Wie geht ihr mit empathielosen Menschen um?

10 Antworten

Du bist etwas streng, und ich finde es in allen drei Beispielen gewagt, dahinter gleich Empathielosigkeit zu vermuten.

Viele Menschen wissen ganz einfach nicht, wie man in einer solchen Situation reagieren soll, und es gibt Leute die befürchten, durch Nachfragen den kranken Menschen zusätzlich zu belasten, indem sie ihn mit ihrem schlechten Zustand konfrontieren.

Bezüglich des Trauerns: Viele Menschen sind mit solchen Situationen ganz einfach überfordert, und gerade Trauer ist etwas sehr persönliches. Ausserdem trauert jeder Mensch auf seine Weise. Manche tun das eben im stillen Kämmerlein.

Im Umgang mit behinderten Menschen sind sehr viele Menschen einfach unbeholfen. Und viele Menschen mit einer Beeinträchtigung wollen gar nicht, dass man sie über ihre Behinderung definiert. Ich habe sowohl körperlich als auch kognitiv beeinträchtigte Menschen während Jahren betreut und gepflegt und erwähne hier nur eine eine etwa 40 jährige Frau im Rollstuhl, die fuchsteufelswild wurde, wenn Passanten ihr Hilfe anboten, selbst beim Einsteigen ins öffentliche Verkehrsmittel. Sie reagierte dann äusserst unwirsch und machte den Leuten klar, dass sie selber fragen könne, wenn sie Hilfe benötige.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich erteile gerne Ratschläge bei diversen Problemen

Ich hatte in den letzten ca. 50 Jahren noch nie mit empathielosen Menschen zu tun.

Deine Beispiele sind äußerst fragwürdig.

sich nicht nach Gesundheit erkundigen, obwohl jemand schwer krank ist

Das kann viele Gründe haben wie z. B. persönliche Scheu vor dem Thema Krankheit, der Wunsch, den Kranken nicht zusätzlich zu triggern

keine Rücksicht bei Trauer

Man kann auch die Absicht haben, Trauer nicht übermäßig zu verstärken und es dem Trauernden überlassen wollen, wie ausführlich er seine Trauer zelebrieren will.

Ignoranz von Menschen mit Behinderungen oder Krankheiten

Da fragt sich, was genau du mit Ignoranz meinst. Es gibt durchaus Kranke und Behinderte, die KEINE explizite Bemutterung wollen, weil sie durchaus damit klar kommen und keine Hilfe brauchen.

Deine 3 Beispiele zeigen nicht unbedingt Empathielosigkeit, weil es sich um Situationen handelt, wo viele Menschen nicht so recht wissen, wie man es nun richtig macht. Sie sind verunsichert, gerade weil sie bei Menschen, die sich in misslichen Lebenslagen befinden, nicht aufgrund falschen Verhaltens anecken wollen. Empathielosigkeit erkenne ich eher bei rücksichtslosen Hau drauf-Typen, denen ihr jeweiliges Gegenüber egal ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hat sich in meinem Leben herauskristallisiert.

manche können einfach nicht mit solchen themen umgehen und vermeiden sie aus unsicherheit. ich würde denjenigen einfach mal drauf ansprechen. wenn man fragt, ob er/sie/* vielleicht einfach verunsichert ist, wirkt es nicht ganz so offensiv. mal hören, was derjenige sagt.

das doofe ist, dass man empathielise menschen schlecht ändern kann, wenn es einfach grundsätzlich an empathie mangelt. wenn ich merke, dass derjenige wirklich auf das wohl anderer pfeift und es mich sehr stört, versuche ich, den leuten aus dem weg zu gehen. dann muss ich mich nicht über sie aufregen.

Ich versuche allen Menschen, die mir nicht guttun, aus dem Weg zu gehen. Wenn die dann stalken, machen sie sich strafbar.