Allopatrische Artbildung immer nur durch eine geografische Isolation?

2 Antworten

Allopatrie definiert ja die Ausbildung verschiedener Arten in voneinander vollständig isolierten Arealen. Insofern gibt es bei Allopatrie immer eine geographische Isolation. Sie führt letztlich dazu, dass zwischen den getrennten Populationen der Genfluss unterbunden wird. Mit der Zeit nimmt deshalb die genetische Distanz der beiden Populationen zu bis irgendwann zwei Arten daraus entstehen können. Das wäre genau dann der Fall, wenn beide Populationen auch dann nicht mehr erfolgreich miteinander kreuzen können, wenn die trennende Barriere weg fällt (oder wenn der Mensch aus Neugier Individuen von Ort A mit Individuen von Ort B in menschlicher Obhut kreuzt).

Die trennende Barriere muss jedoch nicht zwangsläufig ein Tal, Gebirge oder Fluss sein. Geographische Barrieren können auch künstlich durch den Menschen geschaffen werden, denke nur z. B. an Straßenbau oder stell dir einen Wald vor, der bis auf einen winzigen Flecken gerodet und in Ackerland verwandelt wird. Viele Arten, die im Wald leben, ist ein Feld ein unüberwindbares Hindernis, sodass der Restwald mit einer Insel vergleichbar ist (das Feld wird quasi zum Ozean). Auch auf Lebensräume an Land, v. a. die stark fragmentierten, lässt sich deshalb z. B. die Theorie der Inselbiogeographie anwenden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Die geographische Barriere ist nur der erste Schritt bei der Artbildung.

Lies hier nach:

https://www.u-helmich.de/bio/evo/02/21/211.html

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Blume376 
Fragesteller
 22.10.2022, 13:07

Hey, das hat mir wirklich sehr weitergeholfen! Ich danke vielmals!!

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