Als Pflegefachkraft angst vor Injektionen entwickelt?
Hallo zusammen,
Ich bin seit 2013 in der Pflege tätig und seit 2018 examiniert.
Ich mache meinen Job echt gerne.
Folgendes "Problem" hat sich in den letzten Jahren entwickelt. Mir wurde von einer Schülerin Blut ins Auge gespritzt, es war ein echter Horroreinsatz (wegen des Personals), natürlich bin ich zum Betriebsarzt usw.
Danach ist mir immer häufiger aufgefallen, dass ich Ängste entwickelt habe mit Blut von Patienten in Kontakt zu kommen. Besonders in Bezug auf die Angst sich mit HIV oder Hepatitis zu infizieren. Ich habe die letzten Jahre in einer kleinen WG gearbeitet mit Injektionen wie BZ Messungen usw. habe ich wenig Kontakt. Wenn ich die Sachen durchführen muss, bekomme ich vorher Herzrasen und kontrolliere hinterher fast panisch meine Hände ob alles "gut" gegangen ist.
Sekrete, Ausscheidungen, Endotracheales absaugen alles kein Thema.
Ich bin echt gerne Fachkraft und weiß nicht, wie ich diese Ängste überwinden kann. Das ganze hat sich natürlich auch auf mein Privatleben ausgeweitet, meine Nichte hatte Nasenbluten und ich hatte angst ihr ohne Handschuhe zu helfen. Genauso aber auch auf das Sexleben, trotz Kondom bzw. vorherigen Testen in der Partnerschaft...
Ich weiß nicht genau ob ich mich meiner Hausärztin anvertrauen kann und habe auch Angst offen darüber zu reden wie ich mir Hilfe suchen kann. Einerseits denke ich mir Konfrontation ist der beste weg, aber heute hatte ich im Dienst z.B wieder eine Situation als ich eine Lanzette am Abwurf entfernen wollte, dass diese erschwert zu entfernen war und ich sie beinahe herausgefallen wäre an meine Hand. Herzrasen bis hin zur Übelkeit...
Habt ihr irgendwelche Tipps für mich ? Ich studiere noch neben dem Beruf und möchte auch weiterhin an meiner Leidenschaft der PFK festhalten aber wie mit diesen Ängsten? Ich würde so gerne meinen Wissenshorizont erweitern und habe auch mal im Rahmen einer Weiterbildung ein Praktikum auf einer Intensiv gemacht, das wäre ein Traum mich dort zu bewerben, immer wieder habe ich diese großen Ängste oder vielleicht auch schon fast die Phobie vor mir, die mich Hemmen, dass zu tun was mich glücklich macht.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, das ganze hier kostet mich sehr viel Überwindung.
4 Antworten
Es sieht für mich so aus, als ob du diesen Vorfall nicht verarbeitest hast (Blut im Auge). Du hast das Recht dir Hilfe zu holen. Hast du nicht im Spital eine/n AnsprechpartnerIn, Stationsleitung, Personalarzt, Psychologen, Sozialarbeiter etc.? Sonst Hilfe ausserhalb des Spitals.
Wir hatten auch schon Mitarbeiter mit psychologischen Probleme, denen wurde nicht einfach gekündigt.
Wenn du deinen Traum, Intensivpflege, in Angriff nehmen willst, musst du zuerst dieses Problem lösen. Ich habe jahrelang auf der IPS gearbeitet und kann daher sagen, so wirst du es nie schaffen. Erst wenn du wieder im Lot bist.
Nimm es in Angriff und befreie dich von diesen Gedanken.
Wie Konfuzius sagte: Sei dazu entschlossen und es ist getan.
Viel Glück
Ja genau das denke ich auch, ich hatte auch vorher einmal eine Nadelstichverlerletzung das war kein Thema. Natürlich ist das ein komisches Gefühl aber dafür gibt es ja einfach die weiteren Vorkehrungen wie Blutabnahme usw. Das ist damals im externen Einsatz im Krankenhaus passiert, der war wirklich schrecklich dieser Einsatz... Habe mich damals auch nicht getraut die PFK anzusprechen um nach der Verfahrensweise im Krankenhaus zu fragen, da man dort als Schüler mitten auf dem Stationsflur herunter gemacht wurde, für Fehler der PFK sowie nicht delegieren von Tätigkeiten durch die besagte Person. Habe mich also an die Schule gewandt.. Bei meinem jetzigen AG gibt es keine Sozialarbeiter oder Ähnliches. Fange nächste Woche eine neue Stelle an, dort gibt es Vertrauenspersonen für Mitarbeiter.
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung
Hallo zusammen, danke für die Antworten. Ich befinde mich seid diesem Jahr in Therapie.
Also ich halte zwar grundsätzlich nicht viel von Psychotherapeuten, ABER gerade bei Phobien hat eine Psychotherapie einfach fantastische Erfolgsaussichten und du könntest bestimmt "geheilt" werden.
Sag es doch einfach der Hausärztin und lass dich überweisen. Da ist doch wirklich eine Lösung verfügbar.
Du hast doch bisher keinen Patienten geschädigt? Der Psychologe dürfte das nur bei Eigen- oder Fremdgefährdung jemandem sagen, m.E.
Und selbst dann müsstest du dich ja nur krankschreiben lassen, solange die Therapie läuft.
Ich glaub, das sind wirklcih nur übertriebene Ängste von dir.
Du solltest dir einen Platz für Verhaltenstherapie suchen und die Geschichte aufarbeiten. Ich kann auch jemand da hat sich die Geschichte nach zig Jahren zu einer echten Phobie ausgeweitet. Warte nicht zulange bis es u.U. Schlimmer wird.
Ich weiß, dass es eigentlich so unkompliziert sein könnte. Was ist, wenn ich meinen Beruf nicht mehr ausüben darf? Das wäre so schlimm für mich.