Analoge fotografie wieso ist mein film nach 9 fotos schon fertig?

6 Antworten

Hallo

bei der IS1/1000 gabs wegen der "anderen" Filmaufrollrichtung Probleme mit alten Filmen aus der Vor DX Ära bzw Endlosmaterialzuschnitte aber da blieb der Winder stehen und man musste denn Film "manuel" eingeleitet zurückrollen.

Nach meiner Erinnerung war die Filmrückrolltaste direkt neben der Drive Mode Taste unter der Schutzklappe

Du kannst die Filmzunge mit einem Film-Rückholer rausfischen denn Film erneut laden und dann bis Bild 10 mit Deckel auf der Optik "vorschiessen" und mit etwa 1nem Bild Verlust versuchen die restlichen 15 Bilder voll zu machen. Wenn der Film dann wieder bei 9 Bildern zurück gespult wird müsste man die DX Kontakte prüfen bzw denn DX Code auf der Filmdose aber die Codes sind für 8, 12, 16, 20, 24, 28, 32, 36 Bilder. Also müsste eigentlich schon nach dem 8ten Bild der Rewindmode losgelaufen sein.

Ich hatte mal ein ähnliches Problem, wo sich dann herausgestellt hat, daß es in der Kameramechanik durch das Alter zu "Verharzungen" gekommen ist. Ich habe ja immer den Standard-Rat, mal einen örtlichen Fotoclub zu besuchen, denn dort können "alte Hasen" sein, die aufgrund ihrer Erfahrungen sicher einen guten Hinweis geben können. Vor allem haben die dann den großen Vorteil, daß sie die Kamera in die Hand nehmen und betrachten können.

Es ist vollkommen in Ordnung, etwas nicht zu wissen und dann zu fragen, auch ich musste mich in die analoge Fotografie hineinarbeiten und ich lerne noch jeden Tag dazu. Was NICHT ind Ordnung ist, ist die Antwort nicht zu wissen, dann eine VERMUTUNG zu posten mit dem Beginn "du scheinst nicht zu wissen, wie analoge Fotografie funktioniert" und die "Antwort" lautet "stimmt was nicht mit der Kamera oder mit dem Film"

Falls jemand in Zukunft diesen Fehler nochmal haben sollte (ich hoffe, für den Autor der ursprünglichen Frage hat sich das Problem gelöst) :

Eine mögliche Ursache ist ein Fehler beim Ablesen der Codierung:

Moderne Kameras (die Olympus IS 1000 konnte es bereits) lesen von "modernen" Filmrollen den DX-Code ab (gab es Anfang der 90er bereits als die Olympus IS 1000 erschien). Dieser steht in der Nähe des Schlitzes, aus dem der Film abgerollt wird und hat eine Art Schachbrettmuster aus 2x6 schwarzen und silbernen Flächen. Diese liegen auf Kontakten, die mit dem Zählwerk verbunden sind. Anhand dieses Schachbrettmusters "weiß" die Kamera seit Anfang der 80er Jahre, wieviele Bilder auf dem Film sind, welche ISO-Empfindlichkeit er hat und welchen Belichtungsspielraum dieser hat. Filme ohne diese DX-Codierung werden von DX-fähigen Kameras einfach als ISO100 angenommen und wenn man einen DX-codierten Film in eine alte, nicht DX-fähige Kamera legt, stellt man die Filmempfindlichkeit manuell in den Belichtungsrechner ein. Falls die Kamera noch älter ist und keinen Belichtungsrechner hat, weiß ich nicht, wo die Film-Empfindlichkeit berücksichtigt werden muss.

Wenn dein Film also DX-codiert ist und deine Kamera (die Olympus IS 1000 zählt dazu) kann diese bereits verarbeiten und rollt den Film trotzdem zu früh auf, ist entweder der Film an den zwei Kontakten verschmutzt (Fett von der Haut beim Einlegen), die die Anzahl vorgibt oder die zwei einzelnen Kontakte (es gibt eine Reihe mit vier, eine mit zwei) in der Kamera sind selbst verschmutzt (ebenfalls mit Fett von der Haut oder Oxidation der Kontakte.

Wenn die Filmrolle keinen DX-Code hat kenne ich leider keine Antwort und kann nur mutmaßen.

Ich hoffe, diese Antwort kann in Zukunft zumindest einige Fehler beheben

Was meinst Du mit "mehr Film"? Du weißt anscheinend nicht, wie ein analoger Film funktioniert...

Da sind quasi Bereiche, welche auf Belichtung reagieren. Mit dem nächsten Bild, das Du machst, wird quasi ein solcher Bereich "vorgespult". Der kann dann belichtet werden. Wenn der Film voll ist (keine Bereiche mehr vorhanden sind), muss der Film zurückgespult werden, damit er beim Öffnen der Kamera nicht vollbelichtet wird.

Eine Mehrfachbelichtung bedeutet lediglich, dass Du auf denselben "Frame" (belichtbaren Bereich) mehrfach fotografierst.

Wenn der Film eigentlich 36 Bilder kann, die Kamera aber nach 9 bereits sagt, dass der Film fertig ist, dann stimmt entweder was mit dem Film oder mit der Kamera nicht.

hbeckham 
Fragesteller
 28.03.2019, 12:14

Ja da hast du recht, ich fotografiere zum ersten mal analog 😅

Kann man den film nicht mehr weiterverwenden wenn es einmal zurückgespult wurde?

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ohwehohach  28.03.2019, 12:16
@hbeckham

Nein, Du würdest dann ja wieder die bereits gemachten Fotos mehrfachbelichten. Die Mechanik der Kamera lässt es normalerweise nicht zu, dass man "vorspult" bis zu einem bestimmten Foto und dann dort weitermacht.

Sorry, hatte auch Mehrfachbelichtung anstatt Langzeitbelichtung gelesen. Langzeitbelichtung heißt ja nur, dass die Belichtungszeit sehr lang ist - also dass auf den aktuellen Frame über lange Zeit Licht auftrifft.

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Wenn die Kamera den Film automatisch zurückspult, dann muß sie irgendwie das Filmende erkennen. Zählen geht nicht, da es Filme mit unterschiedlicher Bilderzahl gibt und die Kartuschen keine verwertbare Kennung dafür aufweisen. Also kann die Kamera nur auf den mechanischen Widerstand warten, der auftritt, wenn der Film zu Ende ist. Geht der Film nun recht schwer aus der Kartusche, oder ist an der Mechanik der Kamera etwas schwergängig, oder war der Film nicht richtig eingelegt und klemmt deshalb, kann es sein, dass die Kamera zu zeitig denkt, der Film wäre zu Ende und ihn zurückspult.

Eine Langzeitbelichtung belichtet ja nur das aktuelle Stück Film länger, hat also mit der Zahl der Bilder nichts zu tun.

hbeckham 
Fragesteller
 28.03.2019, 12:14

Okay kann man denn den Film also nicht mehr weiterverwenden wenn es einmal zurückgespult wurde?

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spelman  28.03.2019, 12:27
@hbeckham

Doch, das geht. Dummerweise verschwindet normalerweise das freie Ende in der Kartusche, so dass man es nicht wieder fassen kann. Ich habe dazu früher die Kartusche unter der Bettdecke geöffnet, das Ende ausgefädelt, die Kartusche wieder geschlossen. Dann kann man den Film einlegen. Manche Kameras hatten eine Möglichkeit, x Bilder vorzuspulen. Meine hatte so etwas nicht, deshalb habe ich mit geschlossenem Objektivdeckel und wieder unter der Decke die entsprechende Anzahl an Bildern durchgeknipst (+ 1-2 Bilder zur Sicherheit), danach kann man normal weiter fotografieren.

(Auf den offenen Film darf kein Licht gelangen. Also am Besten nachts, bei ausgeschalteter Lampe und zugezogener Gardine unter der dicken Bettdecke arbeiten. Oder halt in einer Dunkelkammer.)

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verreisterNutzer  28.03.2019, 13:55
@hbeckham

Früher gab es (gibt´s heute sicher auch noch, bloß sehr viel seltener) Fachgeschäfte, die konnten mit entsprechenden Einrichtungen einen angefangenen Film wieder aus der Filmdose zurückholen. Ob sich das lohnt, wenn das rare Fotofachgeschäft eine Gebühr dafür verlangt?

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