Ab wann ist man ein "Klugscheißer"?

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Hm, ich finde das kommt darauf an... Prahlt sie mit Wissen, (zb: wusstet ihr eigentlich dass ....) oder sagt sie immer zu nem Thema wie sie es anders machen würde und beharrt auf ihr Recht bei Meinungsfragen?

Bloodyrainbow 
Fragesteller
 15.04.2013, 01:44

Von beidem etwas. Eher aber .."wusstet ihr schon..." Kommentare.

Ansich ist Besserwisserei nichts schlimmes. Macht jeder mal aber bei Sachen wo Recht und Unrecht teils irrelevant sind, ist es schon nervig.

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Epicurienne  15.04.2013, 02:06
@Bloodyrainbow

Ok, es ist also kein Beharren aufs Recht, weil in dem Fall hätte ich ihr mal in der passenden Situation die Stirn geboten.

Bei Besserwisserei sehe ich das anders. Es scheint dass sie ein kleines Problem hat. Auch wenn man viele Freunde hat, braucht jeder Mensch Bestätigung. Vielleicht kommt sie aus einem Elternhaus, in dem es immer die Erwartung oder den Druck gab, gut in der Schule, Uni, usw zu sein. Kann also wirklich sein dass das so anerzogen ist. Ich würd zu erst versuchen scherzhaft zu sagen: haha die "Jenny" schon wieder... oder: blaaaablaaaa sagen und gähnen und lachen.... immer wenn sie nen spruch lässt das wiederholen und irgendwann wird sie es hoffentliche checken.

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tiggger88  16.04.2013, 13:33
@Epicurienne

das ist ja schon mobbing! Da ist es doch besser ihr das mal deutlich zu sagen, denn so hintenrum ist nicht gut für die Psyche der Person!

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Ich denke Klugscheißerei fängt da an, wo Nützlichkeit aufhört... :D

Also wie du es selbst beschrieben hast, wenn man derart aufdringlich mit der eigenen Meinung ist, kann man das schon als klugscheißen bezeichnen. Wo es genau anfängt ist natürlich Sache der Wahrnehmung und der jeweiligen Situation. Für mich fängt klugscheißen da an, wo die Person sich in Gespräche, die sie nichts angehen einmischt oder wenn die Person anfängt Meinungen, die mit ihrer eigenen eigentlich konform gehen, auf das kritischste zu kritisieren, weil Details nicht 100% ausgeführt wurden/genau sind.

Der Grund warum Menschen klugscheißen ist, denke ich, erstens dass diese Menschen sich auf ihre Intelligenz etwas einbilden und gerne dafür Bestätigung sammeln, zweitens dass sie oftmals sich verpflichtet fühlen andere zu korrigieren, wenn sie in ihren Augen falsch liegen (entweder weil die Aussage sehr bescheuert/ moralisch falsch war oder wiederum wegen des Geltungsbedürfnisses) oder/und drittens weil sie sich, ob nun gerechtfertigt oder nicht, ausgeschlossen fühlen.

Man sollte etwas sagen, sobald man sich gestört fühlt aber doch auch immer auf die möglichen Gründe achten, warum die Menschen sich so verhalten.

Auch der schwierigste Sachverhalt ist dem Dümmsten zu vermitteln, wenn er noch keine Vorstellung davon hat. Dagegen lässt sich selbst dem Klügsten nicht das Allereinfachste erklären, wenn er sich fest einbildet, bereits genau zu wissen, worum es geht. (Leo Tolstoi)

Da dieser Ausdruck negativ besetzt ist, kann man davon ausgehen, dass ihn nur Leute benutzen, die GEGEN die so bezeichnete Person sind. Das ist schon mal nicht objektiv. So ein Schimpfwort wird ja auch gerade dann benutzt, wenn man sich in der Defensive fühlt und man beleidigen will. Vielleicht hat der andere ja Recht und man fühlt sich unterlegen und greift zu unfairen Mitteln (wie Mobbing)?

Deshalb denke ich, dass es keine unumstößlichen Kriterien für die Einstufung solcher Personen gibt. Meine Lebenserfahrung sagt aber, dass man gern auf die eigenen Fehler zeigt, wenn sie bei anderen auftreten (oder vermeintlich). Der Spruch mit dem "an die eigene Nase fassen" hat durchaus seine Berechtigung. Es spielt wohl - neben dem Genervtsein - immer auch eine Spur Eifersucht, Neid, Missgunst, Rache mit.

Es gibt Klugschieter, die müssen andere ständig korrigieren, weil sie einen Kampf gegen die Verdummung führen. So lang es nicht um Selbsterhöhung, sondern nur um die Sache geht, sollte man das eher dankbar aufnehmen ... sollte! Da wir aber nun einmal empfindsame Menschen mit Gefühlen sind, ist nicht jeder Zeitpunkt und jede Dosis optimal. Das beachtet die übereifrige Nervensäge oftmals nicht. - Womit wir schon einige Kriterien hätten:

  • Motiv (Zwangsstörung oder Missionierungseifer?)
  • soziale Kompetenz und Ausdruck
  • Fähigkeit zur Wissensvermittlung und Unterhaltungswert
  • Respektieren von kulturellem Hintergrund und Umgangsformen (Zwischenrufer?)
  • vorgebrachte und scheinbare Dringlichkeit (sofort) und Detailhaftigkeit (kleinkariert)
  • fachliche Kompetenz

Sind bei einem dieser Kriterien Auffälligkeiten zu beobachten, die außerhalb des "gesunden Menschenverstandes" liegen (den der Durchschnittsbürger festlegt), dann scheint mir als Durchschnittsbürger der Ausdruck gerechtfertigt. Wenn z. B. alles an dem Einwurf toll ist und nur der letzte Punkt verletzt wird - nämlich, weil die Person nur Unsinn redet - dann ist auch das Klugschieterei, egal wie höflich und uneigennützig dadurch die Welt gerettet werden soll.

ich glaube, da hat jeder eine andere grenzsteckung, was diese klugscheißerei betrifft..... bei sympathen ist man vllt. noch großzügiger. auf permanente besserwisserei reagiert man mitunter über....

da hilft nur innerliches tiefes durchatmen und mentale stärke......

direkt etwas sagen würde ich nicht wirklich.... sollte der klugscheißer aber mal völligen nonsens ohne hand und fuß absondern halte ich belustigtes auslachen mit verschmitzt geäusserter korrektur des unsinns für das probateste mittel..... auslachen zieht mehr als das sich aufregen über eine person