Warum wollen noch so viele den Beruf Bankkaufmann ergreifen, dessen Zukunft so unsicher ist?
Die Banken können sich von Bewerbern nicht retten. Denke die Interessenten wissen gar nicht auf was die sich einlassen und sehen nur einen angeblichen serösen Anzugträger mit Krawatte... na toll! Das ist aber auch alles!
Ja, jeder Beruf hat eine Zukunft, auch wenn es eine miese ist.
Ich habe selbst Bankkaufmann 1984 gelernt und denke, dass ich die beste Zeit in dem Beruf hatte...Die Schalterhallen voller Kunden und sehr hohe Zinsen. Somit Geschäfte bis zum Abwinken ohne ein Finger zu krümmen und ohne sich zu bemühen.
Das Umfeld hat sich um 180 Grad gedreht: Kaum noch Kunden kommen in die Filiale. Wenn dann sind es nur noch Senioren. Zudem sind die Zinsen sehr niedrig... Wer will schon sichere Produkte mit mageren Zinsen haben?...somit muss man ins Risiko gehen. Wie viel Verträge glaubts Du noch jemanden andrehen zu können wenn die Kundschaft weit über 60 ist? Von den jungen kommt kaum einer. Die mußt Du locken, wenn es überhaupt noch junge Kunden gibt die bereit sind Kontoführungsgebühren zu zahlen... Meine Tochter ist mit 23 Jahren von der Sparkasse weg, da die Gebühren verlangt haben zur ING Diba. Die Sparkasse hat nur noch 3 Vormittage in der Woche auf, toll was? Wie willst Du da als Kundenbertreuer Geschäfte machen? Geht nur indem Du noch bestehende Kunden zum Gespräch lockst. Viel Spaß dabei! Zudem gehört Du ab 50 Jahren auf die Abschußliste. Für die Bank bist Du dann zu teuer und zu langsam...so einige in unserem Ort haben so ab 50 ihren Job verloren. Was macht man danach?
8 Antworten
Da hat man als gelernter Elektriker bessere Zukunftsaussichten
Sogar mit 50+
Ein viel zu Unterschätzter Job Elektriker.
Hab heute einen Anruf von einem Kunden bekomme den ich über 15 Jahren nicht mehr gesehen oder Kontaktiert habe. Hab 2 Aufträge von 2 Häusern bekommen die Elektrifiziert werden müssen. Inkl. Internet ( Netzwerk ) Telefon, Brandmeldesystem und Sprechanlage . Also das Komplette Programm.
Mit guter Rente, gesund und Lust an der Arbeit sicher ein sehr zufriedenstellendes Leben.
Wahrscheinlich weil viele noch der Annahme sind, dass es ein relativ stressfreier Job ist wo man noch sehr ordentlich verdient.
Ist heute aber nicht mehr so. Viele haben einfach keine Ahnung.
M / 19
Das Berufsbild des Bankkaufmann wird sich mit der Zeit ändern... In welche Richtung es geht, kann ich allerdings nicht sagen, dazu fehlt mir der Einblick in die Führungsetage der Banken, sowie wie sich einzelnen Banken für die Zukunft positionieren und ausrichten.
In meinem Freundeskreis lernt auch einer gerade Bankkaufmann, ich stellte ihm die gleiche Frage, warum nicht was anderes lernen wie Industriekaufmann und danach weitermachen zum kaufmännischen Betriebswirt.
Ja. da ist was dran. Zumal die Banken die Anzahl der Filialen drastisch reduziert haben. Ich muss in die nächste Stadt fahren um hoffnungslos überteuerte "Services" zu genießen. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich, aber entsetzlich frustriert!
Eine "Banklehre" würde ich heute auch niemandem mehr empfehlen!
Natürlich, mit einem Master in VWL sieht die Sache anders aus!
Ich plane, meiner Bank (Postbank) den Rücken zu kehren. Denn der Service ist nicht mehr vorhanden.
Und jeden Jugendlichen rate ich verschärft zum Handwerk!
Viele denken, man bekommt Geld fürs Herumsitzen im Büro.
Aber man bekommt gar nicht so viel und spannend ist der Beruf auch nicht.
Im Gegenteil...der Beruf war sogar sehr spannend...nur weiss ich nicht was sich im Vergleich zu meiner Zeit sich alles geändert hat.
Beruf Bankkaufmann- Tätigkeiten:
Habe Bankkaufmann gelernt und hat in der Regel sehr viele Tätigkeiten.
Es gibt nicht "den" Bankkaufmann.
man kann den Beruf erlernen und dann ist man für unterschiedliche Tätigkeiten geeignet in denen man sich weiterbilden kann.
Du kannst danach:
- als Serviceberater am Schalter tätg sein
- Dich zum Privatkundenbetreuer weiter bilden
- Dich zum Kreditberater weiter bilden
- Dich zum Kreditsachbearbeiter weiter bilden
- Dich zum Firmenkundenberater weiter bilden
- Dich zum Baufispezialisten weiter bilden
- Dich zum Vermögensberater weiter bilden
- Dich für das Investment Banking qualifizieren, das habe ich gemacht.
- Dich zum Fondsmanager weiter bilden
- Dich zum Personaler in der Personalabteilung weiter bilden
- Revionsmitarbeiter werden
- ins Controlling gehen
- in der Auslandsabteilung tätig werden
- im Devisenhandel tätig werden
- sich für den Zahlungsverkeher qualifizieren
- sich hoch arbeiten und Führungskraft werden um eine Zweigstelle oder Filiale zu leiten.
- und vieles mehr...so genau weiß ich das nicht mehr, denn ich bin seit 2007 nicht mehr dabei.
Ja zu meiner Zeit hat das noch Spaß gemacht:
Dazu muß man es erst mal schaffen...
Ich war Global Fixed Income Sales...in einer Bank.
- Ich habe die Kunden (hautsächlich ausländische Banken) über aktuelle neue Marktereingisse informiert.
- Habe neue Anleiheemissionen angeboten und verkauft.
- Habe den Kunden Tradingideen gezeigt.
- War dafür im ständigen Kontakt mit unseren Trader..
- Habe Orderaufträge von Kunden ausgeführt.
- Habe Kunden individuelle Finanzvorschläge gemacht. Habe Kunden in der Schweiz und Luxemburg besucht und habe sie zum Essen eingeladen.
- Bin mit Kunden auf Events gegangen.
- Habe Kunden Researchinformationen zukommen lassen.
- Habe neue Kunden aquiriert...
Im Großen und Ganzen wars das...damit hatte ich den ganzen langen Tag zu tun und nie Langeweile...
Hast Du in Deiner Frage nicht selbst gesagt, dass es das immer weniger gibt und sich der Beruf nicht mehr lohnt?
Hier machst Du ja gerade wieder Werbung.
Bin seit 2007 nicht mehr dabei, daher weiss ich nicht was sich seither geändert hat..evtl. könnten mittlerweile andere Tätigkeiten und Chance geschaffen worden sein die ich nicht kenne....
Ein Freund von mir ist Elektriker und über 80 und bekommt jetzt noch Aufträge die er sich wie er Lust hat in Ruhe einteilt.