Ausbildung als Industriekaufmann abgelehnt obwohl ich eine Fachhochschulreife mit einem Notendurchschnitt von 2,3 habe warum?
Guten Tag, ich habe mich vor ca. 2 Wochen bei einer Firma beworben für eine Ausbildung als Industriekaufmann. Ich habe alles vollständig abgeschickt und vor allem auch fehlerfrei!
Gestern habe ich leider eine Absage bekommen und am noch ein Schlusssatz der mich ein bisschen verwirrt hat, Ich zitiere: „ich solle die Entscheidung nicht als persönliches Werturteil sehen und ich müsse auf die unternehmensspezifischen Belange Verständnis zeigen.“
Ich habe so viele Fragen im Kopf, weil ich es einfach nicht verstehen kann.
Mein Lebenslauf ist lückenlos, mein Anschreiben wurde professionell erstellt von einer Berufsberaterin, die es schon jahrelang erfolgreich macht und sich zu 100% sicher war, dass ich die Ausbildungsstelle bekomme.
Könnte mir es evtl einer von euch erklären, der vielleicht schon die gleiche Erfahrung gemacht hat?
Ich habe mir gestern sehr viele Gedanken darüber gemacht und habe mir Fragen gestellt wie z.b Kann es daran liegen, dass ich kein Deutscher bin bzw. einen Ausländischen Namen habe oder sind Äußerliche Faktoren nicht erfüllt? Weil anders kann ich mir das echt nicht erklären.
Ich wäre euch sehr dankbar, damit ich endgültig mit der Firma abschließen kann.
10 Antworten
Hallo Thestriker290,
womit die Ablehnung deiner Bewerbung im Unternehmen begründet wurde, können auch wir dir nicht sagen. Das sind alles nur Mutmaßungen.
Der Schlusssatz bei der Absage ist allerdings ein Standardsatz, der unter jede Absage geschrieben wird. Der hat rein gar nichts mit deiner spezifischen Bewerbung zu tun.
Es kann sein, dass sich noch jemand beworben hat, der eventuell schon praktische Erfahrungen mitbringt oder sonstige Qualifikationen, die besser zum Unternehmen passen.
Eine Bewerbung zu schreiben und zu erwarten, dass man sofort angenommen wird, ist etwas leichtgläubig. Ich habe für meinen Ausbildungsplatz als Industriekaufmann bestimmt 20-30 Bewerbungen verfasst.
Wenn du einmal den Lebenslauf und das Anschreiben stehen hast, bedarf es doch nicht mehr vielen Änderungen.
Fehler, die viele angehende Auszubildende machen sind, dass sie eine Bewerbung abschicken und dann auf eine Antwort warten ohne weitere Bewerbungen zu verschicken. Nutz die Zeit und bewirb dich auf alles, was dir zusagt. Am Ende kannst du immer noch absagen.
emesvau
Nicht aufgeben. Es gibt auch teilweise kurzentschlossene Unternehmen, die noch Auszubildende für dieses Jahr suchen. Ich habe meine Ausbildung statt zum 01.08. damals zum 01.09. angefangen und erst 2 Wochen vorher das Vorstellungsgespräch gehabt. Jetzt nochmal alle Kräfte bündeln und Bewerbungen schreiben!
Ok, darf ich Ihnen eine Frage stellen? Sie arbeiten als Industriekaufmann sowie ich das gelesen habe. Falls ja, würde ich gerne wissen wie Ihre Erfahrungen in diesem Beruf waren bzw. immer noch sind? Ich wäre ihnen echt sehr dankbar wenn Sie mir etwas mitteilen würden. Leider kann ich mich mit keinem austauschen, weil ich niemanden kenne der diesen Beruf ausgeübt hat.
Liebe Grüße
Thestriker290
Natürlich darfst du das fragen. Die Sache bei der Ausbildung zum Industriekaufmann ist, dass du in fast allen möglichen Branchen Arbeit finden kannst. Der Ausbildungsberuf lässt dich in alle Bereiche deines (Ausbildungs-) Unternehmen einblicken. Deswegen ist es tatsächlich schwierig von Erfahrungswerten zu berichten. Besonders positiv fand ich, dass man nach der Ausbildung immer noch in andere Branchen wechseln kann und man einen umfassenden Einblick in die kaufmännischen Bereiche.
Außerdem ist der Ausbildungsberuf sehr hoch angesehen. Gerade im Vergleich zu Speditions- und Groß- und Außenhandelskaufleuten!
Ok, verstehe und haben Sie sich dann weitergebildet oder arbeiten Sie bis heute noch als Industriekaufmann? Tut mir echt leid, wenn ich so neugierig bin…😅
Ich bin gerade mal 24 Jahre und habe 2020 meine Ausbildung abgeschlossen. 2021 habe ich noch meinen Ausbilderschein bei der IHK gemacht. Ansonsten noch keine weiteren Weiterbildungen.
Meine letzte Frage ist, muss man in Englisch sehr gut sein? Ich hab nämlich gehört, dass man in Wort und Schrift es beherrschen muss.
Ich kann ein bisschen kommunizieren und schreiben, bin aber leider kein Profi. :/
Das kommt immer ein wenig auf das Unternehmen an. Arbeitest du bspw. in einem international agierenden Unternehmen, solltest du schon gute Englisch-Kenntnisse mitbringen. Ich für meinen Teil kann fast überhaupt kein Englisch und Fremdsprachen fallen mir einfach sehr schwer. Unser Unternehmen ist aber auch nur regional tätig. Ich musste in 5 Berufsjahren kein Wort Englisch sprechen.
Denen hat deine Nase einfach nichts gepasst oder das Kind eines Kollegen hat sich auch beworben.
Das kann so viele Gründe haben, es lohnt sich gar nicht darüber nachzudenken. Vielleicht war die Ausbildungsstelle schon jemandem “versprochen” und man hat weil man es muss offiziell ausgeschrieben.
Vielleicht hat man auch einen Tag vorher jemanden schon eine Zusage gemacht.
Nimm es nicht persönlich und konzentrier dich auf andere Arbeitgeber. 🍀
Sie haben begrenzte ausbildungsplätze und da hat halt jemand besser ins Profil gepasst.
„ich solle die Entscheidung nicht als persönliches Werturteil sehen und ich müsse auf die unternehmensspezifischen Belange Verständnis zeigen.“
Das heißt, Du bist nicht aus dem Grund nicht angenommen weil Du nicht persönlich (also menschlich) gut rübergekommen bist, sondern weil sie eine Auszubildende mit einem anderen Profil - mit anderen Voraussetzungen/Fähigkeiten - suchen. z.B. wäre es gut, Du hättest schon eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem in den Betrieb passenden Bereich absolviert.
Vielen Dank für deine Antwort! Ich habe es definitiv auf die leichte Schulter genommen und werde für nächstes Jahr deutlich mehr Bewerbungen abschicken. Leider muss ich für dieses Jahr ein FSJ oder BFD machen, da die Bewerbungsfristen für 2022 abgelaufen sind, ich werde aber definitiv den gleichen Fehler nicht nochmal machen.