Ältere Heizung mit Einrohr-Einlauf-System?

6 Antworten

Vorab: Einrohrheizungen sind nicht so schlecht wie ihr Ruf und wie die Meisten denken.

Ich gehe bei meinem nachfolgendem Text von elektronischen Heizkostenverteilern aus.

Heizkostenverteiler (auch Kalorimeter genannt) messen die Oberflächentemperatur am Heizkörper und vergleichen diese mit der Raumtemperatur bzw. einer Voreingestellten (welche man nicht kontrollieren kann). Wenn also alle Heizkörper zugedreht sind, zählen die guten Stücke weiter und die Räume mit der höchsten Temperatur haben den höchsten Zählwert.

Wie kann man das verhindern? Theoretisch indem man die Temperatur an der Rückseite des Heizkostenverteilers absenkt (aus Erfahrung weiß ich dass die Dinger, wenn sie im Kühlschrank liegen keine Einheiten erfassen).

Hier https://de.wikipedia.org/wiki/Heizkostenverteiler wird recht gut erklärt wie die Heizkostenverteiler funktionieren.

Die Kaloriemeter der Heizkörper "außer Betrieb" haben die meisten Einheiten??

Sorry, aber das kann nun mal nicht sein.

Möglich, dass Ihr zwar den HK am Thermostat auf Null gedreht habt, aber ohne Wärme gibt es keine Einheiten auf den Ablese-Röhrchen.

Zwar würde in einem beheizten Raum ein HK auch dann einige Einheiten anzeigen, wenn er selbst inaktiv ist - aber "die meisten Einheiten" und definitiv KALT : nein.

Ich weiß jetzt nicht, wie groß Eure Wohnung ist, aber 300 - 400 Euro im Jahr an Heizkosten ist an sich nicht ungewöhnlich..

Einen "Trick" in Richtung Manipulation / Betrug werde ich ganz sicher nicht ausspucken.

Weil diese Einrohr-Geschichte Euch IMMER am Bart kleben wird und immer wieder für weitere + neue Probleme sorgen wird, würde ich mit den übrigen Parteien einen Kriegsrat abhalten und einen Zeitraum (am besten im Sommer) festlegen, wo man die Anlage und das Rohrnetz auf 2-Rohr umbaut.

Klar, das ist ein großer Aufwand. Aber alles andere ist immer nur Flickschusterei und die Probleme werden nicht weniger.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gas- / Ölheizung, Solar, FBH, Heiztechnik

Habe ich doch geschrieben, dass er Aufwand so enorm ist, dass da keiner mit macht.

Alle Bewohner haben Einheiten auf ihren Zählern, obwohl die Heizkörper nicht an sind.

Ich will ja auch keinen betrügerischen Ratschlag haben. Vielleicht gibt es jedoch eine Möglichkeit z.B. in Form einer Abdeckung o.ä.

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@danitom

Ihr solltet Euch an jemanden wenden, der den anderen Leuten in Eurem Haus erklären kann, wie nutzlos alle anderen Investitionen sind, das Übel zu schmälern und was sowas kosten wird / würde.

Als Heizungsbauer würde ich sogar Aufträge an einer (mir nicht bekannten) Einrohr-Heizung ablehnen.

Hat keinen Sinn, sich immer (wieder) dagegen zu wehren, weil irgendwann eine Lösung her muss, das hilft nix.

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@PoisonArrow

Das Problem ist, dass das wirklich niemanden interessiert.

Am Montag wurde in der Eigentümerversammlung beschlossen, dass wir eine neue Heizung benötigen und auch bekommen, aber leider ohne neue Leitungen.

Dann müssen wir wohl auch damit leben und weiter für etwas bezahlen, was nicht benutzt wird.

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@danitom

Das meinte ich mit: "Jemanden, der das richtig erklären kann".

Eine neue Anlage benötigt zwangsläufig einen hydraulischen Abgleich.

Das ist bei einer Einrohr-Anlage ohne genauen Plan des Rohrnetzes so gut wie unmöglich!

Niemand kann gewährleisten, ob angesichts der neuen Effizienzpumpen überhaupt eine Wärmeverteilung erfolgen wird. Möglich also, dass hydraulische Maßnahmen nötig sind, die zum einen Geld kosten und zum anderen den wirtschaftlichen Betrieb erheblich beeinträchtigen (Verlust des Brennwert-Effektes z.B.).

Ich weiß gar nicht, wie das rechtlich aussieht, wenn die Mehrheit der Eigentümer dafür ist, ob die anderen dann nicht sogar gezwungen werden können, diese Maßnahme zu begleiten (bin kein Rechtsgelehrter)... würde ich mich mal erkundigen.

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@danitom
Alle Bewohner haben Einheiten auf ihren Zählern, obwohl die Heizkörper nicht an sind.

...zunächst schließe ich mich mal den Worten von Poison Arrow an: Raus mit dem Müll! Einrohr ist nicht nur schwierig zu händeln sondern auch energetischer Unfug. Wer seinen Kunden so etwas "angedreht" hat, gehört noch heute nachträglich standrechtlich erschossen! Der Aufwand einer Erneuerung dieses Systems in Verbindung mit einem Brennwertkessel, der dann auch tatsächlich die meiste Zeit im Brennwertbereich läuft (bei "Einrohr" eher nur der Fall, wenn eh nicht geheizt werden muss!) dürfte sich in wenigen Jahren amortisiert haben. Das einfach mal dazu....

Wenn alle Heizkostenverteiler (denn darum handelt es sich, ein Wärmemengenzähler erfasst die tatsächlich durch ein System geflossene Wassermenge sowie die Temperaturdifferenz zwischen Vor- u. Rücklauf (quasi "Ein-u. Ausgang") "zählen" dürfte es völlig egal sein, wieviele "Einheiten" dort angezeigt werden. Es geht nur darum, die Verteilung festzustellen...wer viel heizt, hat viele "Einheiten".....außerdem werden die Heizkosten nur zu einem bestimmten Prozentsatz danach berechnet....der Rest nach der Wohnfläche der Wohneinheit.

Ein weiterer Vorteil einer Modernisierung wäre übrigens, dass man die Wohnungen so versorgen könnte, dass jede Wohnung einen Wärmemengenzähler erhalten könnte (was bei "Einrohr" eigentlich auch möglich sein sollte, sofern nicht mehrere Wohnungen gemeinsam an einem Rohrkreis hängen).

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@danitom
Am Montag wurde in der Eigentümerversammlung beschlossen, dass wir eine neue Heizung benötigen 

...die laut Gesetzgeber zwingend eine Brennwertheizung zu sein hat (bei Öl oder Gas) und deren Lebensdauer nicht die erwartete Spanne betragen wird, weil 60- 80 % nicht im Brennwertbereich laufend, sondern immer darüber....was sich verheerend auf solche Geräte auswirken kann. Kleiner Tipp: Eine Eigentümerversammlung, zu der ein Fachmann eingeladen wird, der mal Klartext mit den Miteigentümern redet und die Problematik erklärt!

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Falls in diesen Räumen ANDERWEITIG geheizt wird, verdunstet AUCH Flüssigkeit aus dem Röhrchen.

Wir haben im Wohnzimmer einen Kaminofen, mit welchem wir die ganze Wohnung heizen. Wie erwähnt, bis auf wenige Ausnahme. Die letzten 3 Jahre nur Kamin.

Wir haben auch ein innenliegendes Bad, in welchem wir keine Heizung benötigen.

In Küche und Schlafzimmer wurde noch nie eine Heizung angemacht und dort sind die meisten Einheiten.

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@danitom

Die trockene Luft, egal, von welcher Heizquelle sie stammt, lässt das Wasser verdunsten in den Ableseröhrchen.

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Abnehmen oder auf sonstige Weise den Zähler außer Kraft setzen, kann Ärger mit sich bringen (Betrugsversuch).

Egal, ob Ein- oder Zweirohr: Das ist nur die technische Umsetzung des Heizungssystems. Das ändert aber nichts daran:

Wenn du den Thermostat abdrehst, fließt kein Wasser mehr durch den Heizkörper und er bleibt kalt. Bei einem Einrohrsystem wird in dem Fall am Heizkörper vorbeigeleitet, damit der Heizkreis nicht unterbrochen ist.

Wenn das nicht so ist, dann stimmt da was am Thermostat nicht!

Wenn der Heizkörper jedoch kalt bleibt, aber trotzdem gezählt wird, dann ist schlichtweg der Zähler kaputt oder extrem veraltet. Oder die Sonne knallt zu bestimmten Tageszeiten darauf.

Die gleichen Probleme hättest du aber auch, wenn du ein Zweirohrsystem hättest.

Die Schwächen vom Einrohrsystem liegen eher woanders (schlechte Erweiterbarkeit und insgesamt miese Effizienz)

PS: Fühle mal am Rohr: Wenn das zu sehr "bollert", wird das natürlich auch ein kleines Stück weit vom Zähler erfasst. Dann isoliere es doch einfach mal mit so einem speziellen Schaumstoffüberzieher, so dass es keine Wärme mehr im Raum abstrahlt :).

Woher ich das weiß:Hobby

Normal müsste sich dort eine Absperrung davor befinden

Bild zum Beitrag

Rot Absperrung, Grün Zähler

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
 - (Heizung, Zähler)