Angst in der Halle überwinden, aber wie?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hinfallen ist für das Fluchttier Pferd ein tragischer Vorgang, es wird immer zusehen, dass das nicht passiert - sofern es nicht in Panik ist. Von daher wäre es wichtig, dass du erst auch mal wieder dem Pferd vertrauen lernst. 

Und fang doch einfach langsam an, wie hier ja auch schon beschrieben wurde. Erst mal im Schritt, erst mal große Kurven, wenn du dich sicher fühlst, langsam steigern. Setz dich nicht unter Druck, das bringt gar nichts. Du musst dich wirklich gut und sicher fühlen, dann passt es.

Mit dem Potential zum Springreiten ist das so eine Sache... willst DU das denn auch? Ist ja kein Ding, wenn du vielleicht eher in einer anderen Disziplin deine Erfüllung findest. 

Gerade beim Springen - vor allem in höheren Klassen - kommt es auch sehr viel auf den Kopf an. Das Pferd muss sich auf dich genauso verlassen können, wie du auf das Pferd. Es braucht einen ruhigen, sicheren Reiter, dem es vertraut u. der es zielgerichtet durch den Parcours bringt. Da reicht es nicht, “nur“ gut reiten zu können, da muss es auch mental funktionieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Ich würde dir vorschlagen, am Anfang auf dem Mittelzirkel zu galoppieren (dann reitest du zwar 'enge' Wendungen, aber die Gefahr mit der Bande ist nicht da), dann könntest du den Zirkel zu A oder C hin vergrößern (bzw. den Zirkel verschieben) und versuchen, dich immer näher an die Bande zu 'mogeln'. Wenn du beim ersten Versuch nicht gleich den erwünschten Erfolg hast, probiere es vielleicht trotzdem noch einmal!

Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte.
Lg

Ich kenne auch auf guten Hallenböden Pferdebesitzer, die ständig jammern, ihre Pferde würden rutschen ... wenn ich dann zuschaue, sind es die Pferde, die nie gelernt haben, unter ihren Schwerpunkt zu springen. Unseren Pferden passiert sowas nur dann, wenn sie es wirklich extrem krachen lassen, wie ein Reiter niemals in der Halle reiten würde und definitiv nicht aufpassen, wo ihre Hinterbeine sind.

Beobachte die Pferde möglichst mal, wenn sie beim Freilaufen Gas geben, wieviel Unterschied da ist zu dem, was man unter dem Reiter macht. Das kann Dir schon einige Sicherheit geben, weil sowas, wie die immer noch gut schaffen, wirst Du nicht reiten wollen, weder bei der Dressur noch beim Springen. Sprich, Du hast noch Sicherheitsabstand.

Auch kannst Du draußen Dich von der Reitlehrerin beobachten lassen, wie gut Du die Pferde reitest, ob sie auf den Böden, wo Du Dich sicher fühlst, wirklich sauber unter den Schwerpunkt springen - und dieses Wissen nach drin mitnehmen.

Wenn Du Dich unwohl fühlst, dann stell den Galopp erst mal zurück. Gibt doch keine Vorschriften, wann genau man in seiner Ausbildung was machen musst. Man kann auch nach 25 Jahren Reitunterricht noch den Schritt verbessern und auch im Trab gibt es eine Menge zu arbeiten. Entsprechend machst halt das - bis Du so unbedingt am Galopp in der Halle arbeiten willst, dass der Wunsch stärker ist als das blöde Gefühl. Dann nämlich wirst Du es auch richtig machen und nicht wegen Deines blöden Gefühls noch etliche Fehler machen.

Ich kann Dich voll verstehen, weil ich auch ein Hallenproblem habe. Ich bin in meinen 36 Reiterjahren erst 6 mal vom Pferd gefallen - 4 mal davon habe ich mich an der Bande so verletzt, dass ich nicht wieder aufsitzen und weiter reiten konnte, die anderen beiden Male waren Stürze mitsamt Pferd im Gelände (einmal auf der Jagd), da war dann einfach das Pferd weg, aber verletzt habe ich mich nicht. Entsprechend habe ich einen riesen Respekt vor der Bande ... der sich aber nach und nach abbauen lässt und so langsam reite ich in der Halle wieder fast wie draußen. Dauert halt. Wäre ich öfter in der Halle, ginge es schneller, aber man meidet, was einem nicht gefällt und ich muss sagen, ich bin zu gern im Gelände und draußen am Platz, um nur, um für meine Psyche zu üben, in die Halle zu gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Hallo,

eine Leidensgenossin, wie "schön". Ich kenne das Gefühl nur zu gut. Hatte in jüngeren Jahren mehrere Stürze samt Pferd im Viereck und bis heute kann ich mir schöneres Vorstellen als durch Ecken zu galoppieren (bei mir allerdings nur auf Außenvierecken und ansonsten nicht). Ich kann dir ja einfach mal schreiben, was mir geholfen hat/hilft, muss aber bei dir nicht klappen.

Mir persönlich hilft Kontrolle, ich galoppiere im Außenviereck nur durch Ecken, wenn ich das Pferd gesetzt galoppieren kann und es gut an den Hilfen habe. Pferde die wegrennen, sich steif machen oder ausbildungstechnisch sich einfach noch nicht so weit tragen können, werden nicht durch Ecken galoppiert, da wähle ich dann eher den Mittelzirkel, den man ja prima variieren kann.

Ich persönlcih habe aber sobald es ans Springen geht, kein Problem mehr, enge Wendungen zu galoppieren, da scheint mein Kopf keine Verknüpfung herzustellen. Angst ist eine merkwürdige Sache und selten rational, es gibt auch immer mal wieder Seminare für Angstreiter, die auch bei solchen "Kleinigkeiten" helfen können.

xxemixx1 
Fragesteller
 20.02.2017, 23:32

Vielen Dank für deine Antwort! Sie hat mir wirklich sehr viel Mut zugehaucht ;)

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Ich würde persönlich immer wieder speziell Kurven in der Halle reiten und mit Schritt anfangen. Wenn das ohne Angst klappt dann den nächsten Schritt und mit Trab anfangen. Sollte das auch kein Problem mehr darstellen dann den letzten Schritt und es mit Galopp versuchen. 

Auf dem Platz hast du keine Angst in Galopp in die Kurve zu gehen?

Ich bin vor einigen Jahren mit dem Pferd in der Halle in ein Spiegel geflogen und hatte daraufhin auch wirklich panische Angst in der Halle erneut zu reiten... Mit diese Methode hat es bei mir funktioniert. 

xxemixx1 
Fragesteller
 31.01.2017, 23:40

Im Schritt und Trab habe ich keine Probleme durch die Kurven zu reiten, genau so wenig wie auf dem Platz...

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