Was genau kann meinen, wer behauptet, dass etwas (nennen wir es Ding X) existiere?
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Diese Diskussion hier ist gedacht, zu klären, wie konkret genau die so behauptete Existenz dann mindestens zu sein hat.
Eine konkrete, hilfreiche Antwort zu geben gelang wohl als erstem dem Philosophen George Berkeley mit seiner Aussage "esse est percipi" (zu deutsch: "existent ist, was beobachtet wird oder beobachtet werden kann").
https://www.spektrum.de/lexikon/philosophie/esse-est-percipi/631
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Der – in meinen Augen – allzu stark überschätzte Markus Gabriel (Lehrstuhlinhaber für Erkenntnistheorie in Bonn und Autor eines Buches mit dem Titel "Warum es die Welt nicht gibt") scheint dazu eine ganz besonders merkwürdige Meinung zu vertreten.
1 Antwort
Wer sagt, dass etwas existiert, meint damit, dass es wirklich ist. In der klassischen Philosophie heißt das: Es gibt das Ding unabhängig von uns, es ist Teil der objektiven Welt. George Berkeley sieht das anders. Für ihn existiert nur, was wahrgenommen wird oder wahrgenommen werden kann. Was nie erscheint, ist nicht wirklich. Markus Gabriel geht wieder einen anderen Weg. Er meint, dass Dinge nur in bestimmten Sinnzusammenhängen existieren, also dort, wo sie Bedeutung haben. Die Welt als Ganzes kann es deshalb nicht geben, weil sie kein einzelner Sinnzusammenhang ist. Existenz bedeutet also nicht einfach, dass etwas „da ist“, sondern hängt davon ab, wie wir Wirklichkeit verstehen. Wer sagt, dass etwas existiert, muss auch sagen, in welchem Sinn das gemeint ist.
Ja, so sehe ich das auch.
Existent ist (in bestimmter Rolle R) alles, was betrachtet werden kann als Instanz eines in sich widersprchusfrei defionierten Konzepts K (= R).