Arzt möchte mich überreden - was würdet ihr tun, wenn ihr an meiner Stelle wäret?
Hallo,
ich habe seit vielen Jahren ein Lipödem, was jetzt schon Stadium 3 ist.
Sämtliche Ärzte haben immer wieder nur gemeint, ich bin einfach nur dick. Sie hören einfach nicht zu. Ich kann noch so oft beteuern, dass ich nicht den ganzen Tag am Futtern bin.
Mein Kalorienlimit liegt bei 1750kcal am Tag. Plus minus, nicht immer esse ich diese Menge, versuche mich aber dran zu halten. (An heißen Tagen z.B. ist mir eher nach Salat und Fleisch kann ich mir schon lange nicht mehr leisten). An manchen Tagen esse ich auch nur 1500kcal, an anderen dann 1800kcal.
Ich war schon bei bestimmt 3 oder 4 Ernährungsberatern und habe ein über Wochen geschriebenes Tagebuch vorgelegt. Groß hatten sie da auch nix zu beanstanden, außer dass ich weniger Eier essen soll und etwas weniger Thunfisch.
Vor ein paar Jahren ging es dann los mit Prädiabetes, aber laut Arzt sind meine Werte super und es muss nicht behandelt werden. Der Langzeitwert liegt bei 5,1.
Dennoch werde ich jedes Mal vom Arzt aufgefordert, mich bei einem Adipositaszentrum zu melden. Ohne dass er von meinem Kalorienlimit oder meiner Ernährung etwas weiß, denn er hat mein Ernährungstagebuch damals gar nicht gesehen. Er hat auch sonst keine Infos über mein Essverhalten.
Aus Angst, irgendwann Ärger zu bekommen, weil ich mich noch immer nicht dort vorgestellt habe, habe ich dem Adipositaszentrum nun eine E Mail geschrieben und nachgefragt, wie die Therapie dort wäre. Die Antwort war, dass sie operativ vorgehen - ich vermute also eine Magenverkleinerung.
Die möchte ich jedoch nicht, denn ich sehe keine Notwendigkeit dafür. Es ist bekannt, dass ein Lipödem nicht mit Hungern bekämpft werden kann, warum soll ich also eine sinnlose OP machen lassen? Ja, ich würde vielleicht überall da abnehmen, wo ich kein krankhaftes Fettgewebe habe, aber das könnte ich auch, wenn ich einfach noch weniger esse, oder? Ich meine, wo ist der Unterschied, ob ich nur noch 1000kcal täglich esse, oder gar nicht anders kann, weil der Magen nur noch ein Schlauch ist?
Hinzu kommt, dass ich schon jetzt dünne Haare habe und ich kenne echt viele, die durch die Magen OP richtig an Haaren eingebüßt haben. Mal abgesehen davon dass sie total krank aussehen.
Und weil das noch nicht genug Gründe sind: Ich hatte schonmal einen Gichtanfall. Auch bei Gicht ist es wichtig, weder zu hungern, noch rapide abzunehmen, weil dadurch Gichtschübe entstehen können.
Mein anderer Arzt möchte mir jetzt erstmal Lymphdrainage und Kompressionswäsche verschreiben, aber das Problem ist, dass die Krankenkasse sich bei der Kompressionshose quer stellt und diese nicht genehmigt. Ich habe bereits zwei Widersprüche eingereicht und werde vermutlich bald zum Anwalt gehen, um sie einzufordern. sie wäre absolut notwendig.
Meine Frage ist nun: Was soll ich tun? Bzw. was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Man kann mich nicht zwingen, mich operieren zu lassen und mir ist klar, dass ich Gewicht verlieren muss. Aber ich möchte keine sinnlose OP machen. Mich am Magen zu operieren, wenn das Problem ein ganz anderes ist, macht für mich keinen Sinn. Für mich würde es eher Sinn machen, meine Schilddrüse in den Griff zu bekommen, das ganze Wasser aus meinem Körper zu bekommen und das Gewebe zu entstauen.
Als Beispiel: Wenn meine Knöchel entstaut sind, ist der Umfang 21cm. Das ist etwa so dünn wie eine Flasche Raid Insektenspray. Sind sie aber voll Wasser, sind sie fast 30cm im Umfang, was einer Flasche Vitrex Wasser entspricht. Wir reden hier also von fast 10cm weniger Umfang, wenn nur das Wasser aus den Knöcheln raus kommt. Ich schätze, ich wäre mit entstauten Beinen locker 5-7kg leichter und auch wenn das für viele nicht viel ist, spüre ich da deutliche Unterschiede.
Allein von den Schmerzen her wäre das eine Erleichterung, die ich aber ohne OP schaffen würde, hätte ich einfach eine Kompression.
Ansonsten ist Bewegung ein Problem für mich.
Ich habe Dauerschmerzen, die manchmal kaum auszuhalten sind.
Laufen und gehen tut weh, wenn ich zu weit laufe. Ich führe den Hund meiner Nachbarin aus, für ca 3km. Viel mehr schaffe ich am Stück nicht, ohne abends im Bett zu liegen udn vor Schmerz nicht schlafen zu können. Für Schwimmen, was ideal wäre, habe ich kein Geld, ebenso für alles andere was Geld kostet. Fahrrad fahren würde ich gerne, kann ich wegen Schmerzen aber auch nicht. Grundlegend ist es also so, dass ich trotz meiner wenigen Kalorien nicht abnehme, vermutlich weil die Bewegung fehlt. Jedes Mal wenn ich die Tage bekomme, lege ich nochmal 5kg drauf, was alles Wassereinlagerungen sind. Bestenfalls halte ich mein Gewicht also seit Jahren, aber abnehmen wäre mir - ohne OP - wichtig.
Also nochmal: Was würdet ihr tun?
Wurden bei Dir Lipödeme diagnostiziert oder bist Du der Meinung, welche zu haben?
Es wurde im November von einem Facharzt diagnostiziert. Er sagte, er wundert sich, warum die anderen Ärzte das nicht sehen.
@Fragestellerin -weil sie sich vermutlich nicht damit auskennen. Daher mein Rat, sich ausschließlich von Spezialisten beraten zu lassen.
Aber ich war doch beim Spezialisten. Die Ärzte die finden, ich futter zu viel sind sämtliche andere Ärzte. Hautarzt z.B., Hausarzt usw.
Ich hatte es schon geschrieben- von Ärzten, die keine Ahnung von dem Thema haben, würde ich die Finger lassen und AUSSCHLIEßLICH mit Deinem Spezialisten darüber reden.
Was, wenn du mal zum normalen Arzt musst und der eben "fettleibig" in die Akte schreibt, statt "Lipödem"? Man muss ja auch mal zu Nicht-Experten dafür.
3 Antworten
Hör auf deinen Arzt
man kann sich auch fett wegoperieren muss nicht unbedingt Magen Verkleinerung sein
Wo verdient ein Arzt daran das sie dir anti depressiva geben ?
Ich würde die OP dir auch empfehlen da wenn man dünner ist das Risiko für Schlaganfälle Bluthochdruck und Herzinfarkte deutlich niedriger ist.
aber am Ende entscheidest natürlich du!
Also du glaubst, er verdient nur was, wenn er mich selbst behandelt? XD okaaay...
Jeder Arzt verdient pro Quartal eine gewisse Pauschale. Dementsprechend ist es also echt praktisch, wenn ein Patient jedes Quartal erneut kommen und sich ein Rezept holen muss, findest du nicht?
Er verdient mit der OP in erster Linie nichts nur wenn er dich danach untersucht.
mit den Tabletten und dem Rezept verdient er sehr wenig
Achso, dann fahren manche Ärzte nur Porsche, weil sie anderweitig Geld haben? Nicht etwa weil sie als Arzt verdienen.
Sehr wenig verdienen ist besser als gar nichts verdienen. Lass es eine Pauschale von "nur" 30€ sein. Bei 50 Patienten am Tag (wobei alte Leute und chronisch Kranke eine höhere Pauschale einbringen), ist das aber schon recht viel.
Also dass er das rein aus Nächstenliebe macht, kannste mir nicht erzählen.
Und wer zahlt die Miete für die Praxisräume und die Gehälter für die MFA's etc.?
Mit Sicherheit fährt nicht jeder Arzt einen Porsche!
Aus Leidenschaft sonst würde man nicht studieren den beim studieren versteht man nichts
Danke endlich mal jemand der die medizinische Seite versteht
Sehr gut sogar! Mit Leseschwierigkeiten hätte ich mein Studium mit Sicherheit nicht erfolgreich abgeschlossen.
Dann erklär mir doch bitte, warum du dann so nen Bullshit schreibst, wenn du so gut lesen kannst, wie du behauptest:
Mit Sicherheit fährt nicht jeder Arzt einen Porsche!
Sieht für mich eher aus, als versuchtest du mich zu provozieren, mit Sachen, die ich nie behauptet habe.
Hallo !
Ich würde mich nach einer Anlaufstelle umsehen, die sich mit Lipödemen auskennen und mich dort beraten lassen. Von Leuten, die sich mit dem Thema nicht ( richtig) auskennen, was mir Deinen Erzählungen zufolge so zu sein scheint, würde ich mir vor allem keine Operation ' andrehen ' lassen.
Alles Gute!
Hi Darkrider,
ich war beim Facharzt und der ist stinksauer, dass die Krankenkasse sich so quer stellt. Er hat mir jetzt erneut ein Schreiben aufgesetzt, womit ich dann klagen kann, denn ich bin seit Dezember schon mit der KK am Rangeln, was die Therapie betrifft.
Er sagt zwar auch, dass ich Gewicht verlieren soll, aber ich denke nicht, dass er damit eine Magen OP meint. War jetzt erneut bei ihm, sodass er neue Werte hat und habe ihm gesagt, dass ich zwar nicht heilig bin, aber ansonsten echt aufs Essen achte, so gut ich es mir leisten kann. Er meinte, erstmal wäre die Kompression wichtig, denn natürlich hat sowas auch Konsequenzen, wenn die Therapie sich noch ewig hinzieht. Je eher was gemacht wird, desto besser.
Gut, dass Du beim Spezialisten bereits warst. Ich würde mich ausschließlich nur von diesem beraten lassen oder eben anderen mit dem Thema vertrauten ! Personen.
Das mit der Magen OP würde ich bei dem Spezialisten ansprechen.
Von einer Magen OP wollte er nix hören, er meinte, meine oberste Priorität sollte sein, diese Kompression zu bekommen, die parallel mit der Lymphdrainage gekoppelt wird und sobald ich spüre dass die Schmerzen weniger werden, soll ich mich bewegen so gut es geht, weil dadurch das Wasser verschwindet. Danach sehen wir dann weiter, wies mit OPs aussieht.
Nur macht mir halt der Diabetologe ein schlechtes Gewissen, dass ich in diesem Adipositaszentrum noch nicht war. Während ich mich eher verarscht fühle, wie auch bei den Ärzten, die mir Appetitszügler verschrieben, ohne zu wissen was ich eigentlich esse. Ich habe z.B. heute bisher nur ein paar Haferflocken mit Nüssen und Milch gegessen, die über Nacht im Kühlschrank standen. Heute isses warm, d.h. ich hab eher weniger Hunger. Vermutlich werde ich erst um 18 Uhr was essen, was dann ein Krautsalat sein wird. Wie viele Kalorien sind das? Insgesamt vielleicht 1000... Man stelle sich vor, da würde ich jetzt noch Appetitszügler schlucken... Dann würde ich ja gar nix mehr essen.
Wenn Dein Spezialist von der Magen OP abrät, würde ich zumindest erstmal keine machen lassen. Aber das musst Du für Dich entscheiden.
Hast Du mit Deinem Spezialisten mal über dieses Zentrum gesprochen? Ich würde mir seine Meinung dazu anhören.
Bezüglich der Ernährung kann ich Dir leider nichts sagen.
Hast Du es zusätzlich mal mit anderen Anlaufstellen versucht, die sich mit dem Thema auskennen?
Also ich bin einer Facebookgruppe beigetreten und habe mal gefragt, wie das mit Kompression so abläuft. ALLE dort sagten, dass sie Kompri hätten und das schon ein halbes neues Leben wäre, weil sie sich viel besser bewegen könnten und auch diese Beton-Beine viel besser geworden wären, unter denen ich noch leide. Ich war immer mega sportlich und nun killt mich eine Treppe mit 20 Stufen, als hätte ich Betonschuhe an. die haben mir auch alle geraten zu klagen, wenn die KK weiter blöd macht.
Ansonsten habe ich leider keinen Arzt, der sich damit auszukennen scheint. die Hautärztin sagte z.B. wegen den dünnen Haaren, dass ich doch dann einfach mal abnehmen soll, dann würde das evtl besser werden. Auch die Frauenärztin meint, ich soll "einfach mal" weniger essen. Da kann ich noch 50 Mal sagen, dass ich dahingehend kein Problem habe. Irgendwie hört keiner zu.
"Ansonsten habe ich leider keinen Arzt, der sich damit auszukennen scheint. die Hautärztin sagte z.B. wegen den dünnen Haaren, dass ich doch dann einfach mal abnehmen soll, dann würde das evtl besser werden. Auch die Frauenärztin meint, ich soll "einfach mal" weniger essen. Da kann ich noch 50 Mal sagen, dass ich dahingehend kein Problem habe. Irgendwie hört keiner zu."
Sie begreifen das Thema einfach nicht! Da können Sie hundertmal zuhören, es bringt nichts! Spare Dir diese Kräfte. Ich habe selbst gesundheitliche Probleme, die Ärzte nicht kapieren, weil sie sich schlicht damit nicht auskennen und im Anschluss irgendetwas in den Raum werfen. Ich würde nochmal recherchieren im Internet nach weiteren Kontakten, die darauf spezialisiert sind. Und weiterhin den Kontakt zu dieser Facebookgruppe halten. Andere Betroffene haben oft recht gute Tipps.
Es gibt mittlerweile Ärzte, die auf Lipödeme spezialisiert sind. Einen solchen solltest Du aufsuchen.
Lipödeme sind Fetteinlagerungen, das hat nichts mit Wasser zu tun.
Fettabsaugungen bezahlt die Krankenkasse aber nur in Ausnahmefällen. Mach Dich mit dem Gedanken vertraut, dass die Kosten an Dir hängen bleiben.
Ich glaube ab Stadium 3 wird es übernommen, aber da muss die Fragestellerin sich bei der Krankenkasse und Kliniken, die darauf spezialisiert sind, informieren.
Ich war ja schon bei einem Facharzt. Das Lipödem ist unabhängig vom Wasser. Das Wasser kommt von der Wärme und dem Bewegungsmangel, aber mit massiven Schmerzen bewegt man sich halt nicht wirklich. Die Entstauung soll also eine Unterstützung sein, damit ich mich wieder bewegen kann, ohne dabei Schmerzen zu haben.
Davon sprach er, aber dazu muss ich ein bisschen abnehmen. So kann er die OP nicht machen, sagte er.
Nur machen mir eben andere Ärzte das Leben schwer, die dauernd auf mich einprasseln mit ihren Magen OPs.
Ein Arzt meinte, ich könnte alternativ auch Antidepressiva haben, er könnte sich vorstellen, dass das auf die Psyche geht. Es fühlt sich für mich an, als würden die gern irgendwas machen, Hauptsache sie verdienen daran.