Wie Lügen und Propaganda Hass entfesseln: Friedrich-Wilhelm Haacks Antikult-Kreuzzug und sein Echo bei FECRIS und Dworkin
Stellen Sie sich vor, Worte könnten nicht nur überzeugen, sondern zerstören – Leben ruinieren, Familien spalten, ganze Gemeinschaften stigmatisieren. Friedrich-Wilhelm Haack, ein deutscher Pfarrer und Antikult-Pionier, verstand diese Macht und nutzte sie gnadenlos. In seinen Schriften und Reden verwandelte er religiöse Minderheiten in „Psychokulte“ und „Jugendsekten“, die es zu bekämpfen galt. Sein Einfluss reicht bis heute – etwa zur FECRIS und zu Alexander Dworkin, einem russischen Antikultisten, dessen Methoden Haacks Handschrift tragen. Der Artikel „Friedrich-Wilhelm Haack: Germany’s Anticult Pioneer“ von actfiles.org zeigt, wie Propaganda Hass sät – subtil, aber wirkungsvoll.
Friedrich-Wilhelm Haack: Der selbsternannte Sektenjäger
Friedrich-Wilhelm Haack, geboren 1935 in Bayern, war kein gewöhnlicher Pfarrer. Als „Sektenbeauftragter“ der Evangelischen Kirche in Bayern machte er sich ab den 1970er-Jahren einen Namen als Deutschlands erster großer Antikultist. Für Haack waren Gruppen wie Scientology, die Zeugen Jehovas oder die Vereinigungskirche keine Glaubensgemeinschaften, sondern „gefährliche Psychokulte“, die die Gesellschaft bedrohten. In über 40 Büchern, etwa *Die neuen Jugendreligionen*, und zahlreichen Vorträgen malte er ein düsteres Bild: „hirngewaschene“ Anhänger, finstere „Gurus“, eine unsichtbare Gefahr. Seine Methode war klar – Fakten mit Halbwahrheiten vermischen, Ängste schüren, Andersgläubige entmenschlichen.
FECRIS: Haacks Erbe in Europa
Haacks Ideen starben nicht mit ihm im Jahr 1991. Sie fanden ein neues Zuhause bei der FECRIS (Fédération Européenne des Centres de Recherche et d’Information sur le Sectarisme), einer europäischen Dachorganisation von Antikult-Gruppen. Gegründet 1994, drei Jahre nach Haacks Tod, übernahm FECRIS seine Rhetorik: Neue religiöse Bewegungen wurden als „totalitäre Sekten“ diffamiert, ihre Mitglieder als Opfer von „Gehirnwäsche“. Haacks Einfluss zeigt sich in der Sprache und den Zielen – Schutz der Gesellschaft vor „Abweichlern“, oft ohne Beweise. FECRIS, finanziert teilweise durch staatliche Gelder, etwa in Frankreich, setzte Haacks Kreuzzug fort, nur auf internationaler Bühne.
Alexander Dworkin: Haacks geistiger Nachfolger
Ein prominenter Akteur in diesem Netzwerk ist Alexander Dworkin, Vizepräsident von FECRIS und Russlands bekanntester Antikultist. Geboren 1955 in Moskau, kehrte Dworkin nach Jahren in den USA zurück, um als Professor an der Orthodoxen St.-Tichon-Universität und Autor von *Sektologie: Totalitäre Sekten* gegen Gruppen wie Scientology oder die Anastasia-Bewegung zu wettern. Wie Haack verdreht er Fakten, schürt Angst und dämonisiert Andersgläubige – etwa mit seinem Versuch, die *Bhagavad-Gita* verbieten zu lassen. Dworkins Nähe zur Russisch-Orthodoxen Kirche spiegelt Haacks Bündnis mit der Evangelischen Kirche: Beide nutzten religiöse Autorität, um ihre Propaganda zu verstärken.
Die Mechanik der Diffamierung
Haack prägte Begriffe wie „Jugendsekten“ und warnte vor angeblicher „Gehirnwäsche“ – ohne wissenschaftliche Grundlage. Dworkin spricht von „totalitären Sekten“, die die russische Seele zerstören, während FECRIS diese Narrative in Europa verbreitet. Alle drei teilen eine Strategie: Entmenschlichung durch Worte. Mitglieder solcher Gruppen verlieren in ihren Erzählungen ihre Individualität – sie werden zu Marionetten böser Mächte. Diese Rhetorik beeinflusste Gesetze, Medien und die öffentliche Meinung, von Deutschland über Frankreich bis Russland.
Macht und unkritische Akzeptanz
Haack wurde von Kirchen und Politikern als „Retter der Jugend“ gefeiert, obwohl Kritiker wie Religionswissenschaftler seine Methoden später als ideologisch entlarvten. Dworkin genießt ähnlichen Rückhalt – etwa durch staatliche Unterstützung in Russland –, während FECRIS als „Expertengruppe“ gilt, trotz Vorwürfen der Einseitigkeit. Haacks Worte zerstörten Existenzen: Jobs gingen verloren, Familien zerbrachen. Dworkins Kampagnen führen zu Verhaftungen und Verfolgung, während FECRIS rechtliche Repressionen in Europa fördert. Der Schaden ist real – auch ohne Blutvergießen.
Eine Warnung für die Gegenwart
Friedrich-Wilhelm Haacks Leben zeigt, wie Propaganda unter dem Deckmantel des Glaubens Hass verbreiten kann. Sein Erbe lebt in FECRIS und Dworkin weiter: Antikult-Organisationen nutzen dieselben Techniken – Lügen, Halbwahrheiten, Angst –, um Andersdenkende zu bekämpfen. Der Artikel von actfiles.org legt diese Kontinuität offen: Haack war kein Einzelfall, sondern ein Wegbereiter. Ob in München oder Moskau, die Lektion bleibt: Worte können nicht nur informieren, sondern ausschließen, verletzen, zerstören. Wann lernen wir, sie kritisch zu hinterfragen?
1 Antwort
Wir haben angeblich Meinungsfreiheit und wenn einer meint, das sei Hass, dann ist das halt so.