Automobilkaufmann?

2 Antworten

Warum willst du auf eine dreijährige Ausbildung eine zweijährige noch "draufpacken"? Der Verkäufer ist der "kleine" Einzelhandelskaufmann, eben zwei statt drei Jahre. Dort lernst du nicht wirklich was neues im Vergleich zu der dreijährigen Ausbildung als Automobilkaufmann.

Wenn, dann solltest du nach der Ausbildung zum Automobilkaufmann eher über einen Fachwirt nachdenken (und danach dann eventuell noch den Betriebswirt). Welcher Fachwirt da genau geeignet wäre, kannst du dann nach der Ausbildung unter dem Gesichtspunkt entscheiden, in welche Richtung du beruflich konkret gehen möchtest bzw. was zu dem, was man dir dann für eine eventuelle Übernahme anbietet, passen könnte.

Der Verdienst, den du da ergooglet hast, gilt übrigens für so ziemlich alle kaufmännischen Ausbildungen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil man mit so einer Ausbildung immer auch in direkter Konkurrenz zu den BWL-Bachelor-Absolventen von den Unis steht und sich gegen diese nur durchsetzen kann, wenn man passende Berufserfahrungen (und am besten eben eine Weiterbildung zum Fachwirt) vorweisen kann. Ansonsten bleibt man mit einer kaufmännischen Ausbildung gerade am Anfang sehr schnell in nicht so prickelnden Jobs kleben. Weshalb ich - Industriekauffrau und geprüfte Wirtschaftsfachwirtin - übrigens eigentlich auch sehr von kaufmännischen Ausbildungen abraten würde...

Wie wäre es eigentlich mit dem KFZ-Mechatroniker anstelle des Automobilkaufmanns? Hast du da schon mal drüber nachgedacht?

Cayenne045 
Fragesteller
 11.05.2022, 20:42

Danke erstmal für deine ausführliche Antwort. Also es ist kein Problem mich dann irgendwann weiterzubilden. Ich habe scheinbar was falsch verstanden. Dann wird es wohl auf den Fachwirt/Betriebswirt hinauslaufen. Hab Abitur mit relativ guten Noten.
Zu deine Frage ob ich Mechatroniker werden will, sicher nicht. Hab schon zwei Praktika damals gemacht, kenne mich auch gut aus und sogar eine Stelle angeboten bekommen. Aber gar nicht mein Ding, acht Stunden am Tag in der Werkstatt zu sein mit Kollegen die man sich nicht aussuchen kann.

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HappyMe1984  11.05.2022, 20:45
@Cayenne045

Bei einem guten Abitur solltest du vielleicht direkt über ein Studium nachdenken! So ein Bachelor in BWL ist schaffbar und dauert auch nur so grob 3-4 Jahre. Du wärst damit aber bereits nach dieser Zeit höher qualifiziert als mit der Ausbildung. Und auch, wenn der Fachwirt inzwischen nach deutschem Qualifikationsrahmen auf einer Stufe mit dem Bachelor steht, verstehen Arbeitgeber tendenziell den Uni-Abschluss dann doch besser, können den also besser einordnen.

Was ich übrigens ebenfalls für sehr sinnvoll halte, ist ein duales Studium! Hier kombiniert man das Beste beider Welten - Theorie auf Uni-Niveau und mit akademischem Abschluss und zusätzlich noch die ersten Praxiserfahrungen. Nachteil: du musst hier natürlich einen Betrieb finden, der dich dafür anstellt. Aber das müsstest du ja auch für eine Ausbildung.

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Cayenne045 
Fragesteller
 11.05.2022, 21:01
@HappyMe1984

Ich habe daran auch schon gedacht, allerdings hab ich überhaupt keine Lust auf ein Studium. Dazu kommt, dass ich das 'arbeiten' im Betrieb sehr angenehm finde. Plus die Nähe zum KFZ, die ich bei einem Studium nicht habe.

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HappyMe1984  11.05.2022, 21:15
@Cayenne045

Deshalb eben duales Studium! Da hast du beides :). Und ich versichere dir, dass du noch viel weniger Lust auf die Jobs nach der Ausbildung hast, die du bekommen kannst, wenn dein Ausbildungsbetrieb dich nicht übernimmt und du somit ohne Berufserfahrung auf dem Arbeitsmarkt mit denen konkurrieren musst, die den Weg über das Studium gegangen sind. Wir reden dann über Empfang, Sekretariat und kleinstes Licht im Unternehmen, was für alle rennen muss und dabei auch noch kaum über Mindestlohn dafür bekommt...

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Der Automobilkaufmann ist definitiv höherwertiger und besser bezahlt als der Verkäufer.

Wie in jedem Beruf kannst du mehr verdienen, es liegt an deinem Können und Verhandlungsgeschick.