Praxis und Theorie oft verschieden?
Findet ihr, dass in Ausbildungen die theoretischen Lerninhalte oft von dem sehr stark unterscheiden, was man in der Praxis können/wissen muss?
8 Antworten
Als Busfahrer kennt die Theorie keine gesperrte Straße. In der Praxis musst du die Umleitung nehmen und auf das Fahrzeuggewicht achten.
Meiner Erfahrung im kaufmännischen Bereich nach passt das schon beides im Großen und Ganzen recht gut zusammen. Klar, jedes Unternehmen geht in der konkreten Umsetzung in vielen Bereichen dann immer etwas unterschiedlich vor. Aber die grundsätzlichen Strukturen und Zusammenhänge, die man in der Theorie erlernt hat, sind dort dann doch immer die gleichen. Und wenn man die verstanden hat, kommt man auch gut mit den Unterschieden in der praktischen Anwendung zurecht, zum Beispiel rund um das Reinfuchsen in unterschiedliche Software dabei.
Natürlich gibt es aber auch Punkte, die man im praktischen Bereich im Rahmen einer Ausbildung erlernt, die nicht Teil der Theorie sind. Letztendlich dieser ganze "weiche" Bereich der SoftSkills rund um das Verhalten im beruflichen Kontext. Dafür gibt es ja duale Ausbildungswege, wo Praxis und Theorie verknüpft werden.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand, der zum Beispiel das System der Buchführung wirklich verstanden und nicht nur brav Buchungssätze für 'ne Arbeit auswendig gelernt hat, dann komplett davon überfordert ist, wenn die Nutzeroberfläche der Buchhaltungssoftware ein wenig anders aussieht. Ebenso kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand, der dieses System NICHT verstanden hat, problemlos von der einen Software zur nächsten wechselt und sich dort genau so easy zurechtfindet.
Im Bereich Rechtspflege gab es bei meiner Schwester letztes Jahr im Abschlusslehrgang danach eine Handvoll Leute, die zwar in der Theorie gut waren, aber in der Praxis so schlecht, dass sie danach nicht übernommen wurden von den Gerichten. Die mussten dann in die freie Wirtschaft oder in einen anderen Bereich des ÖD wechseln, z.B. städtische Grundstücksverwaltung
Bei mir passt das 0% zusammen.
In der Berufsschule lerne ich Zeug über den Massivbau, was sich überwiegend auf EFH bezieht (Bauzeichner).
In der Praxis zeichne ich zu 95% Containerschulen.
Das was ich in der Schule lerne ist zwar interessant, bringt mir aber in der Praxis gar nichts. Ob das bei einem „normalem“ Bauzeichner auch so ist weiß ich nicht.
Die Theorie dient ja dazu die Basis zu erlernen.
Die Praxis ist, das eigentlich erlernte mit der Erfahrung zusammen zu bringen.
Meine Schwester lernt Rechtspflegerin und da gibt es einige, die total gute Noten an der FH haben, aber in der Praxis nicht so wirklich gut abschneiden und schlechte Beurteilungen haben. Woran liegt das? Sie haben die Theorie ja offenbar verstanden, wenn man zb 12 Punkte hat.
mein Ex z.B. Als Informatiker richtig gut, aber sonst überfordert ein Ei in die Pfanne zu hauen. Er kann das vielleicht gut erklären, scheitert aber an der Umsetzung.
letztlich ist Praxis aber eigentlich nur Übung. Je mehr man was macht, um so sicherer sollte man eigentlich werden. Man macht ja im Großen und Ganzen immer das gleiche.
Doof ist natürlich, wenn man vielleicht von Anfang besagt bekommt, dass man nix taugt.
Natürlich gibt es da unterschiede
Aber das Theoretische Grundwissen ist die Grundlage für die Praxis
Du meinst, wenn man in der Schule schlecht ist, fehlen einem auch die Basics für die Praxis?
In der Regel ist man also in beiden Bereichen gut und nicht nur in jeweils einem und im anderen schlecht? Wobei es ja so einige gibt, die meinen sie seien eher Praktiker als Theoretiker (und umgedreht)