Die Frage ist leicht zu beantworten.

Auch Mozarts Zeitgenossen konnten gute und hörenswerte Sonaten, Sinfonien oder Serenaden komponieren.

Den entscheidenden Unterschied macht das Tüpfelchen an Qualität, die besondere Kunst. Diese drückt sich aus
- in der Originalität seiner Themen,
- dem Einfallsreichtum und Geschick in der Gestaltung und Verarbeitung
- und der Gabe, Menschen bis ins tiefste Innere zu berühren.

Bei der Oper kommt seine Fähigkeit dazu, die Personen detailliert und feinfühlig mit der Musik zu charakterisieren, in viel höherem Maße als das Libretto.

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Zungenstimmen können nicht gedeckt werden und haben weder ein Labium noch 'eine Art Labium'.

In der klassischen französischen Orgel ist der Basson etwas ungewöhnlich: Was die Bauform betrifft, und es gibt ihn nur in der Basslage, ergänzt durch die Hautbois (Oboe) im Diskant. Dom Bédos de Celles lieferte in seiner Abhandlung über den Orgelbau eine Abbildung. Wie gesagt, hier geht es um den klassischen Basson in 8'-Lage. Üblicherweise haben die (konischen) Schallbecher die Form wie oben links abgebildet, seltener die Form mit zwei Ausbuchtungen wie unten links:

Den Basson in 16'-Lage, nach dem Du gefragt hast, gab es erst später. Er hatte und hat einen konischen Becher wie die Trompeten-Register, allerdings enger mensuriert (also schlanker), und die volle Becher-Länge, also 16'. In dem kleinen verlinkten Video kannst Du ab 2'30'' einen solchen Becher sehen. Da es der tiefste Ton ist und der Becher sehr lang und schwer, hat man ihn aus drei Teilen zusammengesetzt, was auf den Klang jedoch keine Auswirkung hat.

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Der Rhythmus ist die Abfolge längerer und kürzerer Notenwerte, also z. B. von halben Noten, Viertelnoten, Achtelnoten usw. Hier siehst Du verschiedene Rhythmen.
Der Rhythmus hat nichts mit dem Tempo oder dem Metrum (Taktart) zu tun.

Das Tempo ist die Geschwindigkeit, wie auch beim Auto. 100 km/h ist doppelt so schnell wie 50 km/h. Wenn man ein Musikstück mit Taktell spielt und ein Tempo von 80 Schlägen pro Minute für den Grundschlag einstellt, ist das doppelt so schnell wie 40 Schläge pro Minute.
Das Tempo wiederum hat nichts mit dem Rhythmus oder dem Metrum zu tun.

Instrumentieren oder Instrumentierung ist ein Vorgang. Ein Beispiel: Ravel hat die bekannten 'Bilder einer Ausstellung' von Mussorgski, im Original für Klavier, für Orchester bearbeitet. Bei dieser Instrumentierung hat er überlegt, welche Motive, Melodieabschnitte, Akkorde, Begleitung usw. von welchen Instrumenten gespielt werden sollen, also von Streichern, Holzbläsern, Blechbläsern oder Schlagzeug.
Ist der Vorgang des Instrumentierens abgeschlossen, liegt das Ergebnis vor, in diesem Fall eine Orchesterfassung.

Die Besetzung besagt, welche Instrumente in einem Werk mitspielen. Man sagt auch, 'welche Instrumente besetzt sind'. Die Besetzung findet man grundsätzlich am Anfang einer Partitur, gleich, ob eine kleine Besetzung oder eine große Besetzung verlangt ist.

Wenn Du noch Fragen hast - frage! 😉

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Trompette en chamade ist ein relativ neuer Begriff für recht alte Orgelregister. Er stammt aus dem 19. Jahrhundert und bezeichnet mit dem Wort 'Chamade' (= Horn- oder Trompetensignal) grundsätzlich Horizontaltrompeten. Diese klingen aufgrund ihrer Bauart (vorn mit einem Trichter versehen) und ihrer räumlichen Positionierung (sie strahlen direkt in den Raum ab) sehr stark und strahlend.

Es gibt sie ab dem 16. Jahrhundert in Spanien, wo es Zungenmixturen sind: Eine spanische Trompetenbatterie hat Pfeifen in 16'-, 8'-, 4'- und 2'-Lage. Dabei klingen in der Basslage die höheren Fußlagen, in der Diskantlage die tieferen Fußlagen, bei einem allmählichen Übergang, wie man ihn von Prinzipalmixturen kennt. Das sind die 'echten' spanischen Trompeten.

In Frankreich gibt es Chamaden seit dem 17. Jahrhundert. Es sind in der Regel 8'-Register, gelegentlich auch zusätzlich 4'-Register, die mit ihrer oben beschriebenen Klangfarbe die normalen 'Trompettes' doppeln.

Vorsicht: Die Begriffe werden aus Unkenntnis oft beliebig verwendet.

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Hallo MentN,

Veni redemtor gentium geht auf Ambrosius zurück, ist in seiner Urfassung also kein gregorianischer Choral sondern ein Ambrosianischer Gesang. Ambrosius soll verschiedene Melodien verwendet haben, ob die heute bekannte darauf zurückgeht, ist nicht bekannt.

Es gibt eine Neumen-Handschrift aus dem 12. Jahrhundert. Ob das die 'ursprüngliche Version' ist, kann ich nicht sagen, aber es ist wohl die älteste bekannte Quelle:

Sie ist leider schlecht lesbar, aber es gibt offenbar vier Linien, von denen die 2. (von unten gezählt) mit dem Buchstaben F bezeichnet ist, die 4. mit dem Buchstaben C. Es entspricht dem F, aus dem sich später der Bassschlüssel entwickelt hat, aus dem C die diversen C-Schlüssel. Demzufolge beginnt die Melodie mit einem D.

Der Modus (die Tonart) ist der 1. Ton, Dorisch. (Allerdings sind die 'antiken' Bezeichnungen 'Dorisch', 'Phrygisch' usw. erst ab dem 16. Jahrhundert üblich.)

Später findet man den Hymnus zumeist transponiert, eine Quinte höher notiert, also nach A. Der Modus ist natürlich unverändert der 1. Ton. Hier findet sich dann auch ein Notenschlüssel nach unserem Verständnis, und zwar ein C-Schlüssel:

Deine Frage ist damit beantwortet. Aber vielleicht interessiert Dich auch dies noch:

Von Martin Luther gibt es eine deutsche Textfassung, die Melodie-Fassung in den evangelischen Gesangbüchern ist wahrscheinlich ebenfalls von ihm. In den ersten Jahrhunderten wurde auch Nun komm, der Heiden Heiland mit A beginnend notiert, immer noch mit einem C-Schlüssel, die Tonart ist nach wie vor der 1. Ton:

Heute findet sich das Luther-Lied im Evangelischen Gesangbuch (nach G transponiert) und - in einer neueren katholischen Textfassung - im Gotteslob (nach F transponiert); in den heutigen Liederbüchern ist natürlich ein Violinschlüssel vorgezeichnet.

LG
Arlecchino

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Das kommt darauf an.

  • Große Firmen stellen alle Pfeifen selbst her. 'Alle' bedeutet hier: Labialpfeifen aus Orgelmetall, Labialpfeifen aus Holz und Zungenstimmen.
  • Dann gibt es Betriebe, die auch selbst das Orgelmetall herstellen und verarbeiten, jedoch die Zungenstimmen zukaufen. In Zungenstimmen werden auch andere Metalle verbaut, für die braucht es gesondert Maschinen, Platz und einen Pfeifenmacher, der sich auch und besonders darauf versteht. Ein Zungenregister zu bauen und zu intonieren verlangt ganz andere Fähigkeiten als ein Labialregister zu bauen und zu intonieren.
  • Dann gibt es noch die kleinen Firmen, für die es sich nicht lohnt, eine eigene Pfeifenmacherei in ihrem Betrieb vorzuhalten. Vor allem, wenn sie überwiegend vom Warten und Renovieren leben und nur wenige neue Orgeln bauen. Die kaufen alle Metallpfeifen bei einem Pfeifenmacher.

Holzpfeifen baut jeder Orgelbauer selbst. Holzpfeifen beim Pfeifenmacher zu bestellen, wäre für einen Orgelbauer der Offenbarungseid. Deshalb werden Holzpfeifen auch gar nicht von Pfeifenmacher-Firmen angeboten.

Pfeifenmacher gibt es solche und solche. Im Orgelbau handelt es sich zumeist um kleine Betriebe, die nichts anderes machen, als Metallpfeifen aller Art nach Vorgaben der Orgelbauer (Maße und Legierung) herzustellen.

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Das Werk

Es sollte ein originelles Thema, einen originellen ersten Einfall haben, der den Hörer unmittelbar anspricht und interessiert. Dann sollte die Verarbeitung ebenso originell sein, dem Hörer in der wortlosen Sprache der Musik interessant erzählen, poetisch oder dramatisch, gelegentlich auch tänzerisch, ihn 'packen' und über die Aufs und Abs der Spannungsbögen mitnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Fuge entwickelt wird, die dialektische Spannung eines Sonatensatzes aufgebaut oder ein freier Satz einfallsreich fortgesponnen wird. Im Prinzip spielt es auch keine Rolle, in welcher Zeit das Werk entstanden ist, ob es alte Musik oder Musik unserer Zeit ist.

Gute Musik muss Menschen mental, in ihrem Inneren, bewegen. Wenn Musik körperliche Bewegung oder einen ekstatischen Vortrag braucht, fehlt ihr etwas. Tanzmusik zum Beispiel ist Gebrauchsmusik.

Ein musikalisches Werk kann Persönlichkeit haben, man lernt es kennen, wird mit ihm vertraut, freut sich beim Wiederhören und empfindet nach langer Zeit mentale Heimatgefühle, vielleicht werden Kindheitserlebnisse wach.
Es gibt Werke, die einen Hörer unmittelbar ansprechen, dabei eine Tiefe haben, dass man sie auch nach vielen Jahren nicht bis ins letzte erfasst hat.

Die Qualität eines Werkes erschließt sich in der Analyse, nicht an einer Beliebtheitsskala.

Die Aufführung

Wenn ein musikalisches Werk stümperhaft vorgetragen wird, kann es nicht zur Geltung kommen und zum Leben erwachen. Es braucht also einen adäquaten Vortrag, der nicht von technischen Unzugänglichkeiten des Musikers beeinträchtigt ist. Zudem muss der Musiker mit der Werktreue vertraut sein und darf sich nicht selbst zum Mittelpunkt der Aufführung machen. Mit guter Kenntnis ist hier sehr viel möglich. Wie ein Werk adäquat aufgeführt wird, ist keine Sache des Geschmacks sondern der musikalischen Bildung.

Abschließend: Das alles hat - wie schon angedeutet - mit Geschmack nichts zu tun. Es muss nicht jedes große Werk gefallen, und man kann auch durchaus eine Affinität zu mittelmäßiger Musik entwickeln.

Wer oder wieviele Menschen machen gute Musik?

Das ist eine Frage des Anspruchs. Wo enden weiß oder hell? Wer eher wenig Musik kennt, wird da toleranter sein. Mit der Kenntnis wächst das Bewusstsein, dass es sehr viel mehr Musik gibt als man in seinem Leben hören kann, und damit wird man wählerischer.

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Es bedeutet für alle genannten Musiker dasselbe.

'Etwas unter Beweis stellen' bedeutet nichts anderes als beweisen, nachweisen oder belegen. Wenn Musiker ihr Können unter Beweis stellen, geschieht das dadurch, dass sie in einem Konzert oder bei der Veröffentlichung eines Tonträgers ihre ganze Meisterschaft einbringen und ihr Publikum von ihrer Kunst überzeugen.

Im Zusammenhang mit Musik ist das übrigens - solange es nicht ausgeführt wird - kein aussagekräftiger Ausdruck. Anstatt das Besondere eines Auftritts oder die Stärke eines Musikers konkret zu benennen und zu beschreiben, wird hier eine Allerweltsfloskel verwendet, die es nicht erlaubt, sich eine lebhafte Vorstellung von jemandem zu machen.

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Hallo En1234,

Du sollst gar nix. Fingersätze sind immer eine Empfehlung. Sie können auch nicht mehr als eine Empfehlung sein, denn jede Hand ist mehr oder weniger anders. Selbst der originale Fingersatz eines Komponisten muss für einen anderen Pianisten oder für einen Schüler nicht der beste sein.

Das Nocturne op.9 Nr.2 in einer Ausgabe, die mir leider nicht zugänglich ist... Wahrscheinlich ist der kursive (schräg gestellte) Fingersatz der von Chopin, der andere der des Herausgebers. Du findest die entsprechende Information im Vorwort Deiner Ausgabe.

Aber, wie gesagt: Fingersätze sind nur Empfehlungen; den für Dich besten musst Du selbst herausfinden. Nur 'Durchwurschteln', also ohne klugen Fingersatz spielen, ist keine Option.

LG
Arlecchino

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Die Toccata ist nicht ohne Grund eines der bekanntesten Werke der Orgelliteratur. Sie ist majestätisch und inspiriert komponiert. Widor hat sie für eine der größten Orgeln Frankreichs in einer der größten Kirchen geschrieben.

Die verlinkte Aufnahme leidet unter der Darstellung an einem nicht adäquaten Instrument in einem nicht adäquaten Raum. Am meisten leidet die Aufnahme jedoch unter dem Schlagzeugpart, von einem einfältigen, musikalisch völlig überforderten Schlagzeuger ausgeführt, der das Werk zu einem billigen Tingeltangel verhunzt.

Eine solche Aufnahme zu veröffentlichen wäre mir in hohem Maße peinlich.

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Der Orgelpart besteht ausschließlich aus längeren Liegetönen und mäßig langsamen Akkordfolgen, die man als choralartig oder Choral ähnlich bezeichnen könnte. Die technischen Anforderungen sind gering, die Akkorde jedoch zumeist sehr vollgriffig.

Die größte Anforderung ist für Organisten mit geringer Orchestererfahrung das richtige Zählen und die Aufmerksamkeit während der mitunter sehr langen Pausen. Natürlich wird seitens des Orchesters erwartet, dass der Organist 100 % zuverlässig spielt.

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Die Pfeife

Gedeckte oder gedackte Orgelpfeifen sind sehr grundtönig, noch grundtöniger als Flöten. Wenn man einen Prinzipal mit Deckeln versehen würde, würde man also ein gedecktes Register bekommen, das auch so klingt. Man kann zwar durch erweitern des Fußloches die Pfeife lauter machen, auch kann man an den Labien und am Kern ein wenig nachintonieren. Man würde jedoch niemals an den Klang einer Prinzipalpfeife kommen.

Das Klangbild der Orgel

Zunächst wäre die Frage, ob es sinnvoll ist, in einer kleinen Kirche eine 16-füßige Orgel zu haben. Zudem wäre zu beachten: Ein Orgelwerk mit einem 16'-Prinzipal aber ohne 8'-Prinzipal (den gibt es ja dann nicht mehr) hätte ein unausgewogenes Klangbild. Der Prinzipal 8' ist das klangliche 'Herzstück' der Orgel, auf den sollte man, wenn irgend möglich, nicht verzichten.

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Für die Orgelstimmung und -wartung ist grundsätzlich der Eigentümer verantwortlich. Bei Orgeln in Konzerthäusern ist das zumeist die Stadt, bei Orgeln in Kirchen die Kirchengemeinde. Da er meist fachlich nicht in der Lage ist, die entsprechenden Arbeiten selbst durchzuführen, beauftragt er dafür einen Orgelbauer, der nicht nur über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt sondern auch über das notwendige Werkzeug. Schon das Werkzeug zum Stimmen ist recht umfangreich.
Ist der Eigentümer verantwortungsbewusst, schließt er mit dem Orgelbauer einen Wartungsvertrag ab, in dem u. a. geregelt ist, dass jährlich oder alle zwei Jahre eine Orgelwartung durchgeführt wird.
Grundsätzlich gilt: Man geht nicht in eine "fremde" Orgel, es sei denn, man hat dafür einen Auftrag. Das betrifft Orgelbauer (s.o.) oder auch angestellte Organisten, z. B. Kirchenmusiker, die bei Bedarf die Zungenstimmen (Trompete usw.) nachstimmen.

Die Kosten trägt grundsätzlich der Eigentümer. Konzertorganisten müssen selbstverständlich nicht dafür bezahlen, dass sie auf einer Orgel spielen dürfen; im Gegenteil, in aller Regel bekommen sie ein Honorar.
Auch Besucher, die interessehalber eine Orgel besichtigen oder spielen wollen, zahlen in der Regel nicht dafür. In manchen Kirchen gibt es einen diskreten Hinweis, man möge einen Obolus in den Opferstock legen; das ist dann jedoch nicht verpflichtend. Es gibt Ausnahmen: Im Elsass zum Beispiel zahlt man als Gast eine Gebühr für das Spielen auf einer Orgel. Eine Stunde an einer der Silbermann-Orgeln zu spielen, was allerdings tatsächlich etwas Besonderes ist, kostet, wenn ich mich recht entsinne, 50 €, die man vorab an die Kommune zahlt.

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Gedackt und Lieblich Gedackt sind einfach zu erklären.

Das Gedackt (oder Gedeckt) ist ein Orgelregister, dessen Pfeifen oben durch einen Deckel oder Becher verschlossen sind. Durch diese Bauweise klingen die Pfeifen eine Oktave tiefer. So klingt ein Register mit 8'-Länge als 16'-Register (und ist auch so benannt, z. B. Subbass 16'). Ein Gedackt 8' wird entsprechend in 4'-Länge gebaut. Gedeckte Register sind platz- und materialsparend.
Das Lieblich Gedackt ist hinsichtlich der Konstruktion identisch, allerdings etwas leiser intoniert ("lieblich").
Man kann zum Beispiel ein Gedackt im Hauptwerk einer Orgel finden und das Lieblich Gedackt im Brust- oder Schwellwerk. Gedackt-Register werden zumeist aus Holz gebaut, man findet sie jedoch auch aus Metall.

Die Antwort zum Bordun fällt weniger eindeutig aus. Das liegt daran, dass sich die Orgel in vielen Regionen über einen langen Zeitraum entwickelt hat. Das hat dazu geführt, dass mit "Bordun" verschiedene Register gemeint sein können. Er kann enger als ein Gedackt mensuriert sein, muss es aber nicht. Man findet ihn meist in 8', 16' und 32'-Lage. Von der Verschiedenartigkeit von Bordunen kann man hier einen Eindruck bekommen.

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Kann mir jemand hierbei helfen?

Ich hab da mal etwas geschrieben, bin allerdings noch nicht ganz zufrieden mit dem Inhalt und der Länge des Textes. Könntet ihr euch das vielleicht mal anschauen und eventuell verbessern? Das wäre sehr nett und hilfreich :)

Es handelt sich um folgende Vertonung des Liedes „Mondnacht“ von Schumann:

Aufgabe: Analysiere Schumanns Vertonung des Gedichts „Mondnacht“ von Takt 44 bis zum Schluss.

a) Analysiere dazu den harmonischen Verlauf

Ab Takt 44 wird die Kadenz von D-Dur erweitert und es entstehen Dominantseptakkorde (A-Dur7). In Takt 56 wird dem E-Dur-Akkord eine Septime hinzugefügt. Dies ändert seine Funktion, E-Dur ist zunächst die Tonika des Liedes, aber in dem die Septime hinzukommt, wird es zur Zwischendominante und somit zum nachfolgenden A-Dur. Diese Zwischendominante löst sich allerdings in den nachfolgenden Takten zur Tonika E-Dur auf. So kommt es zum Plagalschluss (IV-I). Wird die Grundtonart E-Dur schließlich erreicht, kommt es zu einem Nachspiel, welches ebenfalls die Abwärtsbewegung des Vorspielt enthält, diesmal aber in der Tonika, die nur zum Schluss durch eine Zwischendominante mit dem Leitton ais unterbrochen wird. Die Schlusskadenz fängt mit der Subdominante A-Dur an, führt dann zur Tonika, zur Dominante H-Dur, zurück zur Tonika, wieder zur Dominante und endet schließlich auf der Tonika E-Dur. 

b) Stelle einen Bezug zwischen Text und Harmonik (bzw. Vertonung allgemein) her und beschreibe die dadurch entstehende Wirkung.

Dadurch, dass in Takt 56 die Tonika zur Zwischendominante wird, wird das an sich schon zart und heimliche Lied noch ruhiger. Dieses Phänomen stimmt auch mit dem Text überein, in dem „die Seele nach Hause fliegt“, das lyrische Ich somit heimkehrt. Im Nachspiel sollen die Töne immer leiser gespielt werden, was den Eindruck vermittelt, als ob etwas langsam entwindet, sich immer weiter entfernt und schließlich ganz verschwunden ist. So könnte man interpretieren, dass die Seele in die Unendlichkeit und das Ewige entschwindet, wodurch auch ein Bezug zum Text hergestellt wird. 

Bitte teilt mir jegliche Verbesserungsvorschläge oder Sachen, auf die ich nicht eingegangen bin, mit.

Vielen Dank im Voraus!

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Ab Takt 44 wird die Kadenz von D-Dur erweitert 

Achte auf die 4 Kreuze: Es gibt hier kein D-Dur. Auch A7 sehe ich auf der ganzen Seite nicht.

E-Dur ist zunächst die Tonika des Liedes...

E-Dur ist grundsätzlich die Tonika des Liedes. Hier: E-Dur ist in den Takten 56 bis 58 Tonika, bevor...

aber in dem die Septime hinzukommt, wird es zur Zwischendominante und somit zum nachfolgenden A-Dur. 

Richtig: wird es zur Zwischendominante zum nachfolgenden A-Dur. 

Diese Zwischendominante löst sich allerdings in den nachfolgenden Takten zur Tonika E-Dur auf. 

Das ist falsch. Die Zwischendominante führt nach A-Dur.

So kommt es zum Plagalschluss

Da es noch nicht das Ende ist, hatte ich von einer plagalen Wendung geschrieben.

Stelle einen Bezug zwischen Text und Harmonik (bzw. Vertonung allgemein) her...

Das ist mit Schulwissen außerordentlich schwer, wenn nicht gar unmöglich, denn Schülern fehlt die Erfahrung und der Vergleich.

Einen unmittelbaren Bezug Wort zu Note oder Wort zu Harmonie gibt es hier nicht. Man muss das etwas flächiger verstehen, es geht um die Stimmung des Schlusses. Durch die schwebende Tonika (mehrfach mit der Quinte im Baß) und das mehrfache Verlassen der Tonika (zur Subdominante und zur Dominante) wird die Harmonie in der Schwebe gehalten, bevor erst in T 65 die die Grundstellung der Tonika nicht mehr verlassen wird.

Deine letzten Sätze ab "dieses Phänomen" finde ich sehr gut.

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Es wird tatsächlich dem E-Dur-Akkord eine Septime hinzugefügt. Das ändert allerdings seine Funktion: E-Dur ist wohl zunächst Tonika, in dem Moment jedoch, in dem die Septime hinzukommt, wird es zur Zwischendominante zum nachfolgenden A-Dur.
Der Begriff Zwischendominante wird hier gut erklärt.

Wie wirkt sich diese harmonische Wendung aus? Das folgende A-Dur wird vorbereitet und dadurch etwas stabilisiert, es klingt nicht nur 'im Hindurchgehen' an. Damit bekommt die plagale Wendung in den Takten 60 und 61 mehr Gewicht, damit auch die gesamte Schlusskadenz des Liedes: S → T → D → T → D → T. Es wird am Ende die Wirkung großer Ruhe erzielt.

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Jeder Kirchenraum klingt anders.
Wichtigste Parameter sind hier die Raumgröße und die Reflexions-Eigenschaften der Flächen (Wände, Decke, Boden usw.). Sie bestimmen die Lautstärke, Länge und Klangfarbe des Halls, zudem die im Raum wahrgenommene Lautstärke und die Klangfarben einer Orgel: Denn das Klangbild einer Orgel setzt sich aus der Direktabstrahlung des Instrumentes und den Reflexionen des Raumes zusammen.

Deshalb muss jede Kirchenorgel für den Kirchenraum konstruiert werden, für den sie bestimmt ist. Das betrifft zunächst bei der Planung und beim Bau die Mensuren (Maße) der einzelnen Orgelpfeifen. Die Mensuren werden nach heute gut verfügbaren Erfahrungswerten gewählt oder berechnet. Nach dem Einbau der Orgel in der Kirche wird dann jede einzelne Pfeife intoniert. Die Intonation ist der klangliche 'Feinschliff', sie betrifft Lautstärke und Klangfarbe der Pfeifen.

Die Intonation beginnt mit dem Register Prinzipal 8' (8 Fuß) des Hauptwerkes. Es muss tragfähig sein und den Raum angemessen füllen, dabei gut ansprechen und 'singen'. Es ist die Grundstimme und das klangliche Fundament der gesamten Orgel, darf also nicht zu leise sein (säuseln) oder zu laut (brüllen).
An dieses 8'-Register werden alle anderen Register klanglich angepasst, entsprechend z. B. einem barocken oder romantischen Klangbild.

Vergleichbares gilt übrigens für hochwertige Digitalorgeln: Es wird zunächst ein den Erfordernissen des Raumes entsprechendes Lautsprechersystem installiert, und nach der Installation der Orgel wird diese für den Raum intoniert. Hier bezieht sich die Intonation insbesondere auf das Klangbild, weniger auf die Lautstärke.

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Hallo Mai1153,

im Grunde ist es ganz einfach.

Entweder handelt es sich um es-Moll, dann nimmt man an, dass die Quinte b (nicht h!) fehlt. Oder es handelt sich um Ces-Dur, dann nimmt man an, dass der Grundton ces fehlt.

Eindeutig würde sich das nur in einem Kontext bestimmen lassen. Den gibt es jedoch hier nicht.

Das Ohr tendiert hier eher dazu, die Quinte zu ergänzen, zumal diese als Oberton von es mitklingt, und hört es-Moll. In einer Hausaufgabe müssen beide Möglichkeiten genannt werden.

LG
Arlecchino

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Hallo Blaze 248,

es hilft Dir nicht, wenn Dir hier die Lösung genannt wird. Du lernst es nur, wenn Du die Aufgabe selbst löst. Aber es ist gar nicht schwer. Sieh Dir die Grafik oben an, damit kannst Du die Notennamen leicht einfügen.

(Sicher erinnerst Du Dich, dass das # aus einem c ein cis macht...)

LG
Arlecchino

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Hallo JazzMachine,

ich erinnere mich gut, dass ich damals im Klavierunterricht auch ein Klavierstück der klassischen Moderne spielen sollte und zunächst gar keinen Spaß hatte. Es war die Sonatine von Aram Chatschaturjan. Ich habe mich trotzdem damit beschäftigt, und später habe ich sie sehr gerne gespielt, vor allem den 2. und 3. Satz.

An sich wollte ich Dir raten, Dich auf den Kabalewski einzulassen und zu versuchen, ihn Dir zu 'erobern'. Dann habe ich ihn mir allerdings angehört. Das Stück ist so naiv und wenig einfallsreich, zudem ist es kaum ein Kontrast zu Clementi und geht im Schwierigkeitsgrad deutlich hinter den zurück, dass ich Dir etwas anderes empfehle:

Sprich offen mit Deiner Klavierlehrerin und bitte sie um ein anderes Stück. Vielleicht ist es möglich, dass sie Dir ein paar Stücke anspielt oder vorspielt, die in Frage kommen, dann könnt Ihr gemeinsam aussuchen.
Es gibt so unfassbar viel Klaviermusik, dass es nie nötig ist, etwas zu spielen, das man nicht mag - zumindest nicht, solange man es als Hobby betreibt.

LG
Arlecchino

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