Verpflichtende Schulung in digitaler Kompetenz?
Ein Freund von mir arbeitet beim technischen Kundenservice eines Konzerns.
Und da gibts Geschichten, die glaubt man gar nicht. Zum Beispiel Kunden, die nicht mal wissen, wie man einen Link kopiert, Leute, die zur Passwortneuvergabe für einen E-Mail Dienst die Mailadresse des betreffenden Kontos angeben, auf das man dann keinen Zugriff mehr hat, wenn man das Passwort vergessen hat. Eine Handynummer wird auch von einigen, vor allem älteren Personen, nicht hinterlegt.
Bei anderen haperts am öffnen von PDF Dateien, geschweige denn der Installation eines Programmes, mit welchem man PDF Dateien öffnen kann.
Es mangelt bei einigen gänzlich an der Fähigkeit, sich im Internet über die möglichen Lösungswege eines Problems zu informieren, selbst wenn die nötigen Infos direkt auf der offiziellen Seite des Anbieters zu sehen sind, ja sogar ein Hilfeforum vorhanden ist, bevor sie den Kundenservice anrufen.
Es schockiert mich gänzlich, was er mir da teilweise erzählt und ich hinterfrage regelmäßig, ob wir wirklich die intelligenteste Lebensform sein sollen.
Was kann man dagegen tun?
5 Antworten
Ist ein technischer Kundenservice nicht dazu da, um diesen Menschen zu helfen?
Mangelnde digitale Kompetenz hat nicht zwingend was mit Dummheit zu tun. Manchmal ist es einfach nur Desinteresse, oder man braucht es kaum.
Umgekehrt gilt das Gleiche: Kann man Menschen als dumm bezeichnen, wenn sie ohne diese technischen Wekzeuge nichts auf die Reihe kriegen?
Die Technik kann hilfreich sein, aber manchmal nervt sie auch einfach nur.
Nur Dumme können nicht wissen, das sie dumm sind, weil sie dumm sind.
Es gibt Dinge im Leben, die man nur durch das Leben lernt- kenne keine Schulung, die das kann.
Glaube einem alten Mann, es wird auch in Deinem Leben Dinge geben/passieren über die andere den Kopf schütteln.
Ein Konzern sollte seine Mitarbeiter auch schulen...wenn das dort so ist, dann liegt es am Unternehmen, nicht den Mitarbeitern.
Einen Gesichtspunkt lässt du außen vor. Du redest ja immerhin um den technischen Kundenservice / Helpdesk.
Da schleicht sich bei vielen Mitarbeitern auch eine Sache ein, die das Ganze verschlimmert.
Sehr oft (wir haben auch so etwas) kommen Anfragen / Reklamationen rein. Aus Bequemlichkeit macht der Helpdesk das Ganze einfach "schnell" fertig, damit er sich weiter mit seinem Kollegen unterhalten kann. Ok, wenn das Sachen sind, die der Anwender nicht selbst lösen könnte, ist das kein Problem.
Das Gleiche macht er aber aus Bequemlichkeit auch bei Sachen, die eigentlich der Anwender selbst erledigen kann. Richtig wäre an dieser Stelle, nicht schnell mal das zu lösen, sondern dem Anwender zu erklären, wie er es selbst machen kann. Dann schaut man vielleicht zu, ob er es richtig macht und hat das Problem nicht nur im Moment, sondern für die Zukunft gelöst. Mache ich seit 20 Jahren - die Anfragen mit solchen Lappalien sind praktisch nicht mehr da.
Besser wäre es.