Angst vor der Reha (Teenager)?

4 Antworten

Aus Gesprächen mit einigen jungen Mädchen mit Ess-Störungen in einer Reha-Klinik weiß ist, dass die Therapeuten und Ärzte damit tagtäglich zu tun haben und auf Angstpatienten ganz besonders eingehen. Es findet ein Aufnahmegespräch statt, wo genau auf diese Punkte eingegangen wird. Und oft ist es so, hab ich rausgehört, dass sich die Jugendlichen, die oft sehr zurückgezogen leben, in der Reha zusammen schließen, sich gegenseitig trösten und zueinander finden, weil sie so gut wie alle an den gleich oder ähnlichen Problemen leiden. Sie werden rundherum betreut, 24/7. Heimweh hat jede/r, da hilft nur Abwechslung und die Möglichkeit nutzen, die so eine Reha bietet (Sport, Unterhaltung, Schwimmen, Fitness etc.). Auch als Eltern wird man sich sicher hilflos fühlen, aber wie gesagt, die Fachleute sind darauf spezialisiert und tun ihr Möglichstes, den Teenies eine angenehme Zeit zu verschaffen und ihre Probleme zu lindern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mein "Lebensbuch" erweitert sich täglich durch Erfahrungen.

Was sind 4 Wochen, dass es ihr danach viel besser geht und sie lernt, mit der Erkrankung umzugehen?

Genau das musst du ihr vermitteln.

Ihr könnt sie jedes Wochenende besuchen. Ihr könnt täglich telefonieren oder facetimen. Ebenso mit ihren Freunden.

Der Kontakt zu ebenso erkrankten ist absolut zum Vorteil weil sie sieht, dass sie nicht die einige ist, die damit leben muss. Und jeder von den Patienten hat seine eigene Art, damit zurecht zu kommen. Davon profitiert dein Kind ungemein.

Dein Kind profitiert vor allem davon, dass alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben und es jedem, der diese Krankheit hat, die gleichen Ängste und Sorgen wie dein Kind. Das ist wirklich Balsam auf der Seele und man fühlt sich nicht allein.

In so einer Reha gibt es so viele Anwendungen und Programm, dass sie den ganzen Tag beschäftigt ist. Die Therapiegruppen richten sich nach der Art der Erkrankung und der "Fitness" der Patienten. Alle in dieser Gruppe haben die gleiche Ausgangslage.

Für dich als Mutter ist es schwer loszulassen. Für sie kann es ein absoluter Vorteil sein sei es auf die Krankheit bezogen als auch in der Entwicklung. Sofern sie sich darauf einlässt.

Die ersten paar Tage sind grässlich. Man kennt niemand man ist neu und alles ungewohnt. Nach der ersten Woche läuft's aber dann wirklich gut.

Zum Thema Besuch: es ist wunderschön, wenn die Familie kommt. Aber es ist umso grausamer, wenn sie wieder heim geht und man da bleiben muss. Wenn ihr sie besucht, dann erst nach 14 Tagen.

Eine Reha hört sich immer nach alt, krank und Siechtum an. Ist es aber ganz und gar nicht.

nordlichtfragt 
Fragesteller
 25.07.2022, 12:47

Loslassen ist nicht mein Problem, ich möchte diese Reha unbedingt um die Situation zu verbessern. Er stürzt sich Hals über Kopf in einen Strudel aus Angst, Selbstmitleid und "ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr". Das quält zuzugucken. Ärzte therapieren, fragen nie nach dem seelischen Zustand. Aber in Wahrheit leidet die ganze Familie wenn einer so plötzlich krank ist und immer Schmerzen hat

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kugel  25.07.2022, 12:48
@nordlichtfragt

Wie alt ist er denn?

Loslassen ist für alle Seiten schwierig - egal wer aus der Familie zur Reha muss ;-)

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kugel  25.07.2022, 14:43
@nordlichtfragt

Auch noch ein schwieriges alter...

Macht ihm klar, dass ihr nichts macht, was ihm nicht nützt, gut tun wird oder hilft, mit den gegebenen Umständen zurecht zu kommen.

Das Problem, dass nur die Krankheit gesehen wird, nicht aber die psychischen Folgen kenne ich :-(

Aber genau dafür ist die Reha da. Dass man sich ganzheitlich um ihn kümmert.

Und dass er selbst entscheiden kann, welche psychische Hilfe er in Anspruch nehmen kann. Den Psychologen, Gruppen oder das Gespräch mit den Patienten. Ganz egal Hauptsache es tut IHM gut und er zieht seinen Nutzen daraus.

Die Sporttherapien und Anwendungen sind verpflichtend. Wenn er mit dem Psychologen oder dem Stuhlkreis nicht klar kommt, kann und darf er das sagen.

Aber eben nicht aus grundsätzlicher Ablehnung sondern dass er WIRKLICH einen Weg findet, das beste aus seiner Lage zu machen (psychisch).

Die Therapeuten achten auch auf sowas und ob es dem Patient psychisch gut bzw besser geht.

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ich würde mal Kontakt zur Einrichtung aufnehmen und fragen obdie helfen können. Solche Fälle sind nicht selten.

LG

Mein Gott wenn Sie sich so anstellt, wird sie später ja mal gar nicht gebacken bekommen. Augen zu und durch. Verständnis der Angst zu geben oder sich auch noch direkt oder indirekt zu fördern halte ich für den völlig falschen Weg.

kugel  25.07.2022, 12:40

Auweia.

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nordlichtfragt 
Fragesteller
 25.07.2022, 12:43

Es ist ein Junge und es gibt eine Menge Vorgeschichte, die es verständlich macht. Und nein,es ist keine Angst- oder Essstörung sondern ein rein körperliches Leiden

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