Warum will die Regierung die Bafög Sätze für Studenten ( vorr. 2024 Reform) nicht erhöhen, aber das Bürgergeld liegt höher und wurde angehoben?

1 Antwort

Das musst Du schon die fragen, die dafür zuständig sind.

Ein Grund ist, dass es beim Bürgergeld, vor 2023 ALG - ll entsprechende Gesetze gibt, die das Existenzminimum sichern müssen, da kommt es auf die Erhöhung der Löhne an und die Inflation, ist also mit Bafög - nicht zu vergleichen.

Dazu kommt, beim Bafög - wird unter 25 weder Kindergeld, noch Erwerbseinkommen bis auf Höhe der Minijobgrenze angerechnet.

Oder im Bewilligungszeitraum von in der Regel 12 Monaten das 12 fache eines Minijobs nicht.

Beim Bürgergeld wird unter normalen Umständen das Kindergeld voll auf den Bedarf des Kindes angerechnet und würde das Kind unter 25 sein und nicht mehr Schüler, Azubi oder Stundent bzw.auch keinen freiwilligen Dienst wie ein FSJ - machen, dann würde auch nicht der seit Juli 2023 erhöhte Grundfreibetrag auf Erwerbseinkommen bis auf Höhe der Minijobgrenze gelten, sondern der normale Freibetrag auf Erwerbseinkommen nach Paragraf 11 b SGB - ll.

Dann blieben von 520 Euro Brutto gleich Netto nur max. 184 Euro an Freibetrag bzw.bei 538 Euro Brutto gleich Netto ggf.max. 187,60 Euro an Freibetrag, der Rest würde als anrechenbares Erwerbseinkommen mindernd auf den Bedarf des Kindes angerechnet.

Jeder der studiert, wird zumindest einem Minijob nachgehen können, selbst in einem anspruchsvollen Medizinstudium ist das möglich, wird ja Tag täglich von Studenten gemacht.

APPLE854 
Fragesteller
 10.03.2024, 08:43

„Jeder der studiert, wird zumindest einem Minijob nachgehen können, selbst in einem anspruchsvollen Medizinstudium ist das möglich, wird ja Tag täglich von Studenten gemacht“

Auf Kosten schlechtere Noten und durchzufallen. Das ist unfair gegenüber Leuten die reiche Eltern haben und sich voll aufs Studium konzentrieren können. In meinen ersten 2 Semester hatte ich keine Zeit für ein Minijob, hätte ich einen, wäre es noch zur Depression geworden. Im laufe des Studiums hatte ich einen Minijob, musste aber aufgrund Zeitmangels doch nach 6 Monaten kündigen, und da haben auch meine Noten gelitten. Jetzt im Master habe ich eine Werkstudenten stelle und zurzeit läuft es gut. So einfach mit Minijob ist es vllt. Doch nicht. Die Zeit ist dann doch wichtig und 10 Stunden weniger pro Woche, ist immernoch 10 Stunden wo man sich endlich ausruhen kann.

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isomatte  10.03.2024, 11:50
@APPLE854

Wer will und sich seine Zeit einteilt, der schafft das auch, ob man nun auf das Geld angewiesen ist oder nicht.

Dann liegt es wohl eher daran, dass einen das Studium überfordert, daran ist aber sicher kein Minijob Schuld.

Viele jugendliche gehen neben der Schule einem Minijob nach und schaffen ihren Abschluss dennoch und das sicher nicht mit einem schlechten Abschluss, denn wenn dieser Einfluss auf die Leistungen des Kindes hätte, würden verantwortungsbewusste Eltern den Minijob nicht mehr zulassen.

Ich habe zwar nicht studiert, bin schon etwas älter und komme aus den neuen Bundesländern, aber auch wir mussten eine Ausbildung machen und lernen, es verging bei mir fast kein Wochenende wo ich Samstag und Sonntag nicht nebenbei gearbeitet habe, da lief das noch unter Nachbarschaftshilfe, da war noch nichts mit Schwarzarbeit.

Dennoch habe ich meinen Abschluss in der Berufsschule und in der praktischen Arbeit in der Brigade mit 2 bestanden.

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APPLE854 
Fragesteller
 10.03.2024, 12:35
@isomatte

Schule kann man nicht mit Studium vergleichen, vor allem nicht mit einen Mathe/Physik oder MINT Studium.

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isomatte  10.03.2024, 13:56
@APPLE854

Das spielt doch keine Rolle, ich habe dir ja auch meine damalige Situation erklärt und wenn es da schon Minijobs gegeben hätte, dann hätte ich das auch gemacht, wenn es zeitlich gepasst hätte.

Nur war ich die Woche über nie vor 17.30 zu Hause und ab 5.30 unterwegs, da ist nicht alle 30 Minuten etwas gefahren, so wie das heute eigentlich der Regelfall ist und Du wirst ja sicher nicht jeden Tag so lange Vorlesungen haben und zum lernen bleibt am Wochenende noch genug Zeit.

Kinder von begüterten Eltern sind vielleicht nicht finanziel abhängig, aber das bedeutet lange noch nicht, dass sie diese Zeit dann auch zum lernen nutzen, die haben dann andere Interessen, denen sie dann nachgehen.

Damit ist das Thema für mich beendet.

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APPLE854 
Fragesteller
 10.03.2024, 18:12
@isomatte

"Du wirst ja sicher nicht jeden Tag so lange Vorlesungen haben und zum lernen bleibt am Wochenende noch genug Zeit."

Ne Vorlesungen sind nicht das Problem. Nacharbeiten, wiederholen, Schwere Übungsblätter bearbeiten, das ist alles am Wochenende allein nicht machbar. Auch jetzt im Master, brauche ich Zeit unter der Woche und am Wochenende. Wie gesagt, du hast nicht Studiert und weiß auch nicht wie es ist, und bei einem Anspruchsvollen Studiengang ist es umso anders als bei einfacheren. Im ersten Semester hatte ich auch einen Freund der behauptete "man hat immer zeit zu arbeiten" wo ich meinte ich kann nicht einen Minijob nachgehen (im ersten Semester ist es umso eine andere Situation. Der hat nicht verstanden, das ich keine Freizeit hatte, woher dann die Zeit? Jetzt im Master habe ich eine Werkstudenten stelle, alles nebenbei bei mir nun machbar. Im 1-2 Semester, ne.

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