Was sagt ihr zu den aktuellen Flugpreisen, findet ihr sie zu hoch, zu niedrig, oder genau richtig?
Möchtet ihr, dass Fliegen teurer wird zugunsten der Umwelt, oder wieder günstiger wie vor der Inflation? Welche Preise stellt ihr euch vor für bspw. Kurzstrecke 2 Stunden und Langstrecke?
8 Antworten
Zu niedrig. Die Preise fühlen sich wegen Inflation, Kapazitätsengpässen und streikenden Lieferketten hoch an, aber gemessen an den echten Klimakosten sind sie immer noch zu billig. Der Kerosinpreis liegt 2025 um die 86-87 $ je Barrel und IATA erwartet sinkende Erträge pro Passagier gegenüber 2024, während Eurostat gleichzeitig meldet, dass Flugpreise in Europa stark schwanken und zuletzt wieder deutlich anzogen. Teuer im Portemonnaie, billig im Klima. Eine Kurzstrecke von zwei Stunden entspricht grob 1200 Kilometern. Der offizielle Emissionsfaktor für kurze Flüge liegt bei etwa 154 Gramm CO2-Äquivalent pro Passagier-Kilometer inklusive Höhen-Effekte. Das ergibt rund 185 Kilogramm CO2 pro Person. Das Umweldbundesamt empfiehlt, für 2024/25 mit gesellschaftlichen Klimaschäden von 300 Euro pro Tonne CO2 zu rechnen. Allein der Klimaschaden dieser einen Kurzstrecke kostet also knapp 55 Euro. Dazu kommt in Deutschland die Luftverkehrsteuer von 15,53 Euro. Zusammen sind das bereits etwa 71 Euro, bevor ein Sitz, Personal, Wartung und Gewinn bezahlt sind. Ein fairer Mindestpreis pro Strecke läge darum nicht unter 180 Euro. Alles deutlich darunter externalisiert Kosten auf alle anderen. Auf der Langstrecke wird der Abstand noch klarer. Für 8000 Kilometer liegen die durchschnittlichen Emissionen in der Economy Klasse bei rund 0,148 Kilogramm CO2 pro Passagier-Kilometer (Radiative Forcing Effekte eingerechnet). Das sind etwa 1,18 Tonnen CO2 pro Person. Mit dem UBA Kostensatz kommen rund 355 Euro Klimaschaden heraus, plus 70,83 Euro Luftverkehrsteuer. Schon ohne irgendeinen operativen Euro liegt man damit bei gut 426 Euro reinen Umwelt- und Ticketsteuern. Ein ehrlicher Preis für eine solche Langstrecke beginnt deshalb bei etwa 800 Euro pro Strecke. Darunter zahlen die anderen - nur nicht der Fliegende. Politisch wird diese Richtung ohnehin vorgezeichnet. In Europa fallen die kostenlosen CO2 Zertifikate für Intra-EU-Flüge bis 2026 weg, das heißt: Airlines müssen den vollen ETS Preis Zahlen, derzeit rund 70-75 Euro je Tonne, mit steigender Tendenz in den Prognosen. Parallel greift ReFuelEU: Seit 2025 müssen an EU-Flüghäfen mindestens 2 Prozent nachhaltiger Flugkraftstoff beigemischt werden, 6 Prozent bis 2030 und weiter steigend. Beides erhöht die realen Kosten jedes Tickets. Genau dahin, so sie hingehören. Fliegen muss teurer sein als vor der Inflation, bis die Preise die Klimawirklichkeit abbilden. Für zwei Stunden Kurzstrecke rund 180 Euro je Strecke, für echte Langstrecken rund 800 Euro je Strecke. Das ist keine Bestrafung von Mobilität, sondern das Ende von Subvention durch unsichtbare Schäden. Wenn Politik das sozial abfedert (etwa mit Klimageld) und Bahn, Nachtzug und Fernbus ausbaut, bleibt Reisen möglich, aber wir stoppen den Rabatt auf Erderwärmung.
Fliegen ist heute schon eher teuer, verglichen mit vor 10 Jahren, auch inflationsbereinigt. Die ganz billigen Angebote sind fast vom Markt verschwunden.
Zu niedrig, da die Steuern zu niedrig sind. Allerdings bringt dies auch nicht wenn Deutschland einseitig die Steuern erhöht. Wäre Wettbewerbsnachteil. Müsste EU weit geregelt werden.
Ich finde die Preise unverschämt teuer. Vor etwas über 20 Jahren bin ich noch für 600 DM (300 Euro) hin und zurück nach Südafrika geflogen, heute bekommt man so einen Flug kaum für 1000 Euro, also mindestens der 3-fache Preis
Geht so, vielleicht ein bisschen zu hoch. Ist halt ziemlich schwankend.
Aber 1-Euro-Flüge nach Mallorca bräuchte ich auch nicht wieder.