An die, die schon einmal einen Toten gesehen haben: Wie habt ihr euch bei eurem allerersten Toten gefühlt, den ihr gesehen habt?

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Schon oft.

Den allerersten Todesfall hatte ich in der Ausbildung zum Krankenpfleger im ersten Jahr. Ich sollte einen Patienten waschen, wurde aber vorgewarnt, dass der beim Waschen sterben könnte, ich dann aber nichts machen bräuchte. Der Pat. ist dann tatsächlich auch während dem Waschen friedlich eingeschlafen. Da ich aber schon darauf vorbereitet war und der Pat. auch schon alt war, war es OK. Es war eigentlich sogar fast schön, den Pat. begleiten zu dürfen und ihm noch etwas Gutes getan zu haben. Ich denke schon, dass er es noch mitbekommen hat.

Den schlimmsten Todesfall hatte ich letztes Jahr während einem Nachtdienst nach über 30 Jahren in der Pflege. Ich kam in ein Zimmer und die Pat. lag im Bett, es sah schlimmer aus, als in jedem Gruselfilm. Den Anblick werde ich nie vergessen. Meine Kollegin (ich war eigentlich auf der Nachbarstation) die für das Zimmer zuständig war, musste erst mal raus und sich beruhigen, bevor wir die Pat. dann versorgen konnten. Das war wirklich schlimm.

Ich war eine Zeitlang in den Philippinen und habe u.a. dort in einem Krankenhaus gearbeitet. Dort musste ich mehrmals ein Frühchen reanimieren, aber leider (oder vielleicht auch Gott sei Dank (wer weiß welche Behinderungen es gehabt hätte) haben wir es nicht durchbekommen.

Oder auch vor kurzem, ein Pat. der nicht reanimiert werden wollte, ist rapide schlecht geworden. Gott sei Dank war nicht so viel los, dass wir von der Pflege und auch ein Arzt, im Zimmer waren und wir ihn im Sterbeprozeß begleiten konnten. Einerseits natürlich nicht schön, wenn jemand stirbt und man dabei ist, aber andererseits auch schön, wenn man denjenigen begleiten darf, vorausgesetzt er schläft friedlich ein. Ich denke schon, dass derjenige es noch mitbekommt.

Nun die erste und hoffentlich einzige tote Frau die ich im Leben gesehen habe war meine Mutter gewesen . Sie starb plötzlich und ich fand sie in ihrem Wohnzimmer auf . Nun wie ich mich fühlte kann sich jeder denken , auf gut deutsch gesagt besch*****. Es war für mich total unwirklich aber gleichzeitig wusste ich dass ich ihr nicht mehr helfen kann und das war für mich das Schlimmste . Ich habe sie mehrere Jahre gepflegt und ich war es gewöhnt gewesen ihr immer zu helfen und dann mich aber in einer Position zu befinden wo ich ihr eben nicht mehr helfen kann war für mich furchtbar und das kam in mir auf als ich sie tot sah . Zu wissen dass es jetzt endgültig vorbei ist und ich nichts mehr für sie tun kann und mir ging es überhaupt nicht gut . Ich litt locker ein ganzes Jahr psychisch darunter.


ich bin abgehärtet davon mir macht es langsam nichtsmehr aus


RoyalT89486  04.05.2023, 22:13

Machst du was beruflich in die Richtung?

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War so mit 5 bei der Beerdigung meiner Oma (mütterlicher Seits). Ich wollte ihr helfen, wusste aber, dass das nicht mehr geht. Seit dem habe ich nie wieder in einen Sarg gesehen, auch nicht bei meinen Eltern.

Schockiert! Bleibt einem für immer im Gedächtnis!


RoyalT89486  04.05.2023, 22:14

Ja das ist leider so

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