arbeiten auf einer kinderkrebsstation

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Wie Wolpertinger schon geschrieben hat, verläuft eine Krankenschwesternausbildung nicht nach dem Prinzip: "Ich such mir ne Station aus und bleib dann da". Du wirst alle medizinischen Abteilungen durchlaufen, z.B. auch die Gefäßchirugie, wo du auf jede Menge älterer Menschen treffen wirst die sich durch ihren Lebenswandel selbst soweit gebracht haben, dass man ihnen ein Raucherbein nach dem anderen amputiert... Keine falschen Illusionen dazu machen.

Erstmal musst du ein Krankenhaus finden in dem es überhaupt eine Kinderonkologie gibt (meines Wissens nach nur in Uni-Kliniken). In vielen Krankenhäusern hat es ja nichtmal mehr eine Kinderabteilung, geschweige denn eine Kinderonkologie. Ich kann dir nur raten dich gründlich mit dir selbst auseinander zu setzen. Als jemand, der seine halbe Kindheit in Krankenhäusern verbracht hat, kann ich nur sagen, dass Mitleid an sich nichts schlechtes ist. Solange es ehrlich ist. Gefühlsduseliges Herumgeplänkel ohne sich in die Lage des anderen Menschen hineinversetzen zu können nervt manchmal regelrecht und verunsichert einen nur: Du sitzt als kleines Kind in diesem Bett, hast eigentlich alles soweit unter Kontrolle, bist im Reinen mit dir und der Welt und dann kommt ne Krankenschwester an die vor Mitleid zergeht? Da fragt man sich dann doch, ob man wirklich so im Reinen mit sich selbst sein kann, wenn der Erwachsene da vor einem nichtmal mit der Situation zurecht kommt...

taigafee  15.11.2011, 04:09

das kann man sich bildlich vorstellen. :-)

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Wenn Du Kinderkrankenschwester wist, machst Du erstmal deine Ausbildung und absolvierst verschidene Praktikas auf verschiedenen Stationen.

Ein Einsatz in der Kinder Onkologie, wird wenn überhaupt erst am Ende der Ausbildung stattfinden.

Heißt irgendwann in 3Jahren mal.

Also nachdem Du sehr viel Wissen angehäuft hast und mit solch Erkrankungen anders umgehen kannst.

Aber trotzdem finde ich, dass Berufsanfänger auf solchen Stationen nichts zu suchen haben.

Sie haben einfach nicht die notwendige Routine um adäquat Arbeiten zu können und wenn sie noch so Jung sind wie Du, nicht die Notwendige Lebenserfahrung um diese Menschen begleiten zu können.

Ich würde dir raten, erstmal deine Ausbildung zu machen und dich danach zu entscheiden auf was für eine Station Du arbeiten möchtest.

Es gibt Menschen, die können Arbeit und Privatleben trennen und es gibt Menschen, die können das nicht. Einen Teil der Arbeit nimmt man natürlich immer mit nach hause, aber wenn Du schon beim Denken daran weinst, obwohl Du noch gar keinen Kontakt zu Betroffenen hast, wird es Dich unter Garantie zu sehr mitnehmen. Das tut weder Dir noch den Kindern gut. Die wollen kein Mitleid, sondern ein so normales Leben wie eben möglich. Oder wenigstens Menschen, die sie nicht bemitleiden, sondern so "normal" wie möglich behandeln können.

Nunuhueper  15.11.2011, 13:26

Sehr gute Antwort! Empathie ist wichtig im Beruf, doch was darüberhinaus geht, verzehrt jeden . Das hält man dann nicht lange aus.

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