Rechthaberei – die neusten Beiträge

Für Arthur Schopenhauer war Rechthaberei (oder Eristische Dialektik) nicht das Streben nach Wahrheit, sondern die Kunst, in einer Debatte recht zu behalten, egal ob man objektiv richtig liegt oder nicht.

Es geht darum, den Gegner mit allen Mitteln zu besiegen und die eigene Behauptung durchzusetzen, selbst wenn man insgeheim weiß, dass sie falsch ist. Schopenhauer sah dies als einen natürlichen menschlichen Hang zur Eitelkeit und zum Intellektualismus, bei dem die Logik oft als Waffe missbraucht wird.

Es ist die Kunst des Streitens um des Sieges willen, nicht um der Wahrheit willen.

Die hegelsche Dialektik ist ein Denkmodell zur Entwicklung von Ideen und der Realität selbst. Sie verläuft in drei Schritten:

These: Eine anfängliche Idee oder Behauptung (z.B. "Das Sein ist").

Antithese: Der Widerspruch oder das Gegenteil der These (z.B. "Das Nichts ist").

Synthese: Die Auflösung dieses Widerspruchs in einer höheren, umfassenderen und reicheren neuen Idee. Die Synthese ist nicht nur ein Kompromiss, sondern eine neue These, die Elemente beider Seiten bewahrt und gleichzeitig über sie hinausgeht (z.B. aus Sein und Nichts entsteht "Werden").

Der Prozess beginnt dann von Neuem, wobei die Synthese zur neuen These wird, die ihrerseits wieder eine Antithese erzeugt, bis sich der "Absolute Geist" im Verlauf der Geschichte entfaltet. Es ist ein dynamisches Voranschreiten durch Widerspruch.

In der deutschen Politik werden Ideen verfolgt und wenn sie erfolgreich erledigt sind nicht aufgehört und immer weiter und weiter das ganze in Extreme gebracht. Die deutsche Politik geht jeden Holzweg und Irrweg konsequent bis zum Ende durch. Gute Dinge werden so lange weiter betrieben bis sie irre und verrückt werden.

Ist das ultimativer Wille zur Rechthaberei? Leute können nicht zugeben falsch zu liegen? Einbildung? Fehlende Reflektion? Blasen? Ja-Sager? Druck? Angst?

Beispiele:

Bürokratie (schadet teilweise inzwischen enorm und bringt wenig)

Migration (Leute werden toleriert und aufgenommen, die Deutschlands Werte vernichten wollen, es ist egal ob die Migration schädlich ist, Hauptsache Toleranz für Migration der Welt demonstrieren)

Klimaschutz (keine außereuropäischen Lander haben daran ein ernsthaftes Interesse, der in Deutschland favorisierte, nicht technologieorientierten Weg, schadet der Wirtschaft und dem Konsum)

Affirmative Action (benachteiligte gesellschaftliche Gruppen wird geholfen durch Benachteiligung der zuvor privilegierten Gesellschaftsgruppen)

...

Die Frage steht oben. Ich mein mit Stress so unnötige Provokationen oder Streitereien, die komplett dumm sind und gar nicht notwendig wären.

Heute z.b war ich in einer anderen Stadt, wo ich noch nie war und mich nicht auskenne. Weil ich da zu einem Termin musste, hab natürlich mein Navi im Handy dafür benutzt (war mit Fahrrad unterwegs). Dann war ich an einer Ampel, die hatte rot und plötzlich fing das Navi an zu spinnen und wollte das ich rechts fahre, obwohl ich dann einfach nur im Kreis gefahren wäre. Hab dann gesehen, dass das Navi meine Position anzeigt, so ich gar nicht bin. In der Zeit wurds grün, ich stand ganz an der Seite am Bürgersteig. Da war niemand, ausser einem Lieferando Fahrer hinter mir. Statt einfach kurz links an mir vorbei zu fahren klingelt er 5x. Ich sag "da ist doch genug Platz, hier ist keiner ausser uns, fahr doch einfach". Nein, hat er nicht gemacht. Er blieb hinter mir und hat weiter geklingelt.

Sind manche Menschen echt einfach drauf aus irgendwie Streit zu provozieren? Ja, natürlich hätte ich eigentlich nicht da stehen dürfen. Aber ganz ehrlich, sowas ist doch lächerlich, oder wie sieht ihr das? Ist euch sowas auch schon passiert?

Zum Beispiel wenn Leute versuchen Incels mit Argumenten zu überzeugen, dass sie sich irren.

Wie nennt man solche Menschen?

Wenn die user hier auch Selbstzweifel hätten, dann würden sie anders auftreten hier im Netz…..

Kennst Du das?

“Eine Überzeugung ist etwas, an das man sich klammert, weil man denkt, dass es wahr sei.”

Deepak Chopra

Eines der größten Übel der Menschheit ist das unerträgliche Bedürfnis, immer Recht zu haben. “Meine Wahrheit ist die einzige Wahrheit”, ist die Devise vieler Menschen.

Unser Ego ist ein Mosaik aus unerschütterlichen Überzeugungen, für die wir sogar bereit sind, Freundschaften zu opfern, solange wir nur recht behalten.

“Man schneidet und frisiert seine Haare, aber man vergisst oft, das Ego zu stutzen.”

Albert Einstein

Auf der anderen Seite sollten wir nicht vergessen, dass wir alle ein Recht auf unsere Meinungen und unsere Interpretation der Realität, unsere Wahrheiten haben, wie wir sie über die Zeit hinweg entwickelt haben. Aber es ist Vorsicht angesagt, denn keiner dieser Aspekte sollte uns an den Punkt bringen, an dem wir uns selbst isolieren, weil wir glauben, unsere Interpretation der Realität sei die einzig richtige.

Es gibt die Leute, die in ihrem inneren Dialog und nirgendwo sonst leben. Sie sagen sich selbst immer wieder vor, dass ihre Gedanken intelligenter seien als die der anderen. Ihre Perspektiven sind unveränderlich und ihre Wahrheiten sind ihrer Meinung nach ein Licht unschätzbarer Weisheit. Diese Art zu denken bringt sie dazu, ihr Leben lang nach Menschen und Situationen zu suchen, die ihre Überzeugungen und die Wahrheiten ihrer limitierten Welt validieren, in der nichts infrage gestellt werden darf. Und das hat ernste Folgen.

An unseren eigenen Meinungen unbeirrt festzuhalten, ist eine Tat der Unmenschlichkeit, ein Tat entgegen der Ausübung unser aller freien Willens. Es ist weder rechtens noch logisch noch gesund. James C. Coyne ist Schriftsteller, Psychologe, und emeritierter Professor der School of Psychology der University of Pennsylvania (Pennsylvania, USA). Er bestätigt, dass das Bedürfnis, immer recht zu haben, ein modernes Übel ist, das unsere körperliche und emotionale Gesundheit beeinträchtigen könne.

Die von diesem Defekt befallenen Menschen können auch zwischen Meinung und faktischer Wahrheit nicht mehr unterscheiden.

Guten Abend!

Wo liegt die Grenze zwischen "Ehrlichkeit" bzw. "ehrlichen Antworten" und einem schroffen, unfreundlichen und belehrenden, bisweilen anschnauzenden Tonfall?

Und warum schaffen es gerade Männer oft nicht, ehrlich und zugleich halbwegs wertschätzend und höflich zugleich zu sagen, was sie denken?

Vielleicht kann mir das jemand erläutern.

Danke und Grüße!

Moin, und zwar nervt mich einiges richtig hart. Freunde und auch Menschen von der arbeit die ich kaum kenne...gestern wurde mir von einem atbeitskollegen unterstellt dass ich seine Nachricht gelesen hätte, ich aber nicht geantwortet habe weil mein akku grad leer ging.

Irgendwie nehmen sich Menschen immer dass recht raus mir was sagen zu wollen oder im recht zu sein. Wie soll man reagieren ? Wenn ich reagiere würde ich meine Meinung so vertreten dass es streit gibt. Ignoriere ich es wie gestern nervt es mich ....

Wie geht ihr mit solchen um die andere kritisieren selbst aber nichts sind ?

Kenne so Leute beruflich und privat. Sie wissen grundsätzlich alles besser und meinen alles richtig zu machen. Meistens sind ihre Kritiken überflüssig, beziehen sich auf Kleinigkeiten oder sie versuchen einem die eigenen Fehler unterzuschieben. Wie geht ihr mit solchen Leuten um?

Warum will jeder Mensch immer nur Recht haben und ist ein selbst ernannter Rechthaber? Sowas nervt.

Hallo, ich frage mich ob ich eine Schleimerin bin. Ich tue immer so, wie wenn ich die Meinung des anderen vertreten würde. Ich entschuldige mich auch für Fehler die ich gar nicht begangen habe. Ich gebe anderen immer Recht. Ich gebe anderen das Gefühl, dass ich auf ihrer Seite stehe. Ich mache das aber nicht nur bei meinen Chefs so, sondern bei fast allen Menschen. Ich neige dazu, anderen generell nach dem Mund zu reden, damit andere mich mögen. Findet ihr, dass ich dann eine Schleimerin bin ?

Ich habe einen Bekannten, der mir manchmal den letzten Nerv raubt. Er hat grundsätzlich von allem eine Ahnung und besteht auf seinen Meinungen. Sage ich ihm, dass ich dies oder jenes anders erfahren habe, bzw. seine Behauptungen falsch sind, wird er laut oder streitet alles ab. Zeige ich es ihm später schwarz auf weiß, geht er darüber hinweg. Ich möchte mich nicht laufend streiten. Wie geht man am besten mit solchen Mitmenschen um?

Diese Bezeichnung würde ich einer bestimmten Person an der Uni gern mal an den Kopf donnern. Hab eigentlich einen dicken Gedultsfaden aber diese Person, mit der ich von ohne längere Gesprächen eigentlich prima klar komme, unterbricht teilweise selbst Gespräche an denen sie nicht beteiligt ist, nur um zu sagen, dass sie es besser weiß etc. Sie kann ja gern mit einsteigen ins Gespräch aber sowas ist schon arg heftig. Zumal es meist nicht mal der Richtigkeit entspricht. Aber selbst dass scheint ihr egal. Ich lass mich gern korrigieren aber kann sie ihr Selbstwertgefühl nicht anders aufbessern? Freunde hat sie genug.

Wo fängt Klugscheißerei an? Ab wann sollte man was sagen?