Abitur abbrechen wegen Depressionen?
Hi Leute, ich denke ich kenne eure Antworten schon aber ich möchte trotzdem gerne fragen.
Ich bin jetzt 19 Jahre alt, bin in der 12.Klasse (G8, Bayern) und hab psychische Probleme. Eigentlich wär ich mit der Schule schon fertig aber ich wiederhole die 12.Klasse weil ichs letztes Jahr einfach nicht mehr geschafft hab und eine Pause gemacht hab. In dieser Zeit bin ich aber nicht gesund geworden (ich hab noch einen sehr langen Weg vor mir, mir gehts immer noch sehr schlecht. Der einzige Unterschied ist ich hab keine Selbstmordgedanken mehr, nur noch lebensmüde Gedanken).
Heute war der erste Schultag, ich hab keine Freunde, ich kenne niemanden (alleine sein ist nicht sehr toll mit einer sozialen Phobie), ich hab keine Motivation und gar keine Lust (ich will das Abitur nicht mal, ich will überhaupt nicht mal leben), die verlangen so viel von einem. Das soll jetzt nicht so aussehen als wär ich faul, ich bin einfach nur sehr depressiv. Wer sagt denn dass ich das Abitur überhaupt besteh? Ich bin krank. Ich will das nicht.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich möchte die Schule abbrechen und eine Ausbildung machen oder in die Klinik gehn. Ich weiß aber nicht welche Ausbildung. Ich bin so am verzweifeln. Könnte ich einfach alles beenden würde ich es tun aber das kann ich meinen Eltern nicht antun.
Ich fühle mich so verloren, hoffnungslos und ich bin verzweifelt. Ich will nur noch sterben. Ich schaff die Schule nicht. Meine Mutter will nicht dass ich in die Klinik geh weil sie meint sie hilft mir nicht (ich war mal dort) und ich würde nur Zeit verlieren. Alle erwarten von mir dass ich Abitur mache aber wie schlecht es mir dabei geht will niemand sehn.
Kann man jetzt noch einen Ausbildungsplatz bekommen? Es ist schon September
5 Antworten
Ich kann dich da so gut verstehen, da ich gerade in einer ähnlichen Situation bin. Vor zwei Wochen stand offiziell fest, dass ich die 12. nicht bestehen werde. Wenn ich zurück blicke hatte ich unzählige Chancen es hätte noch rausreißen zu können, doch ich konnte nicht mehr. Ich hatte einfach keine Kraft mehr. ich wollte es auch irgendwo gar nicht mehr. Ich wollte einfach nur noch sterben. Ich hatte keine Freunde, war immer alleine (soziale Phobie). Zuhause sah es nicht anders aus. Meine Eltern sind geschieden und ich lebe derzeit mit meinem Vater und meiner Stiefmutter zusammen, die ich nebenbei erwähne beide hasse (mein Vater ist Narzisst). Meine Mutter befindet sich im Ausland, somit habe ich keine wirkliche Bezugsperson mit dem ich über Sachen reden kann oder jemanden der mich mal in den Arm nehmen kann, wenn es mir mal schlecht geht. Mir geht es derzeitig auch so schlecht wie nie und ich habe kein Plan was ich mit meinem Leben anfangen soll. Für mich stand definitiv fest, dass ich die zwölfte nicht nochmal wiederholen will, nicht jetzt, in meiner derzeitigen Verfassung. Vielleicht aber später, schließlich gibt es Möglichkeiten sowas nachzuholen (Fernstudium,..). Für meine Familie (eher Väterlicherseits) bin ich eine Enttäuschung, weil ich alles hingeschmissen habe und mich dazu entschieden habe, mich auf meine Heilung zu konzentrieren. Aber das ist mir egal..., sollen die doch von mir denken was sie wollen. Ich habe jetzt definitiv erstmal geplant Abstand von meiner Familie zu nehmen, schließlich kann man sich nicht entgiften, wenn man immer wieder Gift einnimmt :). Ich ziehe jetzt auch erstmal zu meiner Mutter ins Ausland, mal gucken wie es da so läuft. Just go with flow. Mach was du für richtig hältst und was dich glücklich macht. Nehme Abstand von allem anderen, erfinde dich neu, gehe auf reisen, mache Sport, fange an mit töpfern oder malen, egal was, heutzutage kann man mit so vielen Sachen auch Geld verdienen. Lasse dir nicht vorschreiben wie du dein Leben leben sollst.
Ich will dir nicht erzählen, dass es immer einen Ausweg gibt, denn meine habe ich selber noch nicht gefunden, aber es gibt immer jemanden da draußen der mit dir leidet. Und du sollst wissen, dass du nicht alleine bist.
Ich habe erst jetzt gesehen dass die Frage nun schon einige Jahre zurück liegt und sie für dich vielleicht nicht mehr relevant sein könnte, aber für alle die neu dazu gekommen sind und es noch werden und sich in der selben Situation befinden, gebt nicht auf!
Ich bezweifle, dass eine Ausbildung unter den Umständen tatsächlich das richtige ist, zumal Du gar nicht weißt , welche. Mir scheint es eher, Du sagst "Ausbildung", weil Du einfach eine Alternative suchst und weg von der Schule willst. Von einem wegzuwollen heißt aber nicht, dass man das andere will. Und eine Ausbildung bedeutet auch immenser Stress, ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Moment wirklich hilfreich für Dich ist.
Bist Du denn noch in ambulanter Behandlung? Bist Du in begleitender Therapie? Du solltest wirklich erstmal schauen, dass Du gesund wirst. Und das Argument Deiner Mutter, dass Du "Zeit" verlierst, ist doch Quatsch. Du wirst arbeiten müssen bis Du 70 bist - und sich Zeit nehmen, um gesund zu werden, ist ja wohl alles andere als "verlorene Zeit".
Ich hoffe einfach mal, dass du schon in Therapie bist. Ein Psychotherapeut wäre schon wichtig. Das Problem ist, dass der Schritt das Abitur abzubrechen ein sehr großer Schritt ist. Ich bin mir nicht sicher, ob du durch diese Depression eine rational gut durchdachte Entscheidung treffen kannst bzw. willst. Das muss gut überlegt sein. Ich habe das Gefühl, dass du nicht weißt, wo das Leben hin soll. Also hol dir lieber Hilfe und rede über deine Sorgen und treffe dann die Entscheidung!
Geh zu einem Artz infomiere dich er kann dir helfen ich würde mich freuen wenn du es schaffst gib nicht auf und frage einen Artz
Ich denke die Klinik würde dir guttun.
Es sollte aber schon eine gut Klinik sein. Die Erfolge sieht man wahrscheinlich nicht nach 1-2 Tagen. Wenn du dich behandeln lassen willst, solltest du das unbedingt tun!