Allgemein erklärt: wie ernährt sich ein Baum?

11 Antworten

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Das Zentrum eines Baumes bildet die abgestorbene Markröhre. Um die Markröhre bilden sich die Holzzellen, unteranderem durch den Wechsel aus Frohholz und Spätholz. In Nadelbäumen bedingt durch Früh- und Spätholz; und in Laubbäumen bedingt durch Stützgewebe und Poren, bilden die meisten Bäume Jahresringe. Die äußeren Jahresringe bilden, je nach Baumart, grundsätzlich das Splintholz. Das Splintholz dient der Wasserführung des Baumes. Von der Markröhre durch die Schichten der Jahresringe gehen so genannte Markstrahlen durch - diese dienen unteranderem auch der besseren Versorgung des Baumes. Bei vielen Bäumen tritt mit zunehmenden Alter eine Verkennung der inneren Jahresringe ein. Diese Jahresringe stellen die Wasserführung ein und werden mit Ablagerungsstoffen wie Gerb- und Farbstoffen, Harz, Wachs und Fett gefüllt. Die Rinde eines Baumes bildet sich durch die Kambiumsschicht, Bastschicht und die abgestorbene Borke.

Die Wurzeln eines Baumes beziehen beziehungsweise nehmen durch ihre Wurzelhaare Wasser und ihre Nährstoffe sowie Spurenelemente wie Stickstoff und Calcium auf. Dieses Wasser wird mit seinen Nährstoffen und Spurenelementen durch die Leitzellen des Splintholzes bis in die Blätter weitergeleitet. Die Blätter eines Baumes nehmen, durch Spaltöffnungen an der Unterseite der Blätter, Kohlenstoffdioxid auf. In den Blättern verdunstet unteranderem das bezogene Wasser. Dieses kommt jedoch als Niederschlag zurück auf die Erde, wo die Sogwirkung des Baumes durativ Wasser aufnimmt. In den Blättern wird mit Unterstützung von Chlorophyll und Sonnenlicht, Kohlenstoffdioxid und Wasser in Zucker und Stärke umgewandelt - dabei wird durch die Spaltöffnungen der Blätter Sauerstoff abgegeben. Aus Zucker und Stärke, den Nährstoffen, den Spurenelementen und Sonnenenergie, wird beispielsweise Zellulose, Glukose, Lignin, Harze und Fette gebildet.

Gruß, Martin Harwig


LuciiOppen 
Fragesteller
 25.02.2020, 01:28

Danke 🤩

4

Wie bei Mensch und Tier ist das Thema komplex.

Das wesentliche

Wasser: Das Wasser stammt Großteils auf dem Boden und wird über ein System an Kapilarröhren nach oben gezogen. Wie das genau funktioniert kannst du im Internet in Videos gut verstehen. Blätter können auch bedingt Wasser aufnehmen aber nur minimal und in der Regel nicht ausreichend.

Nährstoffe: Nährstoffe sind vor allem NPK N= Stickstoff (Pflanzenwachstum) , P = Phosphor (für Blüten und Früchte), K = Kalium (Zellstabilität, Standfestigkeit, Frostschutz ...) Zuviel des einen bewirkt Mangel bei anderen Nährstoffen. Ferner braucht der Baum noch sogenannte Spurenelemnte z.b. Kupfer und anderes. Diese sind im Wasser gelöst und stammen aus dem Erdreich.
Bei Laubbäumen werfen diese im Herbst die Blätter ab. Dabei entzieht der Baum den Blättern die Nährstoffe und lagert diese ein, dadurch verfärbt sich das Laub und fällt ab. Am Boden werden die Blätter von Mikroorganismen zersetzt und geben die restlichen Nährstoffe wieder an die Erde ab. So kann ein Baum sich größtenteils selber ohne Düngung ernähren. Wächst er immer weiter kann natürlich auch der Nährstoffgehalt der Erde zu wenig sein, aber dies geschieht nur in kargen Regionen.

Mit dem Wasser und den Nährstoffen unter Einfluss von Sonnenlicht entsteht Photosysnthese. Diese entwickelt die Energie die der Baum braucht um zu Leben und zu wachsen. Dabei wächst ein Baum sein Leben lang, wobei der Zuwachs im Alter immer geringer wird.

Bakterien helfen auch zum überleben eines Baumes. Die bekanntesten sind die Knöllchenbakterien die insbesondere aber nicht nur von Leguminosen (Hülsenfrüchte) gebildet weden. Diese sind zwar in der Erde können aber dennoch aus der Luft Stickstoff binden und für Pflanzen verfügbar machen.

Auch Pilze helfen dazu, das der Nährstoffgehalt im Boden steigt.

Wurzeln geben dem Baum den Halt, Nehmen Nährstoffe auf und natürlich das Wasser. Dabei sind die wichtigsten Wurzeln nicht die großen dicken sondern die kleinen Zarten meist weißen Feinwurzeln.

Am Beispiel einer Tomate sieht man wie lang Wurzeln sein können. Bei der Tomate (Tiefwurzler) geht diese bis zu 1,5, in die Tiefe. Trauben können mehrere Meter tiefe Wurzeln bilden. Aber es gibt auch andere Pflanzen welche statt tiefe Wurzeln auf flache aber dafür breit gefächerte Wurzeln setzen. (Tiefwurzler, Flachwurzler oder die Kombination (Herzwurzler).

bitte vergrößere das Bild um die ganze Wurzel zu sehen.

Bild zum Beitrag

 - (Baum)

ganz kurz:

  • ein Baum macht wie jede Pflanze Photosynthese
  • das ist die Bildung von Zuckern und Derivaten (Zellulose usw.) und Sauerstoff aus Wasser und Kohlendioxid mithilfe von Sonnenenergie
  • das Wasser kommt über die Wurzeln und das (Splint-) Holz nach oben zu den Blättern, die das CO2 direkt aufnehmen
  • um die Wurzeln zu ernähren werden Zucker und andere Stoffe von oben über den Bast - wenn man so will die innersten Rindenschichten - nach unten
  • für die Bildung bestimmter Stoffe und das Wachstum brauchen Pflanzen immer auch Mineralstoffe usw. (u. a. Stickstoff usw.) die über die Wurzeln aufgenommen werden - im Verhältnis zu den o. g. Stoffen sind das aber vergleichsweise geringe Mengen
Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hallo,

Wie jede Pflanze mit Blattgrün: durch Photosynthese! Das heißt, sie können die Energie des Sonnenlichtes nutzen, quasi einfangen, und damit aus Kohlendioxid und Wasser energiereichere Stoffe aufzubauen. Diese nutzen die zum Aufbau ihrer eigenen Biomasse, und zu Aufrechterhaltung ihrer Lebensvorgänge. Das Kohlendioxid kommt aus der Luft, das Wasser, zusammen mit ein paar Mineralien, über die Wurzeln aus dem Boden. Dabei helfen symbiontische Pilze, ja, und es gibt auch Pflanzen, die kein Blattgrün mehr besitzen und sich allein mithilfe der Pilzpartner an den Wurzeln ernähren, aber ich kenne keine Bäume, bei denen das so ist.

Wurzeln+ Wasser = Nährstoffe, Fotosynthese über Blätter mit der Sonne bzw Licht.