Warum wollen Muslime immer Christen zum Islam bekehren?

4 Antworten

Gehört zu ihren Aufgaben der Missionierung - umgekehrt ist es ja ähnlich.

Man meint, die Anderen, die "Fehlgeleiteten" vor der Hölle bewahren zu sollen - Das ist natürlich Mumpitz - aber es ist "gut gemeinter" solcher.

Umgekehrt ist es doch genauso. Auch Christen haben einen Missionsauftrag.

Wir Muslime sehen es halt als Teil unseres Glaubens, den Islam mit anderen zu teilen, weil wir überzeugt sind, dass er der letzte und universelle Weg zu Gott ist. Diese Einladung ist kein Zwang, sondern eine liebevolle Einladung, die Menschen über den Islam informieren soll. Die Grundlage dafür liegt im Koran:

„Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:125)

Wir glauben, dass der Islam der Schlüssel zum Heil ist, und aus Sorge um andere möchten wir sie daran teilhaben lassen.

Die Einladung zum Islam ist für Muslime eine religiöse Verantwortung, aber nur, wenn sie dies auf eine respektvolle und nicht aufdrängende Weise tun.

Nein, der Islam verbietet ausdrücklich, jemanden zu einem Glauben zu zwingen. Der Koran sagt klar:

„Es gibt keinen Zwang im Glauben.“ (2:256)

Muslime sind dazu aufgefordert, den Islam zu erklären, aber nicht, andere zu drängen oder ihre Entscheidungen zu missachten. Der Glaube muss aus freiem Willen entstehen, um aufrichtig und echt zu sein.

Manchmal fehlt es Einzelnen an Sensibilität, und ihre Begeisterung, den Islam zu teilen, kann als zu direkt oder aufdringlich wahrgenommen werden.

Manche Muslime fühlen sich eben besonders motiviert, Menschen „zu retten“, und vergessen dabei, dass ein respektvoller Dialog Zeit und Geduld erfordert.

In einigen Kulturen wird der Glaube sehr stark betont, und man spricht offen über Religion, was für Menschen aus westlicheren Gesellschaften ungewohnt sein kann.

Die Ansichten, die der Muslim im Spiel geäußert hat (z. B. dass Frauen nicht arbeiten sollen oder nur mit Erlaubnis des Mannes ausgehen dürfen), spiegeln nicht zwingend die universellen islamischen Lehren wider.

Viele dieser Überzeugungen sind kulturell geprägt und nicht Teil der Kernbotschaft des Islam. Im Islam haben Frauen Rechte, darunter das Recht auf Bildung, Arbeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Wichtig ist, zwischen Religion und Kultur zu unterscheiden.

Ein respektvoller Austausch über Glauben ist wertvoll, solange beide Seiten aufeinander eingehen und niemand versucht, den anderen zu dominieren.

Wenn du das Gefühl hast, dass jemand zu forsch ist, kannst du freundlich sagen, dass du ihre Meinung respektierst, aber bei deinem Glauben bleiben möchtest.

Wenn dir etwas unklar oder widersprüchlich erscheint, frag nach. Viele Missverständnisse entstehen durch unvollständige Informationen oder Vorurteile.

Wir Muslime laden andere zum Islam ein, weil es Teil unseres Glaubens ist, diese Botschaft zu teilen. Dabei geht es um Mitgefühl und Überzeugung, nicht um Zwang. Leider fehlt manchmal das Feingefühl oder das Verständnis dafür, dass ein solcher Dialog Zeit und Geduld erfordert.

Du kannst den Austausch als Gelegenheit sehen, mehr über den Islam zu erfahren und gleichzeitig deinen eigenen Glauben zu erklären.

Respekt und Toleranz auf beiden Seiten sind der Schlüssel zu einem fruchtbaren Dialog.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 07:38

Danke. Er hat sich mittlerweile entschuldigt, weil er das Gefühl hatte, dass ich verärgert war und will das Thema vermeiden.

Aber mich haben auch einige bereits versucht, die Shehada aufzusagen, andere hinderten mich daran ("Nicht sagen!"). Ich war deshalb besorgt, ob man direkt Muslim werden könnte. Eine Kollegin sagte das muslimische Glaubensbekenntnis auf. Vor Muslimen, glaubt aber nicht daran.

Als Muslim bin Ich davon überzeugt, dass der Islam die Wahrheit ist und dass nur diejenigen die die Wahrheit vor ihrem Tode akzeptieren im Paradies landen werden.

Ich weiß nicht wie du es als Christ sieht, da es da soweit Ich weiß verschiedene Meinungen abhängig von der Konfession gibt.

Ist es aber nicht das normalste auf der Welt, wenn Ich daran glaube, dass du als Christ in der Hölle landen wirst, dass Ich dies verhindern möchte und dir die Wahrheit erzählen möchte, damit du nicht in der Hölle landest?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Muslime 🕋

Julia25467 
Beitragsersteller
 09.01.2025, 22:59

Im Christentum gibt es auch Himmel und Hölle, beim jüngsten Gericht werden bei guten Menschen die Sünden vergeben

BuildYourMind  10.01.2025, 00:08
@Julia25467

Und wer entscheidet wer ein guter Mensch ist? Ist jemand ein guter Mensch der Jesus als Gott ablehnt?

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 00:27
@Julia25467

Außerdem ist Jesus genau genommen kein eigener Gott, auch wenn das immer vorgeworfen wird. Jeder kann durch gute Taten Vergebung erfahren

BuildYourMind  10.01.2025, 00:52
@Julia25467

Also kann ich als Muslime der Jesus als Gott ablehnt und ihn nur als Propheten sieht auch in den Himmel kommen nach deinem Glauben?

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 01:09
@BuildYourMind

Es steht "alle Menschen werden gerettet" (wenn sie Gutes getan haben). In dem Koran, ich meine Sute 2:62 steht auch, dass Rechtschaffene gerettet werden können

BuildYourMind  10.01.2025, 01:15
@Julia25467

Zur Rechtschaffenheit gehört es Gottes Wort den Qur'an und seinen letzten Propheten Muhammad s.a.w zu akzeptieren.

BuildYourMind  10.01.2025, 01:16
@Julia25467

Aber ich will wissen was du denkst.

Denkst du Ich werde als Muslim auch in den Himmel kommen können? Auch wenn Ich die heutige Bibel ablehne und Jesus weder als Gott selbst, noch als Sohn sehe?

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 06:03
@BuildYourMind

Wenn du keine schlimmen Sünden begangen hast, hast du zumindest die Chance Vergebung zu finden und nicht im Fegefeuer zu sein. Dein Glaubensbekenntnis widerspricht natürlich dem christlichen. Der christliche Gott ist zumindest ein vergebender durch Jesus und das Neue Testament.

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 06:10
@Julia25467

Und ich glaube, dass ein Missverständnis aufgetreten ist : Nicht die Christen glauben, dass Jesus ein eigener Gott ist, sondern dass Gott/Jesus /der heilige Geist eigentlich dasselbe sind. Das wurde aufgespalten um Sünden wegzunehmen. Aber Muslime sagen teilweise, das sei Polytheismus. Oder der Beginn davon. Das ist es nicht. Im Glaubensbekenntnis steht, dass man an die Trinität glaubt. Was glaubst du als Muslim: Sind Menschen, die die Shehada aufsagen, direkt Muslime? Oder muss man wissen, was man da auf Arabisch gesagt hat und dran glauben?

BuildYourMind  10.01.2025, 11:55
@Julia25467

Ich kenne die Trinität natürlich, auch wenn jeder Christ teilweise seine eigene Definition davon hat.

Ich denke, dass die Trinität keinen Sinn macht.

Jesus ist seine eigene Persona. Das heißt er unterscheidet immer klar zwischen ihm und den Vater, auch wenn er "Wir sind eins" sagt, was metaphorisch gedeutet werden kann.

Auf jeden Fall sind der Vater und Jesus nicht ein und das selbe.

Sind Menschen, die die Shehada aufsagen, direkt Muslime? Oder muss man wissen, was man da auf Arabisch gesagt hat und dran glauben?

Es geht immer um die Absicht. Um muslim zu werden muss man es sowohl mündlich aussprechen als auch im Herzen bestätigen und das geht nur wenn man die Bedeutung der Worte kennt.

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 15:00
@BuildYourMind

Nein, durch Jesus ist Gott zum Teil Mensch geworden, konnte "sterben", nicht wirklich, und Sünden auf sich nehmen. Das hätte Gott allein nicht gekonnt. Ich glaube, dass "eir sind eins" nicht nur rein metaphorisch gedeutet werden sollte.

Zum Glück ist meine Kollegin nach deinen Worten, protestantische Religionslehrerin, anscheinend doch keine Muslima geworden, denn sie wusste durch ihren ersten muslimischen Mann, was sie auf Arabisch sagte. Als Christin glaubt sie natürlich nicht daran. Dennoch ist es wahrscheinlich etwas grenzwertig, deshalb habe ich gefragt. Weil mich wollten einige der muslimischen Schüler auch dazz bringen. Ich habe das Glaubensbekenntnis der Muslime ohnehin nicht ganz gesprochen.

BuildYourMind  10.01.2025, 16:42
@Julia25467
Nein, durch Jesus ist Gott zum Teil Mensch geworden, konnte "sterben", nicht wirklich, und Sünden auf sich nehmen. Das hätte Gott allein nicht gekonnt.

Du hast vorhin noch gesagt, dass Jesus und der Vater eigentlich dasselbe sind? Warum unterscheidest du jetzt zwischen Jesus und Gott? Ist Jesus also doch nicht Gott?

Gott ist allmächtig und unabhängig von allem. Er ist nicht abhängig von einem Menschen den er selber erschaffen hat.

Das Wesen des Menschen widerspricht dem Wesen Gottes. Man kann nicht beides gleichzeitig sein. Genau so wie kein dreieckiger Kreis existieren kann.

Der Glaube dass Jesus Gott wäre ist erst im Nachhinein durch Einfluss vom Heidentum und anderen Religionen entstanden.

Die Wahrheit ist, dass es nur einen einzigen Gott gibt, unseren Schöpfer. Der Schöpfer des ganzen Seins. Er ist unabhängig von allem, von Raum, Zeit allen Physikalischen Gesetzen. Er ist der Schöpfer dessen. Er war schon immer existent, die Zeit ist eine Schöpfung von ihm. Er besteht nicht aus teilen, sondern ist eins. Er ist allmächtig und allweise.

Er ist wie nichts anderes. Nichts ist wie Er. Wirklich Nichts.

Seine Vergebung basiert auf der aufrichtigen Reue der Menschen, nicht auf einen Opfertod eines anderen Menschen für die eigenen Sünden. Er vergibt wen er will und braucht dafür kein Opfer und schon garnicht seinen angeblichen eigenen Sohn.

Er ist erhaben darüber zu gebähren und er wurde auch nicht geboren.

Er sandte der Menschheit Propheten damit sie uns rechtleiten und uns die Wahrheit verkünden. Unteranderem Jesus. Seine Lehren wurden jedoch verfälscht.

Und das ist die Wahrheit, die auch mit dem Herzen jedes aufrichtigen Menschen im Einklang ist. Wenn man dies hört dann merkt man wie das Herz erblüht.

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 16:54
@BuildYourMind

Genau genommen bezieht sich das Verständnis auf Matthäus. Da wird von Gott, Jesus und heiligem Geist gesprochen. Dann kam im 4. Jh. die Diskussion um das genaue Verständnis davon. Letzten Endes ist es ein "Wesen", das in verschiedenen Seinsformen auftritt. Was du mit dem Heidentum meinst, bezieht sich möglicherweise auf die Verehrung von Maria, Maryam bei euch, auch bei euch eine Jungfrau mit Jesus als Sohn. Es gibt Gelehrte, die glauben, die alten Erdgöttinnen der Germanenstämme und einiger Keltenstämme seien in der Verehrung der Maria als Art Kompromiss, als man den Ein-Gott-Glauben durchgesetzt habe, noch enthalten im christlichen (katholischen) Glauben. Dem übrigens gehöre ich nicht an.

Julia25467 
Beitragsersteller
 10.01.2025, 19:37
@BuildYourMind

So wie du es darstellst glauben es die (christlichen) Zeugen Jehovas und die Vereinte Kirche Deutschlands. Sie lehnen die Trinität ab. Genau genommen wurde über die richtige Auslegung im 4. Jahrhundert gestritten, aber alle Beteiligten waren Christen. Und wie gesagt steht in der Bibel bereits eine Aussage von Jesus, dass sie "gleich sind". Was du jetzt mit Vater und Sohn schreibst ist auch von Gelehrten debattiert worden, weil man sagte, es sei dasselbe, aber ein Vater müsse vor dem Sohn gewesen sein, also eine neue Form desselben.

ElaNazareth98  09.01.2025, 22:29

Nein, du solltest aufhören andere als Ungläubige zu bezeichnen und von Missionierungsversuchen abzusehen. Das wäre respektvoll gegenüber den Besitzern der Schriften, zu akzeptieren dass sie einen anderen Zugang zum selben Gott haben und Jesus Christus der, der einzige Weg zum Vater ist.

BuildYourMind  09.01.2025, 22:33
@ElaNazareth98

Ja genau und am besten warne Ich die Menschen auch nicht vor der Grube auf die Sie zu laufen, weil das Respektlos wäre.

Sehr logisch

ElaNazareth98  09.01.2025, 22:43
@BuildYourMind

Tja, deine Akzeptanz gegenüber anderen ist wohl nicht sehr ausgeprägt! Das ist das christliche Abendland, höre auf zu missionieren. Deine Religion ist nicht besser, keinen Deut! Alle anderen als Ungläubige zu betrachten und vom Himmel auszuschließen, wow, wie fortschrittlich, dummerweise sogar das Volk Gottes 🤦‍♀️

Julia25467 
Beitragsersteller
 09.01.2025, 22:26

Ach so, verstehe.

Julia25467 
Beitragsersteller
 09.01.2025, 23:04
@BuildYourMind

Ich bin der Meinung, dass das Christentum neuerdings toleranter ist (früher natürlich auch nicht unbedingt) und in Europa weniger missionarisch aufgestellt ist und eher andere Religionen akzeptiert, in einigen Ländern Afrikas z. B. aber nicht. Gerade in Nordafrika werden aber die protestantischen Christen diskriminiert und dürfen keinen Gottesdienst oft abhalten oder Bibeln importieren. Also ist da der Islam deutlich weniger tolerant. Von den ägyptischen Kopten oder den syrischen und pakistanischen Christen brauchen wir nicht zu reden. Da gibt's Entführung im Namen des Islam.