Wie schwierig ist es heute mit Fotografie sein Geld zu verdienen?
10 Antworten
Es ist schwer, da heute jeder meint Fotograf zu sein und das alles selbst zu können. Entsprechend ändern sich auch die Sehgewohnheiten ins negative, weil viele gar nicht mehr wissen was ein gutes Foto ausmacht.
Bei einem Landschaftsbild als Beispiel reichts vielen schon, wenn die Farben total knallig, übersättigt rot sind. Für viele ist das schon gut, selbst wenn das Motiv nichtssagend ist, der Horizont schief, schlechte Qualität, schlecht gestaltet etc. Das sind Dinge, die oft gar nicht mal hingenommen werden - sie werden gar nicht erst erkannt und das ist das eigentlich Erschreckende. Da gibts dann u. a. auch Likes für Ausschuss, was man oft in sozialen Netzwerken, auch hier sehen kann. Nicht selten sogar mehr als ein ordentliches, bewusst gemachtes Foto.
Das zieht sich durch die verschiedenen Bereiche der Fotografie.
Ansonsten gibts halt auch immer mehr, die sich den Kuchen teilen müssen (auch mit guten Hobbyfotografen). Oft reicht Fotografie nicht, selbst wenn die Bilder gut sind. Einige gehen dann auch auf YT, machen Fotoreisen oder bringen teils eigene Produkte raus für einen Zuverdienst etc. Naja und oft ist man eben Selbstständiger. Fotogeschäfte oder Studios werden ja auch immer weniger.
Im Grunde halt eine Mischung aus Übersättigung in dem Bereich und Konsument, der gute Fotos nicht mehr erkennt und / oder zu schätzen weiss.
Sag ich ja auch und ich mache das auch nicht beruflich und habe auch schon nebenbei fotografiert für Geld. Dennoch ist es leider immer mehr Realität, dass den Leuten der Blick und Wissen fehlt.
Ich habe schon öfter mitbekommen, dass es gute Fotografen / Hobbyfotografen gibt, die sich Gedanken machen und abliefern (wenn ich das sage hat das schon was zu bedeuten) und dennoch sich z. B. aus sozialen Netzwerken zurückziehen, weil die Arbeit nicht mehr geschätzt und erkannt wird. Und dann kommt Heidemarie mit ihrem Handy, von nichts ne Ahnung, produziert nach objektiven Maßstäben / fotografischen Maßstäben nur Schrott und bekommt 10x mehr / bessere Resonanz...wo ich dann wirklich vorm Rechner sitze und mir denke, teils auch ausspreche "Ihr habt doch nen Dachschaden". Das ist die bittere Realität und klar ist es frustrierend. Letztendlich zieht man damit aus meiner Sicht das schöne Hobby oder auch Beruf in den Dreck.
Letztendlich zieht man damit aus meiner Sicht das schöne Hobby oder auch Beruf in den Dreck.
Ergänzung: Auch den Fotografen, der sich mit viel Mühe das Wissen und letztlich auch das Motiv / Bild erarbeitet hat.
Für mich jetzt speziell als Konzertfotografin gehen mir die Leute mit den Handys auch total auf den Sack (mal davon abgesehen, dass Handys während eines Konzerts einfach in die Hosentasche statt in die Hand gehören)..machen einen "Fotografie" Account, wo sie dann nur schlechte Smartphone Schnappschüsse hochladen und dann auch noch denken, dass Sie da tolle Bilder gemacht haben...bei großen Künstlern, wo dann viele Kiddies Fans sind, bekommen solche Seiten dann trotzdem hunderte von Likes...während ich dann wirklich mir den Arsch aufreißen muss und n richtigen Social Media Plan benötige, um eine ähnliche Reichweite zu bekommen...die Bands für die ich fotografiere supporten das natürlich, genauso wie meine Fotografen Kollegen...aber trotzdem is die Reichweite eine andere als die von Lisa, die "tolle" Handy Bilder von Billie Eilish oder Harry Styles gemacht hat und die auf Masse hochläst ohne Sinn und Verstand.
Würde sagen es war noch nie leicht
Viele meinen sie haben eine gute Kamera und die macht dann auch gute Bilder .Lassen sich buchen und versauen die Preise weil sie zu wenig nehmen. Du brauchst Zeit musst dir einen Namen machen Hochzeiten zu fotografieren kann dann schon ertragreich sein
Viel Glück
Ich denke ja - die Konkurrenz ist da schon ziemlich gross…
Schwer. Ich habe mich in den letzen drei Jahren als Konzertfotografin hochgearbeitet. Wurde dann von einer sehr bekannten Band gefunden und gepusht, Darüber habe ich dann connections bekommen. Muss aber dazu sagen: Man muss wirklich kreativ sein und sich mit seinen Bildern von der Menge abheben, um überhaupt eine Chance zu haben, denn es gibt gute Hobby Fotografen wie Sand am Meer. Ohne diese "Starthilfe" hätte ich wahrscheinlich bisher in die Richtung nichts erreicht, da ich dann ein Noname wie alle anderen wär....Jetzt bin ich schon so weit gekommen, dass ich am Freitag auf das North Sea Jazz fahre (ein riesiges Festival mit 15 Bühnen, das über drei Stockwerke geht in einer Messehalle) und dort von meinem Lieblingsmusiker gebucht wurde um offiziell Bilder für Ihn zu machen....und was soll ich sagen: Meinen Hauptjob kann ich bisher leider immer noch nicht kündigen. Aber ich konnte zumindest schon Stunden reduzieren. Ich bleibe einfach weiter geduldig und arbeite mich hoch, bis ich den Punkt erreicht hab, dass ich sagen kann, dass ich von meiner Selbstständigkeit als Konzertfotografin leben kann....
An die interessanten Motive wirst Du kaum herankommen. Prominenz, Konzerte (da kommst Du mit der Kamera und Profiobjektiv erst gar nicht rein), Kriegsfotografien verbieten sich aus moralisch-ethischen Gesichtspunkten.
Das Angebot an Fotografen ist einfach zu hoch. Es wird sehr schwer..
LA
Konzerte
Die Profi Kamera muß nur klein genug sein mit einer Sony Rx 100 zb hat man keine Schmerzen
Ich höre Frust in einer Antwort. Das verstehe ich auch aber es gibt nun auch viele Hobbyfotografen die ein wirklich gutes Auge haben und den kleinen Nebenverdienst natürlich nicht ablehnen. Ich sehe aber selbst Bilder mit viel Skepsis. Sicher auch weil ich weiß was ein gutes Foto aus macht. Aber Verständnis für die Arbeit dahinter kommt oft erst wenn man es selbst einmal gemacht hat.