Ab wann zählt Plagiat?

2 Antworten

Es geht um Aussagen. Um Inhalte. Erkenntnisse, die jemand erarbeitet hat, sind sein geistiges Eigentum. Wenn du in deiner Arbeit die gleichen Aussagen machst, ohne anzugeben dass sie von jemand anderes kommen, beanspruchst du das geistige Eigentum an diesen Aussagen - als hättest du die Erkenntnisse selbst erarbeitet.

Das ist ein Plagiat.

Und daraus sollte sich erkennen lassen:

  1. Eine Umformulierung ändert nichts am Plagiat
  2. Eine Umformulierung ist keine eigene Arbeitsleistung

Es ist nichts Falsches dran, Informationen aus Quellen zu beschaffen und diese in deiner Arbeit wiederzugeben. Du darfst selbstverständlich auch direkt zitieren; spätestens bei Definitionen oder auch Daten hast du schlichtweg keine andere Wahl. Das macht man zumindest einleitend, um einen aktuellen Stand zu beschreiben und vorzustellen, auf welcher Grundlage du gearbeitet hast. Teilweise sind die Informationen, die du aus den Quellen entnimmst, auch direkt dein Arbeitsmittel; wenn du z.B. mit Daten herumrechnest oder diese mit Daten aus anderen Quellen vergleichst. Aber es ist eben immer anzugeben, woher du diese Informationen hast.

Eine eigene Arbeitsleistung besteht dann daraus, etwas aus diesen Informationen zu machen. Sie z.B. miteinander zu kombinieren nach dem Motto "wenn dieser und jener Zusammenhang zutrifft und jenes auch gegeben ist, dann lässt sich daraus schließen, dass...".

Sprich, dass am Ende der Arbeit nachvollziehbar begründete und diskutierte Erkenntnisse stehen, die es in den Quellen noch nicht gegeben hat.

Schon lustig heutzutage: Manche andere Fragesteller hier haben Angst, weil nicht 100% ihrer Aussagen mit Quellen unterlegt sind. Du sorgst Dich darum, dass zu 30% Quellen gefunden wurden, die Du auch angegeben hast.

Wird Zeit, dass wieder Vernunft einkehrt! Aus Quellen zu zitieren ist okay, selber nachdenken und zu Erkenntnissen kommen, ist ebenfalls okay. Die Mischung macht's.