An eich Herren:) Wie unzufrieden seid ihr wirklich, wenn eure Partnerin nicht alles im Bett „mitmacht“?

7 Antworten

Hochgradig unzufrieden, wenn ich ehrlich bin. Ich muss mich da dem guten MaHom anschließen. Wenn die eigenen Vorlieben nicht gelebt werden können, dann nimmt es kein gutes Ende. Es ist nunmal mehr als ein "es wäre schön, wenn", sondern viel mehr. Und eine erfülltes Sexleben ist tatsächlich ein tief in uns Männern verwurzeltes Bedürfnis. Wenn eine Frau also, um deine Worte zu nutzen, zu "schüchtern oder prüde" ist, dann kommt es früher oder später wie es kommen muss: Der Mann sucht entweder die Erfüllung seiner essenziellen Bedürfnisse woanders, oder die Beziehung ist zum Scheitern verurteilt. Leider Gottes ist es wirklich so simpel. Und Leider Gottes sind Mann und Frau unterschiedlich gestrickt, wenn es um Bedürfnisse geht. Für Männer ist, sowohl psychologisch als auch biologisch betrachtet, Sexualität ein Grundbedürfnis. Für Frauen kommt es in der Bedürfnishierarchie später. Das ist nunmal so, und es ist ja auch nichts schlimmes daran. Es bedeutet nur, dass der Drang des Mannes immer wieder unterschätzt, zumindest aber falsch eingeschätzt wird. Im schlimmsten Fall wird dem Mann vorgeworfen, er müsse es im Griff haben oder gar kontrollieren können. So, als ob Selbstkontrolle für die Ewigkeit möglich wäre. Das ist es jedoch nicht. Ein Mann kann es eine Zeit lang, aber bleiben seine sexuellen Präferenzen zu lange unbefriedigt, bricht es sich nunmal irgendwann seine Bahn. In Form von Affären, dem nutzen von sexuellen Dienstleistungen oder auch von anderen Ausbrüchen aus der Beziehung. Nachdem man lange die negativen Auswirkungen in allen Lebensbereichen gespürt und durchlebt hat.

Sicher, es gibt immer Ausnahmen, aber für die breite Masse aus 99% von uns Männern ist es eben so, wie es ist. Der Versuch, sich durch reine Gedankenkraft einen weiteren Arm wachsen zu lassen, wäre wahrscheinlich ebenso vielversprechend wie der Wunsch, unsere sexuellen Präferenzen für immer zu unterdrücken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Arielle81 
Fragesteller
 30.04.2023, 13:46

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort ☺️ und deine Gedanken.

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Gut, dass du das "mitmacht" in Anführungszeichen gesetzt hast. Denn eine Frau, die einfach nur mitmacht oder mit sich machen lässt... Puh, das wäre für mich wohl der Gipfel der Ödnis.

Im Laufe meines Lebens habe ich festgestellt, dass ich mit prüden und schüchternen Frauen nichts anfangen kann. Selbstbewusstsein und Dominanz sind für mich essenzielle Faktoren, die eine Frau im Bett schon aufweisen sollte. Es reicht mir vollkommen, im Job dauernd den Ton angeben zu müssen. Da würde es mich total abturnen, das in der Partnerschaft und beim Sex auch noch tun zu müssen. Mit Mitte vierzig hat man ja seine Erfahrung mit sich selbst gemacht, und meine sexuell devote /submissive Natur ist eben nicht zu leugnen.

Also, wie unzufrieden kann man werden, wenn es in sexueller Hinsicht nicht passt? Für mich ganz klar ein "Sehr, sehr unzufrieden!". Für uns Männer ist Sex eh ein Grundbedürfnis, durchaus vergleichbar mit Essen und Trinken. Das hat sich für mich immer bestätigt. Gut, ich bin nie verhungert oder verdurstet, aber das Gefühl bei einem Mangel an sexueller Erfüllung ist doch tatsächlich vergleichbar. Immer nur 08/15-Sex lässt einen wirklich an die Grenzen geraten. Der Hunger wächst und ist irgendwann nicht mehr auszuhalten, ohne schier den Verstand zu verlieren. Sicher, das dauert lange. Aber irgendwann spürt man(n) genau das. Und nicht nur körperlich. Wenn die Partnerin bei den eigenen Bedürfnissen nicht "mitmacht", die eigenen Präferenzen also ignoriert werden oder nicht ausgelebt werden können, dann wird ja damit auch ein Teil des eigenen Selbst abgewiesen. Man bekommt das Gefühl vermittelt "Es ist alles okay, solange es in dem Rahmen bleibt, den ich als Frau vorgebe", und in einem beginnt etwas langsam zu verkümmern. Zugleich wachsen Frust und tiefste Enttäuschung - natürlich im stillen, denn wo und mit wem sollte man das auch kommunizieren können, ohne dass es potenzieller Weise weiteren Schaden in der Partnerschaft anrichtet?

Das wirkt sich auf die Psyche aus, und damit auch auf alles andere. Auf die Arbeit, auf den Alltag, auf den Umgang mit anderen Menschen allgemein, auf die Perspektive, mit der man in die Welt blickt... Die Aufzählung kann schier unendlich fortgesetzt werden.

Also ist klassischer Sex, für mich zumindest, nicht alles. Und er allein würde mir nicht reichen. Eine Frau ohne einen passenden sexuellen Horizont als Partnerin... das wäre in jedem Fall langfristig fatal. Zumindest aber sollte die Bereitschaft da sein, den eigenen sexuellen Horizont zu erweitern. Ich habe Frauen, die sich nicht selbst darüber informieren, was es alles an sexuellen Spielarten und Eigenarten gibt, nie ganz verstehen können, denn mir ist unverständlich, wie ein Mensch sich selbst auf "klassischen" Sex, eine kleine Auswahl an Sexpositionen und eventuell mal so etwas wie z.B. Spontansex draußen beschränken kann. Und damit dann ein Leben lang zufrieden sein könnte. Wo bleibt der Kick für den Kopf? Wo bleibt der Reiz des Neuen? Wo bleibt das ausloten der Möglichkeiten, Begierden und ja, auch der Abgründe, wenn man es so nennen möchte? Wo bleibt das ständige neu entdecken des Miteinander, wenn man sich beschränkt?

Das sind aber nur meine Überlegungen zu den eigenen Lebenserfahrungen. Und ein paar Dinge, die Männer im Bereich der Psychotherapie immer wieder umtreibt, wenn sie mit solchen oder ähnlichen Problemen zu uns kommen. Die Probleme, die wir Männer damit haben, sind wirklich größer, als die meisten Menschen denken. Und definitiv größer, als es die meisten Partnerinnen zu akzeptieren (oder darüber nachzudenken) bereit sind. In diesem Zusammenhang habe ich bereits Empörungen ohne Gleichen erlebt. Es ist unglaublich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der menschlichen Bedürfnisse und Sexualität
Arielle81 
Fragesteller
 30.04.2023, 12:31

Danke für deine sehr ausführliche Antwort🤗

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Für mich muss sie wirklich nicht jede Sparte meiner Sexualität bedienen. Wobei ich da sowieso recht unkompliziert bin. Habe keine krassen Fetische oder irgendwelche Vorlieben was für sie unangenehm sein könnte - zumindest nicht dass ich wüsste.

Für mich wäre es aber ein Problem wenn sie nur selten Sex haben will.

Sie muss jetzt nicht immer wollen wenn ich will - dafür ist meine Libido auch zu stark hahah. Aber es sollte schon regelmäßig sein und sie sollte Bock darauf haben. Wenn ich jedes mal ankommen muss weil sie keine Lust hat und ich sie überreden muss...ist das für mich ein heftiger Abturner.

Ich hab einfach gerne und oft Sex 👌🏻

Wieso sollte man enttäuscht oder negativ denkend sein?

In einer gesunden Beziehung ist es wichtig zu kommunizieren.

Natürlich würde man gerne so viel wie möglich ausprobieren :)