Als kleine Frau zu schwach für handwerklichen Beruf? (Malerin)?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich bin w/22 und im Ende des 3. Ausbildungsjahr als Maler und Lackiererin. Ich bin zwar nicht klein (bin 1.70) aber ich kann dir trotzdem meine persönliche Erfahrung erzählen, die ich so in den fast 3 Jahren gesammelt habe.

Der Job ist ohne Frage ein sehr anspruchsvoller und für Frauen besonders, weil wir halt nicht so einen Körperbau wie Männer haben, von Natur her. Trotz alle dem, mache ich ja genau das selbe, was auch meine Arbeitskollegen machen, es fällt mir aber schwerer und ich bin eine wirklich belastbare sportliche Person.
Du solltest dir vorher einfach sehr gut darüber im Klaren sein, dass der Job sehr deinen Rücken beansprucht und man ihn deswegen auch eigentlich nicht bis zur Rente machen kann.

Außerdem denkt man immer, dass Maler nur streichen würden was überhaupt nicht stimmt. Wir spachteln, schleifen, grundieren, lackieren, tapezieren, legen Bodenbeläge, Trockenbau, Wärmedämmung und und und… . Also wie du siehst, die Liste ist lang.
Ich kann dir von mir als Frau sagen, und dass ist jetzt nicht übertrieben das ich wirklich jeden Tag wo ich arbeiten gehe, am ganzen Körper schmerzen habe und mich manchmal deswegen nicht mal richtig bewegen kann. Das ich keine Schmerzen habe ist nur am Wochenende so. Ich kann dir also sagen, streichen und Lackiererin sind die entspanntesten und leichtesten Arbeiten von allem.
Meinen Arbeitskollegen geht es genau so, wenn man diesen Job macht, ist dass leider so. Jeder muss halt selber wissen in wie weit er seinen Körper schädigen will und Vorallem auch, ob es dann für dieses Geld reicht.

ich hoffe ich konnte dir ein bisschen Klarheit schaffen :)

KikiKurama 
Fragesteller
 11.03.2022, 12:36

Vielen Dank für diese persönliche und ehrliche Sichtweise! 🙏

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LottiAnounymous  26.06.2022, 16:19

Juhu dann weiß ich was auf mich zu kommt.

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Ich bin auch sehr klein (1,55m) und im zweiten Ausbildungsjahr. Du wirst dich körperlich eigentlich sehr gut dran gewöhnen. Bei mir ist es aber so, dass ich mich extrem anstrengende alles richtig zu machen und man wird trotzdem irgendwas finden. Ich hab ständig das Gefühl nicht ernst genommen zu werden und werde oft einfach abgeschoben und mit den "einfachen Aufgaben" abgespeist wärend mein männlicher mit Azubi von den Kollegen als vollständiger Mitarbeiter angesehen wird, ihm traut man auch schwierigere Aufgaben zu, er wird nicht in eine Ecke abgeschoben und die Kollegen quatschen mit ihm und lassen ihn ausreden, zudem bekommt er mehr Lohn als ich.

Wenn ich eine andere Jobidee hätte die mir so viel Spaß machen würde wie Maler und ich nicht schon diese Ausbildung so weit angefangen hätte würde ich umsatteln. Aber ich kann nicht 8h täglich mich in ein Büro setzen, das finde ich persönlich viel anstrengender und auslaugender also bleibt mir nichts anderes übrig.

Ich rate dir aber wenn du was anderes findest nimm lieber das. Ich hab gutes von einer gehört die im DM arbeitet. Die bekommt ein Klasse Gehalt, Bonuse, bekommt Bustickets bezahlt und weiteres.

Wenn dir das Spass macht.

Für deine körperliche Fitness kannst du etwas tun, einfach Mal privat trainieren, damit dein Körper sich daran gewöhnt, dann tun dir auch keine Knochen mehr weh.

Zu schwach gibt es nicht, jeder Mensch hat den gleichen Körper, wenn man gesund ist.

Was die Körpergröße betrifft - das mag für das Anstreichen an hohen Stellen ein Nachteil sein, aber ich garantiere dir, dass die geringe Körpergröße und womöglich kleinere Hände bei anderen Arbeiten dir zum Vorteil gereichen werden. Es kommt darauf an, ein gutes Team zu finden, wo man sich mit anderen gut ergänzt.

Ist genau wie im Fußball, da muss man auch kein Riese und Muskelpaket sein.

https://youtu.be/eUg9Sx28MlA

Hallo,

wenn du das Gefühl hast, deinen Traumberuf gefunden zu haben, solltest du auch alles dafür tun, ihn zu erlernen bzw. auszuüben. Sicherlich wirst du auch mal an deine Grenzen kommen und Schmerzen ertragen müssen, das ist aber ganz normal und hat jeder durch, der einen handwerklichen Beruf erlernt bzw. ausübt. Nach der Ausbildung kannst du dich natürlich auch spezialisieren auf Tätigkeiten, die zu deinen Voraussetzungen am besten passen.