Auswertung vierstufige Likert Skala bzw. wie wertet man eine vierstufige Likert-Skala aus?
Hallo zusammen,
im Rahmen meines Psychologieseminars darf ich den Motivationsgrad zweier unterschiedlicher Gruppen messen (eine Kontroll- und eine Versuchsgruppe mit Intervention).
Hierzu habe ich einen Fragebogen erstellt, welcher auf einer vierstufigen Likert-Skala beruht (1 = trifft überhaupt nicht zu; 2 = trifft kaum zu; 3 = trifft einigermaßen zu; 4 = trifft absolut zu) und das Konstrukt "Motivation" anhand von Fachliteratur operationalisiert. Die Fragebögen habe ich nun von den beiden Gruppen zurückbekommen, bin mir allerdings nicht ganz sicher, wie ich bei der Auswertung nun voranschreiten soll. Ich bin auf dem Gebiet noch ziemlich grün hinter den Ohren.
(Ich würde durch das Angeben der Durchschnittsantwort (also eines Werts zwischen 1-4) die einzelnen Frageitems auswerten. Bin mir allerdings - wie bereits erwähnt - nicht ganz sicher, ob man dies so handhabt, da man im Internet unter anderem von t-tests und Mann-Whitney-U-Tests liest..?)
Viele Grüße und vielen Dank im Voraus für eure Zeit und Hilfsbereitschaft,
Domi
PS: Sollte ich vergessen haben sonstige relevante Infos anzugeben, wäre es nett, wenn ihr mich darauf hinweist, dann reiche ich sie selbstredend nach.
2 Antworten
Ich weiß nicht, inwieweit es hier zulässig ist, ein paar Items zusammenzustellen und ungeprüft zu einer Skala zusammenzufassen. Zumindest eine Skalenanalyse (interne Konsistenz/Cronbachs alpha) und/oder eine Hauptkomponentenanalyse (wie stark laden die Items auf dem gemeinsamen ersten Faktor, wie homogen ist die Skala) wäre normalerweise angebracht. Aber wenn die methodischen Anforderungen nicht so hoch aufgehängt sind, kann man das vielleicht so machen und wie gesagt als intervallskaliert mit einem Welch-t-Test auswerten.
Ein weiteres Mal vielen Dank für deine Ausführungen, Machma. Da mir die Begriffe "interne Konsistenz", "Cronbachs Alpha" und "Hauptkomponentenanalyse" neu waren, habe ich sie nun einmal gegoogelt und bin wohl tief in unbekanntes Terrain vorgestoßen, da mir nun der Kopf brummt und ich das Gefühl habe weniger zu verstehen, als vorher. Auch deine nett gemeinte Erklärung der Hauptkomponentenanalyse ("wie stark laden die Items auf dem gemeinsamen ersten Faktor, wie homogen ist die Skala") überfordert mich ehrlich gesagt bereits (gerade die Begriffe "laden", "Faktor" und "homogen" im genannten Kontext).
Aktuell stehe ich an dem Punkt, dass ich nun die Daten erhoben habe. Alles anhand eines Fragebogens mit zwölf Fragen zum Konzept Motivation, die ich allesamt anhand der bestehenden Literatur zu Motivation abgeleitet habe und die alle unterschiedliche, in der Literatur beschriebene Aspekte von Motivation prüfen.
Auch weiß ich nun, dass ich die resultierenden Summenscores anhand eines Welch-t-Tests auswerten müsste (Danke dafür!!).
Wie sich allerdings deine obige Antwort in das Gesamtverfahren einordnet, ist mir noch ein Rätsel, weswegen es sehr nett wäre, wenn du dies noch einmal genauer erörtern könntest und sagen würdest, wie du als fachkundiger voranschreiten würdest (und es ist mir schon fast peinlich zu sagen, aber am besten so, als würdest du mit einem Kind sprechen, da ich noch keinen Kurs zu Datenauswertung oder Statistik besucht habe, "nur" Geisteswissenschaften studiere und nach der Google-Suche von Fachbegriffen entsprechend in der Regel mit mehr Fragen als Antworten zurückkehre...).
Vielen lieben Dank für deine Zeit und ein schönes Wochenende,
D. Schmid-P.
Wertest Du einzelne Items vom Likert-Typ, mit Likert-Antwortformat aus? Die sind ordinalskaliert. Oder hast Du tatsächlich eine Likert-Skala, also ein Messinstrument, das aus mehreren Items vom Likert-Typ besteht, deren Scores addiert (bzw. gemittelt) werden? Das behandelt man als intervallskaliert. Für die einzelnen Items wäre demnach ein U-Test geeignet, für den Summenscore der Gesamtskala ein Welch-t-Test.
Siehe "wenn das nicht so hoch gehängt ist" in meinem letzten Kommentar. Eine weitergehende unentgeltliche Statistikeberatung sprengt hier den Rahmen,
Hallo Machma,
vielen Dank schon einmal für deine Hilfe. Also da ich ja das Gesamtkonstrukt "Motivation" anhand von mehreren Frageitems in Likert-Form (also den Antwortmöglichkeiten "trifft überhaupt nicht zu" bis "trifft voll zu") überprüfe, würde ich zu der zweiten von dir genannten Option tendieren (also einer tatsächlichen Likert-Skala die alle das selbe messen sollen - nämlich die Motivation) .
Folglich müsste ich dann nach deinen Beschreibungen doch nicht die einzelnen Frageitems auswerten, sondern anhand eines Gesamtscores einen Welch-t-Test durchführen, korrekt?
LG Domi