Wie zeitgemäß ist Pazifismus?

4 Antworten

Pazifismus ist eine "Schönwettergeschichte": Romantisch und menschlich richtig gut verständlich, aber wenn du böse Menschen in deiner Nähe hast, dann bist du das ständige Opfer und zahlst einen hohen Preis. Daher ist es nicht mein Ding.

Und da die Zahl der Bösen insgesamt auf der Welt als auch im privaten Umfeld zunimmt bin ich eher dafür, gerüstet und verteidigungsbereit zu sein. Das gilt für den Staat als auch für mich privat.

Wenn es darum geht, Waffengewalt abzulehnen, Konflikte nicht mit Gewalt zu lösen und alles dafür zu tun, dass der Frieden Bestand hat, wenn man insbesondere Angriffskriege generell ablehnt und für ein Verbrechen hält, dann bin ich Pazifist. Dieser Pazifismus ist trotz der Weltlage zeitgemäß und wird es immer sein.

Mit einem Pazifismus der fordert, dass man sich wehrlos der unberechenbaren Gewalt von Verbrechern ausliefern soll, kann ich allerdings nichts anfangen. Diese Art des Pazifismus halte ich für völlig realitätsfremd und für eine schöne Fantasie, solange man nicht tatsächlich existentiell bedroht wird.

Wenn alles zerstört und verseucht ist, wird man den Begriff wieder aus der Mottenkiste herausholen.

Pazifismus in der Form von "Ich lehne jedgliche Gewalt ab" war noch nie Zeitgemäß.

Gewalt, Eroberung, Verdrängung, Revierkämpfe, Konflikte usw. sind Teil unserer Natur, das werden wir nie ablegen.