir  können  selbstausgedachte  Ziele  verfolgen.  Eine  Bedingungslose  Handlungsfreiheit  hat  Gott  aber  niemandem  geschenkt.  Alle  haben  sich  an  die  10  Gebote  zu  halten.  Die  Folge  ist,  dass  der  Mensch  sich  zwar  "frei"  entscheiden  kann,  falsche  Entscheidungen  aber  nicht  in  die  Tat  umsetzen  darf.  Er  muss  sich  korrekt  entscheiden.  Er  hat  also  doch  keine  Willensfreiheit.  Intelligente  Wesen  haben  folgenbedacht  zu  denken,  zu  wollen,  zu  planen  und  zu  handeln.  Man  darf  nur  das  wollen  und  das  tun,  was  keine  schlimmen  Folgen  hat.  Niemand  besitzt  eine  generelle  Handlungsfreiheit,  auch  keine  generelle  Willensfreiheit,  auch  keine  Meinungsfreiheit  oder  Gedankenfreiheit, ….        Handlungskorrektheit,   Willenskorrektheit,   Meinungskorrektheit   und   Gedankenkorrektheit,  … sind  notwendig.  Das  sieht  Dein  Lehrer  wahrscheinlich  anders.  Willenskorrektheit  beinhaltet  die  richtige  Art  und  die  richtige  Menge  Willensfreiheit.  Genauso  ist  es  mit  Meinungskorrektheit  und  Meinungsfreiheit.  Man  muss  alle  möglichen  Meinungen  nebeneinanderstellen,  miteinander  vergleichen,  und  sich  für  die  beste  entscheiden.  Demokraten  wollen  die  Meinungen  nur  nebeneinanderstellen,  und  sich  instinktgesteuert  für  die  siegbringende  (rudelsiegbringende)  Meinung  entscheiden.  Sie  wollen  bloß,  dass  die  instinktfreundlichste  Meinung  am  Wettbewerb  der  Meinungen  teilnimmt.  Diese  Meinung  setzt  sich  automatisch,  instinktgesteuert  durch.  Die  Teilnahme  ist  schon  der  Sieg.  So  elegant  (freiheitsliebend)  verhindern  sie  Meinungskorrektheit. 

Die  Ansicht,  dass  die  Gedanken  frei  sind,  ist  sehr  populär  und  irreführend.  Die  landläufige  Meinung,  „jeder  darf  denken  was  er  will,  solange  er  nichts  Schlimmes  tut",  ist  falsch.  Wer  sich  von  einer  bösartigen  Idee  nicht  schnell  genug  trennt,  nimmt  es  in  Kauf,  dass  aus  der  schlimmen  Idee  eine  fixe  Idee  wird.  Bösartige  Gedanken  sollte  man  nicht  verinnerlichen,  sondern  nur  kurz  ausprobieren,  sogleich  als  bösartig  einstufen  und  ächten.  Jeder  darf  über  das  Böse  sehr  viel  nachdenken.  Aber  selber   böse  denken,  darf  man  nur  ganz  kurz,  im  Rahmen  eines  Versuches.  Gedankenexperimente  sind  notwendig.  Sie  sind  erlaubt,  insofern  frei.  Böses  im  Sinne  zu  haben,  hat  fast  immer  schlimme  Folgen.  Wer  Böses  beabsichtigt,  ist  böswillig.  Aus  der  üblen  Absicht  (aus  der  schlimmen  Meinung,  aus  dem  falschen  Weltbild)  wird  früher  oder  später  eine  Tat.  Gutartige  und  neutrale  Gedanken  sind  frei,  bösartige  muss  man  unter  Kontrolle  halten  und  ächten.   

Wollen  kann  man  alles.   Tun nicht.  Jeder  darf  über  Wasser  gehen  (wollen).  Tun  kann  man  es  aber  nicht.   Jeder  darf  reich  werden  (wollen).  Erreichen  können  dieses  Ziel  aber  nur  die  wenigsten.

Der  Mensch  kann  alles  wollen.  Er  kann  sich  frei,  selbstständig  entscheiden,  im  Gegensatz  zu  einem  dummen  Roboter.  Willensfreiheit  ist  also  eine  Fähigkeit,  aber  keine  echte,  keine  totale  Freiheit.  

Der  Mensch  kann  nicht  alles  tun.  Physikalische  Gesetze  hindern  ihn  daran.  Die  Verhaltensregeln  des  Staates  hindern  ihn  auch.  Eine  echte,  eine  totale  Handlungsfreiheit  gibt  es  auch  nicht.