Arbeiten während dem Studium?

8 Antworten

Stimmt es, dass viele Studenten während ihrem Studium nicht arbeiten können?

Naja, wenn ich es richtig weiß, arbeitet etwa die Hälfte der dt. Studenten nebenbei...

Woran liegt das

Ein Punkt ist, dass man im Studium nicht so richtig feste Zeiten hat. Zumindest jedes Semester ändert sich der Wochenplan komplett und es kann sich jederzeit irgendwas spontan am Zeitplan ändern. Dass z.B. ein Dozent ein Übungsseminar, bei dem man anwesend sein muss/sollte, verschiebt oder einen zusätzlichen Termin ansetzt. Wenn es also nicht konsequent am Wochenende oder wenigstens abends ist, kann man also eigentlich jede Arbeitsstelle mit festen Arbeitszeiten vergessen.

Ein anderer Punkt ist schlichtweg die Arbeitsbelastung. Klar, ein Vollzeitstudium ist offiziell mit 40 h pro Woche angesetzt. In vielen Fachbereichen ist es aber so, dass man selbst in entspannten Monaten kaum mit diesen 40 h Arbeitsaufwand hinkommt. Und zur Prüfungsphase werden es dann schnell auch mal 70 h, die man pro Woche mit dem Studium beschäftigt ist. Da ist man froh, wenn man mal eine Nacht richtig schlafen kann und hat eher nicht die Energie, um zusätzlich auch noch arbeiten zu gehen.

und wie verdienen sie dann ohne Arbeit Geld?

Gar nicht. Viele Studenten leben von Krediten (z.B. Bafög, KfW), elterlichen Zuschüssen (wenigstens Weitergabe des Kindergeldes) und/oder Ersparnissen. So ganz selten sind Stipendien auch nicht.

Je nach Situation lässt die Menge an Kursen und zugehöriger Arbeit keine Beschäftigung nebenbei zu - ein Vollzeitstudium heißt i.d.R. nicht aus Spaß so.

Man kann natürlich argumentieren, dass niemand die Regelstudienzeit einhalten muss - wenn man 12 statt 6 Semestern plant, bleibt auch mehr Zeit. Allerdings kann das dann u.U. im späteren Arbeitsleben zu Probleme führen.

Wer finanziell nicht gut gestellt ist, hat Anspruch auf Bafög. Allerdings sind die Hürden hier m.M.n. zu hoch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Postdoc / Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Das kommt wohl auch auf die individuelle Person an. Ich habe Kommilitonen, die wirklich ihre ganze Zeit für das Studium nutzen müssen und jede Veranstaltung vor- und nachbereiten müssen, weil sie sonst die Prüfungen nicht oder eher schlecht bestehen. Die können nebenbei natürlich nicht noch arbeiten gehen.

Ich komme bisher gut im Studium klar und gehe nebenbei 20-25 Std pro Woche arbeiten (+10 Stunden Praktikum). Gehe allerdings auch nur zu den interessanten Veranstaltungen und muss nicht wirklich viel lernen, um gute Noten zu erzielen.

Das ist wirklich von vielen Faktoren abhängig. Prinzipiell gehen aber sehr viele Studierende nebenbei arbeiten, weil sie zum Beispiel gar kein Bafög bekommen, oder es nicht reicht.

Nein, es stimmt nicht, dass man während des Studiums nicht arbeiten kann.
Die Frage ist immer, ob man es möchte bzw. muss. Ich habe immer neben dem Studium gearbeitet, in einem Werkstudierendenjob, sodass alle wissen und darauf eingestellt sind, dass sich meine festen Arbeitstage von Semester zu Semester ändern oder dass ich es auch mal nicht schaffe, auf meine 20 Stunden zu kommen, sondern nur 15 arbeite oder so. Mein Urlaub ging dann eben mehr für die Klausurenphasen drauf als für richtigen Urlaub.
Dafür muss man dann mal in Kauf nehmen, dass das Studium entweder etwas länger dauert und nicht in Regelstudienzeit abgeschlossen werden oder/und gutes Zeitmanagement haben. Natürlich ist es sicher auch einfacher, wenn der Anspruch im Studium nicht so hoch ist, das kann ich nicht beurteilen.

Wenn man nicht arbeitet, hat man entweder Eltern, die das Studium finanzieren können (oder wohnt die ganze Unizeit daheim, dann sind die Kosten auch nicht so hoch), bekommt Bafög oder hat eben einen Kredit. Vielleicht auch ein Stipendium.
Sonst kenne ich noch Menschen, die vorab eine Ausbildung gemacht und gearbeitet haben, die haben von ihrem ersparten gelebt.

Stimmt es, dass viele Studenten während ihrem Studium nicht arbeiten können?

Ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und dadurch bestimmt eine straffe 40 Stundenwoche gehabt, in den Klausurphasen, (welche in den Semesterferien waren) sogar deutlich mehr und konnte trotzdem noch nebenbei arbeiten. War zwar nicht schön, aber auch weit weg von unmöglich.

Studenten fangen früh an zu jammern und sind es gewohnt, dass der Staat schnell ein paar Scheine locker macht.

Dazu kommt, dass du als Student in den meisten Studiengängen dein Studium auch strecken kannst, also nur z.B. 2/3 aller deiner Vorlesungen hörst und dafür länger studierst, so kannst du neben sogar Teilzeitarbeiten kannst, um dich zu finanzieren. Wenn du mich fragst, ist dies auch das deutlich bessere Modell.

Woran liegt das und wie verdienen sie dann ohne Arbeit Geld?

Bafög, KfW, Kindergeld, Eltern, Stipendien