Arnold Schönberg Zitat?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"Musik ist..."

Das beginnt doch wie eine Definition des Begriffs Musik, und tatsächlich kommt es dem auch recht nahe.

Man muss hier im Blick haben, dass Schönberg in seiner frühen Zeit noch romantisch komponiert hat. Erst um 1910 vollzog er mit seinen Schülern und Mitstreitern Berg und Webern den Bruch mit der Tonalität. Er erfuhr in dieser Zeit Ablehnung bis hin zur Empörung, was ihn dazu veranlasste, sein Verständnis von Musik zu erläutern.

1911 erschien seine Harmonielehre mit einem interessanten Vorwort und einem sehr lesenswerten musikalisch-philosophischen Nachwort. Zwei grundlegende Ansichten führt er hier aus:

  • Ästhetik ist subjektiv und willkürlich, sie läßt sich nicht mit Naturgesetzen begründen. Konkret auf die Musik bezogen: Die Harmonielehre früherer Zeit unterscheidet zwischen Konsonanz (Wohlklang) und Dissonanz (Missklang). Wer entscheidet darüber, was angenehm oder unangenehm klingt? Auch dies ist subjektiv und kann nicht aus den Naturgesetzen abgeleitet werden.
  • Der Musiker und Komponist ist kein fertiger, sondern ein immerfort lernender und sich weiterentwickelnder.

In früherer Zeit war Musik unabdingbar mit der tonalen Harmonie verbunden. Nach diesem Verständnis ist Dodekaphonie keine Musik mehr.
Schönberg legt hier (in Deinem Zitat) dar, wie er die Musik und das Komponieren versteht - nach seinem Bruch mit der Tonalität, also als 'zwölftönig Denkender und Empfindender'. Der Musik liegen nicht die Naturgesetze zugrunde sondern die Gesetzmäßigkeiten der Logik; und zwar nicht nur auf die 'Konstruktion' bezogen sondern auch auf den musikalischen Ausdruck.

PS: Gibt Dein Schulbuch die Quelle an?
Interessant wäre der unmittelbare Kontext, in dem Schönberg die von Dir eingestellte Äußerung tat.

maria12345824 
Fragesteller
 29.07.2020, 18:55

Danke für die Antwort

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Dodekaphonie ist fair! Klingt nicht immer gut, aber darum geht es ja auch nicht! :)

Jeder (!) Ton vom Instrument muss (!) in dem Stück vorkommen und zwar zur gleichen Anzahl! Spielt man 2x ein A in dem Stück, muss man auch 2x das B, das, C, das D, ... etc. spielen!

Das hat dann weniger mit Melodie zu tun, sondern mehr mit Logik!

Übertragen kann man das auch in andere Bereiche. Wenn man 10 Kinder hat, sollten man allen 10 ein Bonbon geben und nicht dem ersten Kind 2 und dem 10 Kind keins...

Woher ich das weiß:Hobby
maria12345824 
Fragesteller
 08.07.2020, 13:38

Und was genau hat das Zitat mit Schönberg mit seiner Dodekaphonie zu tun?

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Arlecchino  09.07.2020, 17:03

Mit Schönberg hat das aber nicht wirklich zu tun? Es klingt nach so verkürztem Schulwissen, dass das Wesen der Sache nicht erfasst ist.

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