Adrenalin-Junkie

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo LieutenantBella,

Man bezeichnet Extremsituationssuchende auch als Kontraphobiker (Wo die Angst ist, gehts lang).

Das ist eine Sucht.

Das Suchtverhalten wird aus physiologischer Sicht hervorgerufen durch die Ausschüttung von angst- und schmerzhemmenden Endorphinen im Gehirn, also körpereigenen Drogen.

Die Ausschüttung von Endorphinen kann Glücksempfindungen hervorrufen, aber auch zu Missachtung von Warnsignalen führen.

Endorphine machen in vielen Fällen süchtig.

Diese Sucht als wird oft als Ersatzhandlung für einen Mangel an zwischenmenschlichem Kontakt, Geborgenheit, Anerkennung, Zuneigung gesehen (was einige jedoch abstreiten).

LieutenantBella 
Fragesteller
 11.12.2012, 19:22

Vielen Dank! So eine Antwort wollte ich!

Ich frage mich jetzt allerdings, ob diese angst-, schmerzhemmenden Endorphine bei jenen, die danach süchtig werden, in besonders starkem Maße ausgeschüttet werden?

Achja und zu deiner Aussage, dass Endorphine in vielen Fällen süchtig machen: Ist denn nicht jeder nach Endorphinen süchtig?

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Matze1970  12.12.2012, 20:06
@LieutenantBella

Hallo LieutenantBella,

ich glaube nicht, dass jeder Mensch nach Endorphinen in der Weise süchtig ist (oder sein will, oder sich diesem "Kick" aussetzen möchte).

Ich meine, nicht jeder liebt es, sich enormen "Gefahren" auszusetzen, dazu braucht es glaube ich ein wenig mehr (Über-) Mut.

Allerdings denke ich, dass Du da schon richtig liegen kannst, dass Endorphine bei denen, die danach süchtig sind in besonders starken Maße ausgeschüttet werden.

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Dopamin

Das Adrenalin ist ja nur ein Teil der Wahrheit, viel interessanter ist die Rolle der Dopamine. Adrenalin bringt den Körper lediglich in den Fluchtmodus, steigert also Herzfrequenz, Blutdruck, etc. Wenn aber die gefährliche Situation bestanden ist, schüttet der Körper massenhaft Glückshormone aus.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Der extrem hohe Anstieg des Adrenalinspiegels macht wacher und leistungsfähiger, du bist 1000%ig da. Die Tatsache, daß eine "gefährliche" Situation erfolgreich bestanden wurde, schüttet die Glückshormone aus. Beides in Kombination ist wirklich wie ein Rausch, ich kann es bestätigen :-)

bruno84  08.12.2012, 15:28

Ich mag deine Antwort. Sie ist gut. Und sie ist richtig. Ich habe nur ein winziges Problem damit.

Das sind die 1000%. Ich kann es nicht leiden, wenn Personen meinen, dass die 100% steigern können.

100% sind ein symbolisches Maximum. Wenn ich schreibe. Ich gebe 100%, dann ist das eben das Maximum. Wenn ich schreibe, ich gebe 1000%, dann muss ich mir die Frage gefallen lassen, wo denn das Maximum liegt. Sind 1000% jetzt das Maximum? Oder sind es 10000%? Oder muss ich das Maximum jetzt bei 100000000% erwarten?

100% sind 100%. Jede größere Zahl entwertet sich selbst.

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michi57319  08.12.2012, 19:07
@bruno84

Nein, in meinen Augen drückt es aus, daß das normal erreichbare Maximum überschritten wird. Es gibt so was wie die autonom geschützte Leistungsreserve, die jeder Körper hat. Allerdings benötigt es den absoluten Extremfall, damit diese Reserve benutzt wird. Das Gehirn wird dazu auch auf ein Minimum der Leistung heruntergefahren, das bewußte Denken ausgeschaltet. Ein Extremfall wäre z.B. die Flucht vor einem Angreifer mit Tötungsabsicht, oder das stundenlange, liegende Ausharren auf einem zugefrorenen Teich, wenn der Mensch ein eingebrochenes Kind vor dem Ertrinken bewahrt.

Da das Leistungsmaximum auch nicht täglich gleich ist, sprechen sehr viele Menschen davon, auf 120% zu arbeiten. Zur Verdeutlichung, wie viel sie überbelastet sind.

Es gibt ja durchaus Steigerungen von mehreren hundert oder tausend Prozent, warum sollte das bei körperlicher Leistung anders sein, als bei monetären Dingen? 100% sind nicht das Maximum, sondern eine Bezugsgröße.

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