Hallo Anthony,

manchmal ist es ganz einfach, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Es ist ein Nonen-Vorhalt - 9 vor 8 - eine korrekt vorbereitete Dissonanz, zudem vorbildlich auf der schweren Taktzeit. Dieselbe Funktion wie das e-Moll mit der aufgelösten Dissonanz, Tp9 - Tp.

Meist wird die konsonante Note des vorausgehenden Akkordes mit dieser dissonanten Note mit einem Haltebogen verbunden. Aber Euer Musiklehrer fand es mit Haltebogen möglicherweise zu einfach.

Eine vorbildliche, routinierte Notenschrift, eine fast fehlerfreie*, fantasievolle erweiterte Kadenz mit Vordersatz und Nachsatz: Das können so heute nicht mehr viele Musiklehrer. Ich tippe auf Musikschule?

LG
Arlecchino

* Eine offene Quintparallele zwischen Sopran und Alt von Takt 5 nach Takt 6.

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Hallo Jojo,

ich kenne das als „permanente Atmung”, aber Dein Begriff ist vielleicht sogar sinnvoller.

Es geht darum, dass der Luftstrom in die Oboe während des Einatmens nicht unterbrochen wird, man also - nach menschlichem Ermessen - unendlich lange Töne oder Melodien spielen kann. Bei der Oboe ist das möglich, weil der Luftverbrauch im Vergleich zu Instrumenten mit weiter mensurierten Mundstücken niedriger ist.

Die Erklärung ist einfach: Vor dem Einatmen gibt man ausreichend Luft in den Mundraum, die dann während des Einatmens (durch die Nase) ins Instrument gedrückt wird.
Das Üben dieser Technik braucht Geduld und kann frustrierend sein. Oboisten trainieren das mit einer Flüssigkeit in einem Becher und einem Strohhalm: Man bemüht sich, permanent Luftblasen zu erzeugen; beginnend mit einer dickeren Flüssigkeit wie z. B. einem Milchshake, mit der Zeit mit dünneren Flüssigkeiten.

Aber Vorsicht: Wenn das gut beherrscht wird, kann ein erfahrener Hörer, der innerlich in der Musik mitatmet, atemlos werden! Es ist eine Technik für Ausnahmesituationen, wenn eine lange Phrase verlangt wird, die Luft eines Atemzuges aber nicht reicht.

LG
Arlecchino

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Ein Menuet ist ein vom Tempo her eher ruhiger Tanz. Das gilt auch für das Menuet gothique von Léon Boëllmann.
Der Anfang ist sehr einfach, auch da, wo das Pedal einsetzt. Im weiteren Verlauf steigen die Anforderungen, jedoch nur geringfügig.

Wenn Du zwei kleine Präludien und Fugen von Krebs (früher Bach zugeschrieben) und einen einfachen Satz von Mendelssohn gespielt hast, solltest Du das Menuet spielen können. Wie lange man Orgel spielen muss, um diesen Stand zu erreichen, ist unterschiedlich, es hängt vom Talent und Fleiß des Spielers ab.

Die Noten findest Du legal und kostenlos hier.

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Die Arbeit an einem anspruchsvollen Werk ist nie abgeschlossen. Selbst wenn man es soweit beherrscht, dass man es seriös im Konzert spielen kann, wird man bei einer späteren erneuten Beschäftigung Aspekte und Zusammenhänge entdecken, die einem bislang nicht bewusst waren.

Zudem gibt es die technischen Anforderungen. Als Schüler oder Student muss man beständig an sich arbeiten. Bei einem anspruchsvollen Werk kann das bedeuten, dass man bei schweren Stellen souveräner werden muss, um sie nicht so zu spielen, wie es die Technik erlaubt, sondern so, wie es die musikalische Vorstellung möchte.

Auf verschiedenen Niveaus gilt das für Schüler, Studenten und Berufsmusiker.

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Na, Deine Antwort auf meine 2. Nachfrage scheint doch sehr das Problem zu benennen. Unter direktem Sonnenlicht im Schlafzimmer kann kein Mensch erholsam schlafen.
Verhänge das Fenster - mit irgendetwas, kann auch provisorisch sein, wenn Du keinen Vorhang hast.

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Erfahrungen habe ich mit dem Vorgänger (Music Minus One) gemacht. Das gab es damals auf Schallplatten, die jungen Leute nennen das „Vinyl", war analog und in keiner Weise flexibel. Was man manipulieren konnte: die Geschwindigkeit des Plattenspielers justieren, damit Orchester (war echt!) und Klavier dieselbe Tonhöhe hatten. Hinsichtlich des Tempos musste man dem Orchester folgen, Agogik war nur möglich, wenn es vom Orchester vorgegeben war.

„Smart Soloist” ist voll digital, das Orchester ist Computer-generiert. Den Klang finde ich sehr gut, ich wage einmal zu behaupten, wenn Du Deinen Klavierpart spielst und das Orchester spielt dazu, nimmst Du den Unterschied nicht mehr wahr.
Über die Möglichkeiten (Features) muss ich Dir nichts sagen, die hast Du sicher bereits auf der Homepage gefunden.

Nach dem, was ich gelesen und gehört habe, ist diese Software erheblich praktikabler als die alten Schallplatten. 20 € finde ich übrigens nicht teuer, wenn man bedenkt, welche Leistung dahintersteht und wie relativ klein die Zielgruppe dafür ist. Wenn man das Chopin-Konzert live hören möchte, kostet eine einzige Eintrittskarte deutlich mehr...

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Es ist weniger die Konstruktion der Pfeifen, mehr trägt hier die Disposition der Orgel zum Klangbild bei.

Symphonische Orgeln wurden um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert gebaut. Ideal des Klangbildes war nicht mehr die gute Durchhörbarkeit der einzelnen Stimmen und des Gesamtklanges sondern die Vermischung.

Wurden vorher Register aller Fußlagen vom 16' bis zur Mixtur im Gleichgewicht gebaut, baute man nun vermehrt Register der 16'- und 8'-Lage. Vier, fünf oder sechs 8'-Register in einem Manualwerk sind keine Seltenheit. Dazu in geringer Zahl 4'-Register, nur noch in großen Orgeln höhere Fußlagen und Mixturen, die jedoch nur noch relativ schwach intoniert wurden.

Was nun die Konstruktion der Pfeifen betrifft: Die Vielzahl der 8'-Register kommt erst dadurch zur Geltung, dass alle diese Register verschiedene Klangfarben haben, die durch verschiedene Materialien (Metall, Holz), verschiedene Formen (zylindrisch, konisch) und verschiedene Mensuren (weiter oder enger) erreicht werden.
Neben dem Prinzipal findet sich immer ein Gedackt, dazu diverse Flöten- und streichende Register (Viola da gamba, Salicional, Quintade etc.).

Durch die Registrierung vieler Grundstimmen, auch entsprechend intonierter Zungenstimmen, und das Koppeln der Manuale entstand und entsteht das als „symphonisch” empfundene Klangbild.

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Ich spiele zur Zeit an drei historischen Orgeln, die alle mit einem elektrischen Gebläse ausgestattet sind. Sie sind aber auch alle mit Kalkanten spielbar.

Vorteil Elektromotor:

  • Verfügbarkeit ohne 2. Person, solange Strom vorhanden ist.
  • Versorgung auch großer Orgeln ohne besonderen Aufwand.

Vorteile Kalkant:

  • Verfügbar auch ohne Strom. (Deshalb werden bei der Renovierung historischer Orgeln seit Jahren auch die Handzüge oder Fußtritte für den Kalkanten wiederhergestellt.)
  • Der herkömmlich erzeugte Orgelwind ist ruhiger. Die Luft aus dem Gebläse ist verquirlt, die Unruhe reduziert sich mehr oder weniger auf den Wegen bis zur Pfeife. Bei kleinen Orgeln jedoch kaum, der Weg vom Motor zur Pfeife ist zu kurz. Bei solchen Instrumenten ist diese Unruhe bei kleineren Pfeifen zu hören. Allerdings glätten große Räume den Ton, weshalb in großen Räumen die elektrische Winderzeugung nicht hörbar ist.
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Hallo keineahnung,

meine volle Zustimmung bekommst Du hier für Deinen Nutzernamen. Für mehr erst einmal nicht...

Die Fuge ist die anspruchsvollste Kompositionsform. Es ist nicht klug, ohne Grundkenntnisse zu versuchen, eine Fuge zu komponieren. Wenn es nicht nur ein wenig Probieren oder Stümpern sein soll, ist das Scheitern sicher. Man studiert als Musikstudent nicht ohne Grund mit fundierten Grundkenntnissen bei Beginn sechs Semester Tonsatz. Eine Fuge zu schreiben ist dabei nie Aufgabe, allenfalls im Rahmen eines Kompositionsstudiums.

Was bei Deiner Notenschrift auffällt:

  • Man komponiert nicht in ein Notenprogramm sondern auf Papier. Besonders, wenn viel Ausprobieren dabei ist.
  • Man balkt im 4/4-Takt nicht über die Taktmitte, in der Regel nicht einmal über die einzelnen Viertel hinaus. Bei rhythmisch anspruchsvollen Passagen ist das wichtig. Beachtet man das nicht, leidet die Lesbarkeit.

Zum Satz:

  • Der zweite Themeneinsatz steht auf der 5. Stufe, nicht auf der 4. Und er steht in der Grundtonart, in der Fugenexposition wird nicht moduliert.
  • Der 2. Themeneinsatz beantwortet den 1. wohl tonal, das bedeutet, innerhalb der Tonart dürfen Intervalle geändert werden. Der Rhythmus bleibt unverändert! Die Versetzung des Einsatzes um ein Sechzehntel verstößt gegen die Regel und erschließt sich auch klanglich/musikalisch nicht.
  • Du hast eine ganze Reihe Parallelen geschrieben, also Stimmführungsfehler gemacht: Takt 5 auf 6 eine Gegenparallele, T 6 mehrere offene Quintparallelen.
  • Die Dissonanz in der Mitte des T 5 ist nicht vorbereitet und falsch aufgelöst. Das gilt genauso für die Dissonanzen in T 6 und 7.

Was Du besser machen kannst:

Lerne die Grundlagen der Harmonielehre und beschäftige Dich mit dem zweistimmigen Kontrapunkt. Ohne das geht im polyphonen Bereich nichts.

Versuche nicht, ohne alle handwerklichen und technischen Vorkenntnisse, ein Raumschiff zu bauen, sondern mache Dich zunächst mit Lego, einer Laubsäge und Mal- und Zeichenstiften vertraut.

LG
Arlecchino

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Deine Notenbeispiele sind geeignet, Verwirrung zu stiften, da der Kontext nicht sichtbar ist.

Fall 1:
Die Unterteilung in kleinere Notenwerte geschieht hälftig. Ein halbe Note wird in zwei Viertelnoten unterteilt, eine Viertelnote in zwei Achtelnoten usw. Soll die Unterteilung „ternär” werden, also z. B. eine Viertelnote in drei Achtelnoten gedrittelt, schreibt man eine Triole. Das ist Dir wahrscheinlich bekannt.
In Deinem Notenbeispiel ist eine Duole zu sehen. Möglicherweise steht das Stück im 6/8-Takt, und die beiden Achtel sollen in der Zeit gespielt werden, in der sonst drei Achtel gespielt werden? Das ist eines der wenigen Beispiele, bei denen es sinnvoll ist, eine Duole zu notieren.
Andere Möglichkeiten sind denkbar, da man heute auch in gedruckten Noten viele Fehler findet; die Folge davon, dass Liebhaber mit geringen Notenkenntnisse Notensatz-Programme bedienen.
Für eine zuverlässige Antwort muss man wenigstens zwei oder drei Takte für beide Hände sehen.

Fall 2:
Die „6” für eine Sextole ergibt hier keinen Sinn. Ohne Kontext kann man nur unsinnig spekulieren. Wenn Du Deine Frage bearbeitest und zusätzlich wenigstens einen Takt davor und einen Takt danach abbildest, kann ich Dir gerne etwas dazu sagen.

(Zu Deiner Sicherheit: Die bisherigen Antworten sind falsch oder unsinnig.)

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Hallo Olivia,

zunächst einmal mit Deiner Intuition. Überlege, was gut klingen könnte. Eine Terz, eine Quinte oder eine Sexte darunter klingt nahezu immer gut.

Zu Kontrolle mit der Klarinette kannst Du den zweistimmigen Satz „brechen”: Die an sich gleichzeitig klingenden Töne also nacheinander spielen, von unten nach oben. Das kann so aussehen, man kann die Töne der Begleitstimme zum Beispiel jeweils als kurzen Vorschlag spielen:

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So hat man eine Vorstellung, wie es zweistimmig klingt. So kannst Du auch einfach ausprobieren, was passt.

LG
Arlecchino

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Ein Pedalflügel oder ein Pedalklavier ist schon etwas sehr Spezielles. Selbst jemand, der fortgeschritten Klavier und ebenso fortgeschritten Orgel spielen kann, der kann nicht einfach so auf einem Pedalflügel spielen.

Albert Schweitzer hatte sich ein Pedalklavier bauen lassen, um darauf in Lambarene in Afrika, wo er jahrelang seine Krankenstation leitete, die Orgelwerke Bachs spielen zu können.
Dieses Pedalklavier steht heute im Albert-Schweitzer-Haus in Gunsbach im Elsass. Vor einigen Jahren hatte ich die Gelegenheit, darauf zu spielen. Auf dem Notenpult stand eine Bach-Fuge aufgeschlagen, die ich eigentlich im Repertoire habe. Es schien praktisch, diese zu probieren, aber beim Pedaleinsatz zeigte sich die Problematik: Da auch die Pedalklaviatur dynamisch ist - im Gegensatz zur Orgel - muss man Kraft und Gewicht ganz anders kontrollieren. Man muss also zunächst einmal lernen, mit den Füßen (dynamisch) Klavier zu spielen. Das geht nicht von jetzt auf gleich. Bei einem gehaltenen Pedalton kann man allerdings auch - wie bei der Orgel - den Fuß nutzen, um seine Sitzposition zu ändern bzw. anzupassen.
Was die Klavierpedale betrifft: Da verhält es sich ähnlich wie beim Schwellpedal bei der Orgel: Wenn man das Haltepedal bedient, bleibt nur ein Fuß für die Pedalklaviatur, das ist in der Aufnahme schön zu sehen. Die Anforderungen sind also komplex.

Egal ob Profi oder „Privatmensch”: Man kann es, wenn man es gezielt und geduldig übt. Man braucht also eine zuverlässig zugängliche Übemöglichkeit.

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Hallo NoName,

zum Gehör: Von Deiner Grenzlage abgesehen singst Du auffallend sauber. Das ist doch schon mal was.

Zur Stimme: Du hast eine ganz natürliche, aber sehr kleine Stimme. Dir steht kaum mehr als eine Oktave zur Verfügung, das ist wenig. In der Höhe, die aber auch noch nicht wirklich hoch ist, kämpfst Du schon und dort triffst Du die Töne nicht mehr sauber.

Es gibt keinen Grund, weshalb Du nicht in einem Chor singen solltest. Sehr zu empfehlen ist ein Chor, in dem chorische Stimmbildung gemacht wird. Was aus Deiner Stimme werden könnte, wenn ein Stimmbildner den Stimmsitz verbessert und die Stimme öffnet, kann jetzt niemand sagen.
Eine Aussage, Du könntest nicht lernen, deutlich besser zu singen, ist fachlich falsch!

LG
Arlecchino

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Hallo LuBe 73,

was dort steht ist richtig.

  • Deine Frage ist berechtigt, denn wenn man die Noten in Alt und Tenor jeweils mit einer Linie verbinden würde, wären diese Linien parallel.
  • Wenn eine Stimme nicht zu einem anderen Ton geführt wird, spricht man davon, dass der Ton (satztechnisch) „liegen bleibt” - ob er tatsächlich gehalten oder neu angespielt wird, wird nicht unterschieden. Alt und Tenor bleiben also liegen.
  • Von einer Parallele spricht man, wenn zwei (oder mehr) Stimmen mit demselben Abstand in dieselbe Richtung geführt (bewegt) werden.

Klanglich kann hier jedoch leicht eine bessere Lösung gefunden werden. Was Du notiert hast, ist beim zweiten Akkord eine erweiterte weite Lage. Es gibt sie, sie ist „erlaubt”, aber klanglich ist sie grenzwertig. Besser klingen würde dies:

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LG
Arlecchino

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Hallo Richard,

zwei „saubere” Lösungen fallen mir für ein Glissando über einen Halbton ein:

  • Etwas weniger Klangveränderung hat man, wenn man das H greift und über den Ansatz den Halbton tiefer drückt und wieder „kommen lässt”. Das ist aber anspruchsvoll. Wenn man genug Zeit hat und die Stimmzüge gut gefettet sind, kann man das Drücken mit dem Ansatz durch das (vorsichtige) Herausziehen des Stimmzuges unterstützen.
  • Einfacher, auch schnell auszuführen, aber mit Änderung der Klangfarbe: H greifen und mit einem Dämpfer den Ton einen halben Ton tiefer drücken, dann den Dämpfer langsam wieder wegnehmen.

LG
Arlecchino

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Hallo MrPsychoDude,

Du brauchst zwei Dinge: Eine gute (!) Übemöglichkeit und einen Lehrer.

Die Übemöglichkeit findet man in einer der Kirchen in der näheren Umgebung.

  • Dort steht eine Pfeifenorgel mit den Qualitäten ein Pfeifenorgel, die auch auf Dauer die Freude und die Motivation fördert. Wer den zwar steten aber doch überschaubaren Weg zur Kirche scheut, weil er nicht für die Sache „brennt” und die nötige Leidenschaft hat, der wird ohnehin aufhören, bevor er etwas an der Orgel erreicht hat.
  • Unabhängig von einer Kirchenzugehörigkeit begegnet man Anfragen in aller Regel sehr aufgeschlossen: Nachwuchsorganisten werden nahezu überall gesucht, und auch der Versuch, Orgel spielen zu lernen, ist willkommen.
  • Es gibt keine elektronische Orgel, die das Erlebnis einer Pfeifenorgel bietet. Neue Technik, die dem nahe kommt, ist teuer, man muss einen 5-stelligen €-Betrag aufbringen.
  • Vom Kauf eines eigenen Instrumentes zu Beginn des Lernens rate ich sehr ab. Wenn es „preisgünstig” ist, taugt es nichts und verdirbt den Spaß schneller als man sich versieht. Wenn es teuer ist, sitzt man womöglich irgendwann auf einer Fehlinvestition. In beiden Fällen wird man das Instrument nur mit großem Verlust wieder los.

Den Lehrer findet man ebenfalls in der Gemeinde: den Organisten.
(Alternative: Musikschule, sofern sie Orgelunterricht anbietet.)

Auch wenn eine Orgel als solche schön klingt - gute Musik darauf zu machen ist anspruchsvoll. Ein Organist spielt auf bis zu drei Ebenen, das braucht ein hohes Maß an Konzentration und musikalischer Vorstellung. Der Weg dahin ist immer mal wieder mühsam, und es ist unabdingbar, dabei die Hilfe eines Profis zu haben. Wenn man jedoch weiterkommt, seine Fortschritte wahrnimmt und mehr und mehr Orgelwerke meistert, dann hat sich diese Mühe gelohnt.

Gerade hier auf gutefrage findet man oft Nutzer, die der Ansicht sind, man könne sich ein Musikinstrument zu spielen „selbst beibringen”. Das ist eine irrige Ansicht. Man mag es allein bis zu einem mehr oder weniger erträglichen Stümpern bringen, wenn überhaupt. Mehr nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass man aufgrund der auf Dauer fehlenden Fortschritte die Freude und Motivation verliert - und aufgibt. Was man einmal mit Enthusiasmus begonnen hat, das dümpelt dann eine Weile vor sich hin und entschläft schließlich... Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche... 😉

LG
Arlecchino

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Es gibt ja bekanntlich nichts, was es nicht gibt. Deshalb muss man auch bei dieser Frage etwas vorsichtig sein. Aber:

Es ist kein Fall bekannt, dass jemand vom Klavierspielen mit einer adäquaten, kontrollierten Klaviertechnik „krumme” Finger bekommen hätte. Im Gegenteil: Sich zu bewegen und dabei leicht zu belasten ist gesund und trägt dazu bei, die Gliedmaßen kräftig und beweglich zu behalten. Natürlich gilt das auch für die Hände. „Kontrollierte Klaviertechnik” bedeutet, aus einer entspannten Grundhaltung mit einer runden Hand zu spielen.

Krumme Finger kann man zum Beispiel durch Arthritis, Gicht oder Morbus Dupuytren bekommen. Diese Krankheiten stehen jedoch in keinem Zusammenhang mit dem Klavierspielen.

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Natürlich kann oder könnte man das auch für einen Kunden in Deutschland bauen. Es gibt immer Leute, die Geld für zum Teil recht fragwürdige Dinge übrig haben.

Vor einigen Jahren kam jemand auf die Idee, man müsse einmal zwei bedeutende sächsische Traditionen zusammenführen: Das Meißener Porzellan und den Orgelbau. So entstand das Projekt, eine Orgel mit Pfeifen aus Porzellan zu bauen. Als Orgelbauer war die Firma Jehmlich in Dresden bereit, daran mitzuwirken.
Nun ist es so, dass Porzellan denkbar schlecht für die Herstellung von Orgelpfeifen geeignet ist: Beim Brennen verformen sich die Pfeifen erheblich, und nach dem Brennen sind sie nur noch äußerst schwer und geringfügig zu bearbeiten, eine gute Intonation ist nicht möglich. Das Ergebnis ist eine Orgel, die als Unikum interessant ist, als seriöses Musikinstrument jedoch unbrauchbar.

Ähnlich ist es mit der Orgel in dem von Dir verlinkten Video. Das Ergebnis ist ernüchternd, die klanglichen Eigenschaften sind wenig befriedigend, da einige der tiefen Pfeifen nur sehr schlecht ansprechen. Auch hier: Töne ja, Musik kaum.
Ob man es technisch besser realisieren kann und welchen Aufwand man dafür betreiben müsste, weiß nur ein Fachmann zu sagen.

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Das Lied ist eine emotionale Ballade, die die Erinnerung an eine flüchtige aber intensive Beziehung schildert. Der Text beschreibt eine Frau, die aus Sicht des lyrischen Ichs alle anderen in den Hintergrund rücken lässt. Ähnlich wie ein Segel, das sich im Wind bewegt, ist sie stark und frei. Das lyrische Ich akzeptiert, dass es sie nicht an sich binden kann und sie ihre Freiheit braucht. Obwohl die Beziehung vorbei ist, drückt der Refrain den Wunsch aus, sie für nur eine weitere Nacht wiederzusehen.

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