Asbest in PVC Belag erkennen - Mikroskopaufnahmen
Hallo zusammen,
ich bin gerade dabei meine Wohnung zu renovieren und alte PVC-Böden zu erneuern. Zwangsläufig bin ich dabei auf das Thema Asbest in CV-Vinyl gestoßen. Der Boden in meiner Wohnung wurde anfang 1980er Jahre verlegt und könnte somit noch Asbest enthalten.
Eine Probe des Bodens hat folgende Eigenschaften:
- die unterste Schicht bleibt nach dem Versuch in abzuziehen fest am Estrich kleben
- Oberfläche, Dicke und Farbe der untersten Schicht ähneln vergilbten Papier
- Die Schicht lässt sich zwar entzünden, aber der verbrannte Rest sieht noch irgenwie filzig aus
Da mir ein Lichtmikroskop zur Verfügung stand, wollte ich zuerst selber mal einen Blick darauf werfen um mir ev. Laboralalysen zu ersparen, hier die Bilder:
Das erste Bild zeigt das Material bei ca. 300-facher Vergrößerung, es sind Fasern mit einem Durchmesser von ca. 2...6 Mikrometer erkennbar. Die Enden der Fasern sich zumeist glatt und normal zur Längsrichtung.
Das zweite Bild zeigt das Material im verbrannten Zustand, hier sind die Fasern noch deutlicher zu sehen.
Bild drei zeigt bei gleichen Einstellungen eine Asbestschnurprobe zum Vergleich. Es sind Faserbünden von mehreren Mikrometern erkennbar, sowie auch einzelne Faser die jedenfalls eine Dicke von unter 0,5 um haben. Die Enden der Fasernbündel sind nicht glatt, sondern mit einem gerissenen Seil vergleichbar.
Nachdem ich auch diesen Beitrag (http://www.gutefrage.net/frage/asbest-in-pvc-bodenbelag-rem-aufnahmen-und-edx) gelesen hatte, würde ich meinen, dass es sich bei meiner Probe auch um ungefährliche Glasfasern handelt.
Aber ich bin nun mal keinvFachmann auf diesem Gebiet, vielleicht kann hier jemand dazu was sagen der mehr Ahnung davon hat.
MfG und Dank Rüdiger
6 Antworten
Hallo Zusammen,
gibt es mittlewrweile neues bzgl. den vemeintlich "glasfaserartigen" Fasern? Ich habe gestern ebenfalls zahlreiche Proben aus einem 60er Jahre Haus unter einem Auflichtmikroskop betrachtet und dabei ebenfalls diese Struktur gefunden.
Grüsse
Hallo Rüdiger,
alles was du beschreibst deutet auf Cushion Vinyl. Die Pappe die du siehst ist schwach gebundenes Asbest, das heißt, der Asbestanteil liegt bei 60% und mehr. Festgebundenes Asbest (Dachwellplatten usw) liegen bei 15% Hier ist jetzt vorsicht geboten. Nicht weiter versuchen dieses CV runter zu ziehen, du setzt große Mengen Faser frei. Lass dir ein Angebot machen von eine Fachfirma wenn du dieses Material raus haben möchtest, bloß nicht selber machen. Bei weiteren Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung: www.umd-is.de auch telefonisch. MfG fishing
Mir macht nur die Pappe an der Unterseite Sorgen, sowas kenne ich nur von CV, und das ist leider Asbest. Hab dir nochmal was zusammen gesucht wegen der Faserdicke. Dies sind die Begriffsbestimmungen in Deutschland. Asbest sind faserförmige, silikatische Mineralien. Je nach der mineralischen Zusammensetzung kann man u.a. unterscheiden zwischen Chrysotil (Weißasbest), Krokydolith (Blauasbest), Amosit, Anthophyllit, Tremolit, Aktinolith. Kritische Fasergröße bei Asbest: Länge (L) > 5 μm Durchmesser (D) < 3 μm Verhältnis L:D > 3:1 Schwach gebundene Asbestprodukte : Produkte mit einer Rohdichte unter 1000 kg/ m³, Asbestanteil meist über 60%, z.B. Spritzasbest, Asbestpappen, Leichtbauplatten, Dichtungs-schnüre, Bodenbeläge mit Asbestpapperücken (Cushioned-Vinyl-Beläge) mfG fishing
Vielen Dank für die Mühe Informationen hier einzustellen.
Für die CV-Beläge wurde soviel ich in Erfahrung bringen konnte nur Weißasbest verwendet. Diese Weissasbest wurde auch in Form von pappartigen Platten von einigen mm Dicke und z.B. in Heizgeräten verwendet. Die Farbe ist weiß bis hellgrau. Diese Art von Asbest kenne ich - sieht der in den fraglichen Böden auch so aus?
Bei meinem boden ist der pickengeliebene Rest beige und brennt auch zeimlich gut unter stark rußender Flamme - Asbest sollte das wohl nicht tun. Übrig bleibt dann das vermeintliche Glasfasergerippe (siehe bild2) mit Faserdicken von 2...10um. Ich würde meinen, dass sieht gleich aus wie in dem Elektronemikroskopbild vom älteren Beitrag dazu (http://images.gutefrage.net/media/fragen-antworten/bilder/78093863/3_big.jpg), wobei bei dieser Probe die Fasern ein etwas einheitlichere Dicke von etwa 10um haben.
Hab deine Bilder nochmal verglichen mit die andere Bilder in den Link. Klar ist da ne Ähnlichkeit mit der Faserstruktur, es sieht so aus alsob die Beiden sich ähneln. Cushion Vinyl wurde damals mit eine weiße Asbestpappe versehen und sollte eigentlich nicht brennen. Wenn ich beide Bilder länger betrachte wäre ich jetzt auch fast der Meinung das es kein Asbest ist. 100% bin ich mir nicht sicher aber es sieht so aus.
Ok, ich hab noch zwei Bilder hinzugefügt, das erste zeigt ein Stück des Bodens. Dieser besteht aus zwei übereinandergeklebten PVC-Belägen wobei der oberere 1997 verlegt wurde - also kein Asbest mehr enthält. Der fragliche Belag ist der untere. Dessen Oberseite (3. von vorne) hat ein beiges quadratisches Fliesenmuster, die untere Seite (hinterste Schicht am Foto) wie bereits beschrieben.
Das zweite Bild zeigt noch eine Mikroskopaufnahme, zu sehen ein Bündel Fasern, im Hintergrund ein Raster mit. ca. 25x25um.
Ich kann's echt schwer erkennen. Vorderer Belag auch nach Optik neu. Kann es sein, dass der alte Boden eine Art Marmorierung hat? Ist schwer erkennbar wegen den Kleberesten.
Aber so einen Boden habe ich nie entfernt... Schick ne Probe zu Wessling oder einem anderen Labor, dann bist du auf der sicheren Seite. Wie schon gesagt, nur durch eine Probe kann auch dein Kleber bestimmt werden!
Gib mir doch mal bitte ein Bild des Bodens in der normalen Ansicht. Die Faser sehen für mich verdächtig aus. Eine Unterseite muss nicht immer pappeartig kaschiert sein. Auch sagt dir das überhaupt nichts darüber aus, oder der verwendete Kleber asbesthaltig ist!
Hallo,
ein Bild wo man Nennenswertes erkennen kann hab ich auf die Schnelle nicht, aber die Beschreibung die ich gegeben habe passt ganz gut. Zudem fühlt sich der pickengebliebene Rest eher etwas glatter als Karton an, Konsistenz eher härter.
Doch wozu ein normales Bild? Experten machen nicht umsonst Mikroskopaufnahmen oder/und eine Massensspektrografie um identifizierende Merkmale erkennen zu können...
Die Faser sehen für mich verdächtig aus
Was genau ist den verdächtig?
Der Kleber sieht aus wie jeder andere Bodenkleber der mir bis jetzt untergekommen ist, er ist braun, von der Konsistenz etwa so wie trockener Pattex, jedennfalls kein Bitumen
MfG Rü
Mir geht es einfach darum, wie der Boden aussieht. (Optik des verlegten Boden.) Es gibt hier Leute, die schon ne Weile sanieren und es gibt einfach typische Bodenbeläge, da greifen Erfahrungswerte.
ja, der Bruch der Fasern sieht aus wie bei anderen Beprobungen. Es ist aber was anderes, das am Bildschirm über ein eingefügtes Foto zu sehen ....
....anbei noch die Bilder. Zum Vergleich eine Probe von einer möglichen Vinyl-Asbest Platte.
Grüsse
Hm,
es mag die oberfläcliche Beschreibung darauf hindeuten, außer dass das Zeug brennbar ist passt nicht dazu.
Die Mikroskopbilder deuten einduetig nicht darauf hin, Weoßasbest hat eine Faserdicke von <0.1um die zu sehenden (Glasfasern?) sind >2um dick. Das passt auch genau zu dem Befund aus dem verlinkten Beitrag.
mfG rü