Camping Alu-Kochtopf ist schwarz angelaufen - bedenklich?

3 Antworten

Hi,

bevor du den Topf entsorgst, würde ich zuerst probieren ihn ordentlich zu reinigen (zB mit Essig oder Zitrone). Genaue Tipps findest du hier.

Falls die Verfärbung nach intensiver Reinigung noch immer nicht weg ist, würde ich persönlich schon einen neuen Topf besorgen, einfach um nichts zu riskieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Obwohl immer ein Bisschen sehr viel Aufhebens darum gemacht wird, wie "doll schlimm" Alu ist, finde ich Alu als Material für Töpfe eher ungeeignet. Na klar es ist super leicht, aber dafür ist es weich und empfindlich. Eigentlich kann man es nicht ordentlich scheuern, weil man immer was abscheuert, es oxidiert leicht. Es darf nicht in die Spülmaschine, es ist empfindlich gegenüber Säure.

Ich selbst als Wohnwagen-Camper habe ganz normale Töpfe aus Edelstahl und z.T. sogar Gusseisen dabei. Klar die sind schwer, aber der Gewichtsunterschied gegenüber einem Alu Topf ist nicht mal 2 Flaschen Mineralwasser. Wenn man mit Rucksack oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ist das natürlich ganz was anderes.

Nachdenken solltest Du auch über folgendes, der Topf in dem Du nur Wasser kochst, ist wahrscheinlich, falls Du Dir sorgen über Aluminium in Deiner Nahrung machst, total ungefärlich, viel interessanter ist der in dem richtiges Essen gekocht wird, weil Salze und Säuren immer wieder die Oberfläche angreifen und so Aluminiumpartikel auf Molekularer Ebene ins Essen bringen. Darum ist der auch so schön "sauber".

Der langen Rede kurzer Sinn, So richtig gefährlich ist der "olle Pot" wohl nicht. Ich würd' Mir an Deiner stelle trotzdem neue Campingtöpfe kaufen, aus beschichtetem Alu, Titan oder Edelstahl.

Ein (scharfes) Bild davon, mit Größenvergleich wäre nicht schlecht.

Ist der Topf jemals ohne Wasser auf dem Kocher gestanden? Waren vielleicht noch Herstellungsrückstände, bspw. Öl vom Tiefziehen im Topf, die nicht sauber ausgespült wurden? Habt ihr mal einen anderen Topf reingestellt, der am Boden verrußt oder auch ölig verrußt war (ich kenne bspw. einen auffallend klebrigen Ruß vom Esbit-Kocher)

Aluminium wird ja generell von einer natürlichen Oxidschicht überzogen, die das Material ab ca. 20 nm Dicke relativ gut vor chemischen Einflüssen schützt. Bei dieser Dicke ist diese Schicht noch nahezu unsichtbar und ansonsten eher weiß. In Verbindung mit starker Galvanik (Säuren, Basen, Salze, elektrische Spannungen) könnte sich da etwas tun und die Oberfläche eloxieren, aber so, wie das bei euch klingt, kann das allein durch die Entstehung nicht so sein. Außerdem wäre eine Eloxalschicht dann mehrere Mikrometer dick und ließe sich nur mit sehr viel Mühe abscheuern. Ein Bezug zur Legierung fällt mir an dieser Stelle nicht ein. Der Hersteller wird nicht spontan auf Kupfer oder sowas gewechselt haben.

Ich würde euch trotzdem nicht gleich zum Entsorgen raten. Einfach das schwarze Zeug abscheuern, wenn es nicht zu viel Arbeit macht (oder auch mit einem feinen Sandpapier innen auspolieren, und den Topf einen Tag lang an der frischen Luft trocknen. Dadurch entsteht wieder die natürliche dünne Oxidschicht, die verhindert, dass ihr Aluminium mit der Nahrung aufnehmt (falls euch das so wichtig ist - andere Leute verwenden ja sogar Aluminiumgrillpfannen oder -Folien für ihr Essen). Außerdem ist dann auch sichergestellt, dass ihr alle Herstellungs-Betriebsstoffe oder Lagerungskontaminationen mit weggespült habt.

Wenn die Verfärbung wiederkommt, obwohl ihr nur Leitungswasser darin kocht, dann könnt ihr den Topf immer noch wegschmeißen - aber bis dahin wird nicht viel passiert sein.