Was empfindet ihr, wenn ihr Verwandtschaft auf dem Friedhof besucht?

10 Antworten

Eltern, Tante, Onkel und ein guter Freund werden alle paar Monate mal besucht. Trauer und Dankbarkeit bei den Eltern, Fassungslosigkeit über den frühen Tod des Freundes (mit 38 Jahren) und eine Stimmung der Nachdenklichkeit und der Endlichkeit begleiten das immer. Was sind wir Menschen? Ein Strohhalm im Wind. Friedhöfe sind für mich Orte des Respekts, der Stille und der Ewigkeit und dem Schicksal so vieler Menschen, die wir (außer unseren Lieben) nie erfassen können. Und wenn auf Friedhöfen bisweilen auch Prominente liegen, sind wir nicht alle Im Tod gleich, ob reich oder arm, bedeutend oder unbedeutend? Wir sind alle umfasst in Gottes großer Liebe und Gnade, dass ist ist die Hoffnung, die wir haben sollten!

Ich mach dass selten. Ich habe bisher "nur" meinen Opa und meine Oma verloren.

Zu meinem Opa hatte ich nie wirklich eine Beziehung. Er ist in einem Friedwald beerdigt worden. Ich war bei der Beerdigung nicht dabei. Dementsprechend besuche ich das Grab auch nicht. Ich denke oft an ihn, aber eher wie sein Leben wohl früher gewesen ist. Was er für Gedanken hatte. Was er für ein Mensch war. Ich kenne ihn nur mit Demenz. Er ist dieses Jahr verstorben, paar Tage vor meinem Geburtstag.

Meine Oma ist 2019 im Dezember verstorben. Ich war bei der Beerdigung. Gehe sie nur gelegentlich besuchen, wenn meine Mutter hinfährt. Vor ihrem Tod sind wir sie regelmäßig besuchen gegangen. Trotzdem hatte ich nie eine wirkliche Bindung zu ihr. Auch bei ihr denke ich eher an ihr damaliges Leben. Wie es war im Krieg aufzuwachsen zum Beispiel. Wie ihre Eltern wohl war, was sie für eine Erziehung hatte etc.

Ich Weine nicht wenn ich am Grab bin und bin auch nicht traurig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey,

da sehe ich meist nur nach, ob das Grab noch in Ordnung ist, denn es ist auf dem Friedhof eben nur ein Stein.

Denken an die Verstorbenen tue ich an anderen Orten viel mehr als auf dem Friedhof.

LG. :)

Meine Verwandschaft besuche ich dort nicht, aber Freunde. Ich denke nach, habe meine Ruhe, erinnere mich. Mit den Jahren weicht die Trauer einer gewissen Melancholie. Die erdet mich.

Für mich ist das nur ein Ort der Ruhe, denn im Grab liegt nur noch die tote Hülle, aber das was ihn ausmachte, die Erinnerungen sind in meinen Herzen.

Ich bin nur dort wenn ich das Grab in Ordnung bringe.