Behindertenfeindlich ohne Wissen, dass jemand behindert ist?
Würdet ihr sagen, dass ein Verhalten gegenüber einer anderen Person als behindertenfeindlich gelten kann, wenn man nicht weiß, dass die andere Person eine Behinderung hat und ihr Verhalten durch ihre Behinderung bedingt ist?
5 Antworten
Aus Unwissenheit kann keine feindlichkeit resultieren. Um behindertenfeindlich zu agieren müsste man wissen dass das Gegenüber eine Behinderung hat. Dann müsste da auch noch ein Vorsatz vorhanden sein.
Ich weiß das aus eigener Erfahrung (Ich habe paranoide Schizophrenie als Behinderung)...
das hat mit der Person selbst gar nichts zu tun.
Behindertenfeindlich ist es, wenn man die Person aufgrund der Tatsache ausschließt dass sie eine Behinderung hat.
Wenn ich jemanden ärgere der behindert ist bin ich ja auch nicht behindertenfeindlich. Ärgere ich ihn weil er behindert ist, schon
Nee. Wenn man es nicht weiß, kann man auch nicht feindlich sein. Sobald man es weiß, sollte man aber Rücksicht nehmen.
Nein. Dazu müsste schon eine gewisse Absicht vorhanden sein, nicht ein "Nichtwissen"
Ja weil es dann für mich allgemein Behindertenfeindlich ist. Muss man es erst wissen um die Person anders zu behandeln? Nein eigentlich nicht oder
Sehe ich auch so. Ich hab tatsächlich mal auch eine Kollegin angemeckert weil sie mir immer so nahe gekommen ist beim Reden. Hat sich herausgestellt dass sie total seheingeschränkt ist und die Distanz nicht hat beurteilen können. Das ist aber sicher nichts, wovon ich im Vorfeld mal ausgehen muss. Klar kann ich jetzt, wo ich es weiß besser darauf Rücksicht nehmen
Mal ein konkretes Beispiel :
Ist es behindertenfeindlich, wenn ich als 80jährige Oma frage ob die Person auf dem Behindertensitz für mich aufstehen kann? Weil sie in ihren Augen fit, jung und agil aussieht und die Omi in ihren eigenen Augen mehr Recht auf den Platz hat? Ohne dass die Omi weiß, dass die Person geh-eingeschränkt oder was auch immer ist?
Immerhin ist das lediglich ein Verhalten. In der Frage ging es nicht um unhöfliches Verhalten oder etwas ähnliches. Ich gehe aber auf eine Person zu mit einer gewissen Erwartungshaltung zu (auch wenn ich sie nicht zwinge oder blöd anrede)
Das ist vielleicht maximal kurzsichtig, aber sicher nicht behindertenfeindlich
Finde ich nicht. Neulich in der Schlange an der Supermarktkasse hat mich ein Typ von hinten rüde zur Seite geschubst und ist an mir vorbei aus dem Laden. Dem hab ich auch hinterhergerufen, was das soll und warum er nicht einfach fragen kann.
Draußen vor dem Supermarkt hab ich ihn wiedergesehen. Es stellte sich heraus, dass er grade eine schwere Panikattake hatte und schnell raus musste. Kann das total verstehen!
Aber macht mich mein Spruch vorher, ohne diese Kenntnis jetzt feindselig?