1 Packung Reis roh gegessen?

2 Antworten

eigentlich nicht. es ist nur so, daß Reis grundsätzlich Arsen enthalten kann und man diesen vor dem Verzehr einweichen und auswaschen sollte. es gibt aber Reissorten, die kaum belastet sind, je nach Anbaugebiet.

Rohen Reis zu essen birgt erhebliche Risiken. Unser Verdauungsystem kann keine Rohe Getreide verdauen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
daibrl 
Fragesteller
 18.07.2018, 19:34

Könnten Sie die Risiken bitte erläutern?

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Naginata  18.07.2018, 20:34
@daibrl

Na klar doch. In Bezug auf meinen Text, Reis bildet keine Ausnahme.

+++Kohlehydrate+++

In Anbetracht der Stärkereichen [Getreide, Mais, Soja] Ernährung der letzten 10.000 bis 15.000 Jahre endstehen kausale Ursächlichkeiten in Bezug einer zunehmenden Epidemie an Gastrointestinalen, sowie anderen Erkrankungen…sie u.a. [Glöckl J., Breithecker D. (2014) Wir sind, was wir essen], aus diesen folgen u.a. Allergien, Depressionen, Mangelzustände, Diabetes I & II, Adipositas, Kardiovaskuläre-Erk., Herzinfarkte, Morbus Chron, Colitis ulcerosa…siehe auch [Farrag, Karima, Sandra Ulrich-Rückert, and Olaf Hagedorn. "Morbus Crohn & Colitis ulcerosa." ProCare 23.5 (2018): 21-31.], rheumatoide Arthritis, ankyloisirende Spondylitis… [Davey B. (1991) Immunerkrankungen. In: Immunologie. Birkhäuser, Basel], systemischer Lupus erythematodes, Glomerulonephritis, MS etc.

Doch zunächst warum entsteht diese Art von Reaktionen in unserem Körper? War es den nicht so [Getreide rettet uns vor dem Hunger]?

Getreide, Bohnen, Kartoffeln enthalten alle mehrere natürliche Pestizide, die sog. Primäre und Sekundäre Pflanzenstoffe die Fraßfeinde davon abhalten sollen den Samen zu verspeisen. Macht ja auch Sinn, in Anbetracht der Tatsache das Pflanzen nicht viele Möglichkeiten haben einem Feind etwas entgegenzubringen oder zu fliehen können sie nur Ihre Chemie nutzen, indem Fall zB. die Antinutritiva!

Antinutritiva sind Enzymblocker, der Sinn dieser ist es, dass der Samen die Darmpassage [Tier & Mensch] unbeschadet passieren und verlassen kann indem er Verdauungsenzyme blockiert. Getreidenutritiva versuchen meist [im engeren Sinne], die Proteasen zu unterbinden, das sind Enzyme, die Eiweiße abbauen. Zu den Proteasen gehören u.a. das Pepsin des Magensaftes, Trypsin sowie Chymotrypsin im Dünndarm. Wiederum andere Phytochemikalien [sog. Amylaseinhibitoren] stören die Amylase, das ist das Enzym, das Stärke u.a. aus dem Weizen abbaut.

Womit wir aber noch nicht am ende der Fahnenstange sind. Bohnen, Getreide zum Beispiel nutzen auch Lektine, das sind Eiweiße die bei Tieren & Pflanzen sehr unterschiedliche und vielseitige Aufgaben übernehmen. Aber nicht nur das, Lektine verursachen enorme Schäden und führen wie oben schon beschrieben, zu vielen Krankheiten. Alles beginnt im Verdauungssystem, wo am sog. Bürstensaumen Verdauungsenzyme Proteine in ihre Aminosäuren und Stärke in Zucker zerlegen. Sind die Nährstoffe vollständig abgebaut, leitet die Darmwand über die Tight Junction [engstelle zwischen den Zellen] alles in die Pfortader, ergo in das Blut.

Kommen wir zum zu den erwähnten Problemen.

Getreide in großen Mengen… [wie es heut zutage üblich ist]…zu essen verursacht mehrere Probleme. Zu einem wir der Darm durch zu viel Zucker & Stärke überlastet, was wiederum zur Folge hat, das Teils der unverdauten Stärke aus dem Dünn.- in den Dickdarm geleitet wird. Was Folgt ist eine Maßt für die Bakterien. Jetzt kommt es zu einer exponentiellen Wachstumsrate der Bakterienflora. Die daraus überschießenden Fermentation kann unter umständen wieder in den Dünndarm zurückschlagen, was zur Folge, eine Entzündung am Bürstensaumen, den Mikrovilli hätte. 

Getreidelektine sind gegen Magensäure und Verdauungsenzyme resistent, -das WGA [sog. Weizenkeimagglutinin oder Getreidelektin]…siehe auch [Püschner, RichardZum Mechanismus der Insulinsekretion: Studien an isolierten Langerhans' schen Inseln der Ratte unter dem Einfluß von WeizenkeimagglutininDiss. 1978.] -weiterhin sind sie hitzestabil und resistent gegen Eiweißspaltende Verdauungsvorgänge.

Dazu sei eines noch erwähnt, mehr als 60% der Lektine bleiben im Verdauungstrakt immunologisch aktiv!! Lektine Können sich an die Darmwand heften und deren Durchlässigkeit erhöhen [sog. Leaky Gut-Syndrom oder anders: intestinale Permeabilität]. Verantwortlich dafür ist das Protein Zonulin [Haptoglobin 2-Vorläufer], dieses dient der Permeabilität [sprich: Durchlässigkeit eines Materials] von Tight Junctions zwischen Zellen der Wand des Verdauungstraktes regelt. Erhöht sich der Getreideanteil in der Ernährung, kann das Gliadin [ein im Weizen vorhandenes Glykoprotein] die Zonulinsignalgebung unabhängig von der genetischen Expression von Autoimmunität aktivieren, was zu einer erhöhten Darmpermeabilität für Makromoleküle führt. Es entstehen sprichwörtlich Löcher im Darm. Hier schließt der Kreis, Getreide – Lektine – Gladine = wir wissen, die tight junctions werden durch das Protein Zonulin reguliert. Zonulin wird nach unterschiedlichen Reizen von der Darmschleimhaut abgegeben und bewirkt eine Öffnung der interepithelialen Kanäle…[Wang W et al. Human zonulin]

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Naginata  18.07.2018, 20:34
@Naginata

Wiederum andere Lektine enthalten Aminosäuresequenzen, die fast dem Menschlichen Gewebe identisch sind. Was hieraus folgt nennt man ein molekulares Mimikry, das heißt: das menschliche Immunsystem greift die Fremden Proteine an, und weil es lernfähig ist, macht es -bedingt durch die Ähnlichkeiten der Sequenzen -weiter und attackiert den eigen Körper. Das kann u.U. zB. der Gelenkknorpel, Myelinscheide, Augen Netzhaut, Nieren Tubulus, Insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse oder der innen Auskleidung unseres Darmes sein. Die Krankheiten sind uns alle bekannt, Getreide stand nie auf unserem Speisplan, in [geringen] Mengen [die Dosis macht das Gift] können wir es vertragen.

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daibrl 
Fragesteller
 18.07.2018, 22:25
@Naginata

Danke, ich kenne mich in Biologie sehr gut aus, deshalb war es sehr verständlich, dennoch sehe ich keinen direkten Zusammenhang mit meiner Frage.

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Naginata  19.07.2018, 09:25
@daibrl

Nun die Risiken erklären sich aus dem Kontext. Im Text sprechen wir von Denatoriertem Getreide, Getreide Roh potenziert die Wahrscheinlichkeit nochmals. Ich zb bekomme, wenn ich Weißbrot esse Bauchschmerzen, obwohl ich an keiner der obengenannten Krankheiten leide.

In Klinischen einzel Studien ist das keine Seltenheit

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